In einer aktuellen Studie von Scope Fund Analysis wurde die Outperformance von aktiven Fonds im Jahr 2024 unter die Lupe genommen. Das Ergebnis: Während etwa jeder fünfte Fonds die Benchmark übertraf, zeigte sich die Differenz in den Ergebnissen besonders auf dem deutschen Aktienmarkt – hier gelang es nur 2 % der Fonds, ihre Indizes zu schlagen.
Grund für diese schwachen Zahlen sind vor allem die ständigen Marktschwankungen durch geopolitische Krisen und Inflationsentwicklungen, die das aktive Fondsmanagement vor Herausforderungen stellen. Besonders deutlich wird dies in den Bereichen der Aktienmärkte für Deutschland und Nordamerika, wo Fondsmanager auf die Begrenzungen durch die OGAW-Vorschriften stoßen und bei den „Large-Cap“-Indizes ins Hintertreffen geraten.
Marktschwankungen als Herausforderung für aktives Management
László Harsányi, CESGA-zertifizierter Fondsanalyst bei Scope, erklärt, dass die großen Schocks der letzten Jahre – wie der Ukrainekrieg und die Zinsentwicklungen – den Fondsmanagern das Leben schwer machten. Dies wirkte sich direkt auf die Outperformance aus: Während Fonds über fünf Jahre eine bessere Performance erzielten, fiel die Outperformance über drei Jahre deutlich schwächer aus. Ein weiteres Problem: Die OGAW-Regeln, die aktive Fondsmanager in ihrer Wahl der Wertpapiere beschränken. Das führt dazu, dass erfolgreiche Unternehmen wie SAP oder TSMC nur begrenzt in Fonds gehalten werden dürfen, was den Fondsmanager in seiner Fähigkeit einschränkt, den Markt zu übertreffen.
Aktive Fonds: Weniger Rendite, aber bei speziellen Märkten eine Chance
Doch es gibt auch Märkte, auf denen aktives Fondsmanagement durchaus erfolgreicher sein kann. Besonders in ineffizienten und volatilen Märkten, wie den Emerging Markets, können aktive Strategien Vorteile bieten. Zudem lässt sich beobachten, dass in Marktphasen mit Korrekturen aktives Management dazu in der Lage ist, größere Verluste abzufedern. In Anbetracht der aktuellen Marktgegebenheiten zeigt sich jedoch ein klarer Trend: Der Boom von passiven Anlagen, insbesondere ETFs, hält weiter an – vor allem aufgrund der deutlich geringeren Kosten. Diese Entwicklung hat auch die Fondsgesellschaften erreicht, die zunehmend ETFs anbieten, die nicht nur passiv sind, sondern auch aktive Strategien kostengünstig umsetzen können.
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