Neuer WisdomTree ETF setzt auf europäische Rüstungsunternehmen

Inmitten wachsender Sicherheitsbedenken und anhaltender geopolitischer Spannungen zeigt sich ein klarer Trend: Rüstungsunternehmen rücken ins Zentrum des Anlegerinteresses. Aktien von Unternehmen wie Rheinmetall, Hensoldt oder Renk haben zuletzt kräftige Kursgewinne erzielt, was auch den Asset Manager WisdomTree auf den Plan rief. Am Dienstag wurde der „WisdomTree Europe Defence ETF“ (ISIN: IE0002Y8CX98) vorgestellt, der sich erstmals ausschließlich auf Rüstungsunternehmen aus Europa fokussiert. Ein solches Angebot gab es auf dem Markt bisher nicht, was den neuen ETF zu einer innovativen Option für Investoren macht.

Der neue „WisdomTree Europe Defence ETF“ stärkt den Verteidigungssektor

Der zugrunde liegende WisdomTree Europe Defence-Index investiert dabei gezielt in Hersteller von ziviler Verteidigungsausrüstung, Verteidigungselektronik sowie Ausrüstungen für die Weltraumverteidigung. Besonders hervorzuheben ist, dass Unternehmen, die an völkerrechtlich umstrittenen Waffen wie Streumunition oder Antipersonenminen beteiligt sind, im ETF bewusst ausgeschlossen werden. Mit einer Gesamtkostenquote von 0,4 Prozent bietet der ETF eine klare und transparente Möglichkeit, vom wachsenden Verteidigungsmarkt zu profitieren.

Europas Verteidigungsstrategie im Wandel

„Verteidigung und Sicherheit sind in vielen Portfolios unterrepräsentiert, und Europa hat in den letzten Jahrzehnten zu wenig in diese Bereiche investiert. Das hat eine signifikante Kompetenzlücke hinterlassen“, erklärte Pierre Debru, Head of Research Europa bei WisdomTree. Die aktuellen politischen Entwicklungen, wie die Entscheidung der Union und SPD, Verteidigungsausgaben künftig von der Schuldenbremse auszunehmen, markieren einen entscheidenden Wendepunkt. Dies ermöglicht massive Investitionen in die Bundeswehr und wird die europäische Rüstungsindustrie langfristig stärken. Darüber hinaus plant die EU, einen Rüstungsfonds von 150 Milliarden Euro aufzulegen, um den Mitgliedsstaaten bei Rüstungskäufen zu helfen.

Rheinmetall und der europäische Rüstungsmarkt

Der „WisdomTree Europe Defence ETF“ setzt bei seiner Gewichtung stark auf Rheinmetall. Der Düsseldorfer Konzern stellt mit einem Anteil von rund 19 Prozent die größte Position im Fonds. Weitere bedeutende Beteiligungen umfassen den italienischen Rüstungsgiganten Leonardo sowie den schwedischen Flugzeugbau- und Rüstungskonzern Saab AB. Für Anleger ist dieser ETF eine Möglichkeit, von der wachsenden europäischen Rüstungsindustrie zu profitieren.

Allerdings weist Fondsanalyst Ali Masarwah von Envestor auch auf die Risiken von Themen-ETFs hin: „Sie sind oft wenig diversifiziert, was sie anfällig für Marktschwankungen macht.“ Eine breitere Diversifikation, etwa durch den MSCI Europe Industrials-ETF, könnte eine sicherere Option darstellen, da dieser auch Unternehmen aus der Luftfahrtindustrie und der Automobilbranche umfasst. Nicht zuletzt verdeutlicht der Krieg in der Ukraine, dass die Verteidigung zunehmend durch neue Technologien wie Drohnen geprägt wird, was zusätzliche Risiken für den Markt der klassischen Rüstungsunternehmen mit sich bringt.

Rüstungs-ETFs: Ein wachsender Markt

Trotz der Risiken wächst der Markt für Rüstungs-ETFs weiter. Neben dem „WisdomTree Europe Defence ETF“ gibt es auch Angebote von VanEck, iShares und HANetf, die jedoch einen deutlichen Fokus auf US-Unternehmen legen. Für Anleger, die in den europäischen Sektor investieren möchten, stellt der neue ETF eine attraktive Alternative dar. Das wachsende Kundeninteresse wird auch durch die jüngsten Erfolge von Fonds wie dem „Sicher Leben“-Fonds der LBBW deutlich, der seit seinem Start mehr als 12 Millionen Euro an Kundengeldern einsammeln konnte.

Quelle

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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