Überschussbeteiligungen steigen trotz Zinssenkungen: Assekurata-Studie 2025

Trotz der fünften Zinssenkung der Europäischen Zentralbank (EZB) in Folge, die Anfang Februar 2025 beschlossen wurde, zeigen die Überschussbeteiligungen in der deutschen Lebensversicherung nach wie vor einen Aufwärtstrend. Laut der neuesten Marktstudie von Assekurata stieg die laufende Verzinsung über alle Unternehmen hinweg auf 2,53 Prozent (Vorjahr: 2,42 Prozent), wobei der höchste Wert aktuell bei 3,25 Prozent liegt (Vorjahr: 3,00 Prozent). Die Gesamtverzinsung, die auch Schlussüberschüsse und Gewinnanteile berücksichtigt, liegt im Schnitt bei 3,22 Prozent (Vorjahr: 3,12 Prozent). Dies entspricht einer illustrierten Beitragsrendite von 2,32 Prozent (Vorjahr: 2,18 Prozent).

Preissteigerungen bremsen die Sparneigung

Dr. Reiner Will, Geschäftsführer von Assekurata, bewertet die Entwicklung grundsätzlich als positiv für die Versicherten, wenngleich der Aufwärtstrend eine gewisse Verlangsamung erfahren hat. Dennoch bleibt eine Zurückhaltung der Verbraucher spürbar, wenn es um langfristige Investitionen in die private Altersvorsorge geht. Will vermutet, dass die hohen Preissteigerungen, die die Bevölkerung nach wie vor stark belasten, zu einer gesenkten Sparneigung führen. Dies mindere wiederum die Wahrnehmung der Überschussbeteiligung und damit die Attraktivität der Lebensversicherungen. „Die Überschussbeteiligung dürfte dadurch weniger stark wahrgenommen werden“, so Will.

Unterschiede bei Produktsegmenten: Klassik, Indexpolicen und Fondspolicen

Die Assekurata-Studie beleuchtet auch Unterschiede zwischen den verschiedenen Produktsegmenten. Die neue Klassik konnte mit einer laufenden Verzinsung von 2,58 Prozent und einer Gesamtverzinsung von 3,26 Prozent überzeugen. Lars Heermann, Bereichsleiter Analyse bei Assekurata, stellt fest, dass die neuen klassischen Tarife nur wenig von der traditionellen Klassik abweichen, obwohl die Garantien hier meist niedriger und häufig endfällig gestaltet sind. „Der gestiegene Höchstrechnungszins führt jedoch dazu, dass für langlaufende Verträge vermehrt positive Garantierenditen erzielt werden“, so Heermann. Bei den Indexpolicen, die von positiven Börsenentwicklungen profitierten, stieg die Renditegutschrift 2024 auf durchschnittlich 3,78 Prozent. Der deklarierte laufende Überschusszins für Indexbeteiligungen liegt bei 3,04 Prozent (Vorjahr: 2,80 Prozent), was die Indexpolicen im Vergleich zu anderen Segmenten deutlich hervorhebt. Bei den Fondspolicen bleibt die laufende Verzinsung mit 2,37 Prozent nahezu konstant, jedoch zeigt sich eine größere Spannweite zwischen den Anbietern, was die Flexibilität der Kunden bei der Fondswahl erhöht.

Insgesamt spiegelt die 23. Auflage der Assekurata-Studie ein positives, wenn auch verhaltenes Bild wider. An der Studie nahmen 39 Unternehmen teil, die 62 Prozent des Marktes repräsentieren.

Quelle

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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