Die Insolvenz von Element ist nun offiziell: Wie procontra und die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ berichten, bestätigte der vorläufige Insolvenzverwalter Friedemann Schade, dass es keine Möglichkeit mehr gebe, das Scheitern des Berliner Versicherers abzuwenden. Diese Nachricht sorgt für wenig Überraschung, doch wirft sie viele offene Fragen auf, besonders für die rund 500.000 betroffenen Versicherungsnehmer.
Der Zeitpunkt der Insolvenzöffnung bleibt unklar
Obwohl die Insolvenz nun feststeht, bleibt die genaue Eröffnung des Verfahrens durch das Amtsgericht Charlottenburg unklar. Branchenexperten vermuten, dass dieser Schritt am 1. März erfolgen könnte, doch der Insolvenzverwalter ließ diese Vermutung unkommentiert. Das genaue Datum hat für die betroffenen Kunden jedoch weitreichende Konsequenzen. Denn gemäß § 16 des Versicherungsvertragsgesetzes enden viele Versicherungsverträge bereits einen Monat nach der Insolvenzöffnung automatisch. Eine Ausnahme bilden nur Pflichtversicherungen und Gebäudefeuerversicherungen, die spezielle Regelungen aufweisen.
Vertragsschutz: BaFin empfiehlt schnelles Handeln
Die BaFin hatte bereits Anfang Februar dazu geraten, sich frühzeitig nach alternativen Versicherungslösungen umzusehen. Grund dafür ist, dass der vollständige Versicherungsschutz durch Element nicht mehr gewährleistet werden kann. Das Ausmaß der Insolvenzmasse bleibt zudem unklar, sodass ungewiss ist, ob alle Forderungen der Kunden vollständig gedeckt werden können. Kunden können erst nach Eröffnung des Verfahrens ihre Ansprüche geltend machen, und erst dann wird eine Insolvenzquote berechnet.
Kooperationspartner suchen Lösungen für ihre Kunden
Etwa 500.000 Kunden sind von der Insolvenz betroffen – dabei ist der Ärger groß, da Element als White-Label-Versicherer tätig war. Viele Versicherungsnehmer wussten nicht einmal, dass Element der Risikoträger ihrer Versicherung war. Zahlreiche Kooperationspartner arbeiten derzeit an Lösungen für ihre Kunden. So hat der auf Tierversicherungen spezialisierte Anbieter Panda bereits eine neue Partnerschaft mit Interrisk verkündet, während die Bayerische ihren betroffenen Kunden eine Fortführung der Verträge unter geänderten Bedingungen anbietet.
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