Die Zusammenarbeit mit Maklerpools ist für Versicherungsmakler ein zweischneidiges Schwert: Sie bietet zahlreiche Vorteile, doch zunehmend stehen auch Kosten und Finanzierungsmodelle im Mittelpunkt der Diskussion. Laut der aktuellen AssCompact-Studie „Pools & Dienstleister 2025“ zahlen mittlerweile rund 33 % der Maklerbetriebe für ihre Poolanbindungen Gebühren – eine Zahl, die in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen ist.
Steigende Pool-Gebühren: Was Makler wirklich zahlen
Wie viel kostet die Anbindung an einen Maklerpool? Die Studie nennt einen durchschnittlichen Beitrag von 1.583 Euro pro Jahr – ein Anstieg um 150 Euro im Vergleich zur Vorjahresstudie. Besonders bemerkenswert: Immer mehr ungebundene Vermittler investieren erhebliche Summen in ihre Poolanbindungen. So zahlen mittlerweile 13 % der befragten Makler über 5.000 Euro jährlich für zwei bis drei Anbindungen. Dennoch bewegt sich die Mehrheit in einem moderaten Kostenrahmen von 500 bis 1.000 Euro.
Hinter dieser Entwicklung steht eine grundlegende Frage: Wer soll die Dienstleistungen von Maklerpools finanzieren? Während einige Experten argumentieren, dass Makler für die Nutzung dieser Angebote zahlen sollten, sehen andere die Versicherer in der Pflicht, da Pools zunehmend zentrale Aufgaben im Markt übernehmen. In der Praxis hat sich ein Mischmodell etabliert: Eine Kombination aus Courtagen, Gebühren und Investorenkapital hält die Pools am Laufen.
Mischfinanzierung als Zukunftsmodell
Die Finanzierungsmodelle der Pools bleiben ein dynamisches Thema. Laut der Studie glauben lediglich 3 % der Befragten, dass sich Pools ausschließlich durch Maklergebühren finanzieren. 18 % gehen davon aus, dass auch Festvergütungen von Versicherern eine Rolle spielen. Der mit Abstand größte Anteil (77 %) ist sich jedoch sicher, dass Overheads und Supercourtagen die Hauptfinanzierungsquelle darstellen.
Trotz der steigenden Kosten bleibt die Akzeptanz unter Maklern hoch. Nur 12 % der Befragten sehen in den Finanzierungsstrukturen einen Nachteil für Kunden, etwa durch höhere Produktkosten oder niedrigere Renditen. Die große Mehrheit (76 %) glaubt hingegen, dass diese Aspekte durch geringere Courtagesätze ausgeglichen werden. Ob diese Einschätzung langfristig Bestand hat, wird sich zeigen.
Hintergrund zur Studie
Die AssCompact-Studie „Pools & Dienstleister 2025“ basiert auf einer Online-Befragung, die vom 22. Januar bis 31. Januar 2025 durchgeführt wurde. Nach einer Qualitätsprüfung flossen die Antworten von 577 Vermittlern aus der Finanz- und Versicherungsbranche in die Auswertung ein. Die Ergebnisse geben einen detaillierten Einblick in aktuelle Entwicklungen und Trends innerhalb der Maklerpools. Die vollständige Studie kann kostenpflichtig erworben werden.