Schuldenbremse: Reform oder Festhalten?
Ein zentrales Thema in den Koalitionsverhandlungen wird die Zukunft der Schuldenbremse sein. Seit ihrer Einführung 2009 immer wieder kritisiert, da sie Investitionen in Infrastruktur, Klimaschutz und Digitalisierung einschränkt, wird die kommende Regierung schnell eine Entscheidung treffen müssen. Während die FDP auf strikte Einhaltung der Schuldenbremse pocht, fordern SPD und Grüne mehr Flexibilität, um dringend notwendige öffentliche Investitionen zu realisieren. Die Frage bleibt: Wird die Schuldenbremse reformiert oder bleibt sie als Bremse für zukünftige Ausgaben bestehen?
Steuerpolitik: Wessen Lasten werden gesenkt?
Die Steuerpolitik dürfte für viele Wähler ein zentrales Thema darstellen. Während konservative Parteien auf Entlastungen für Unternehmen und Besserverdiener setzen, streben progressive Parteien eine Erhöhung der Steuerlast für Spitzenverdiener und Konzerne an. Eine mögliche Reform der Unternehmensbesteuerung sowie eine Änderung der Abgeltungssteuer könnten für die kommenden Jahre im Fokus stehen. Ein sinnvoller Schritt: Die Abschaffung der Abgeltungssteuer und die Gewährung höherer Freibeträge für Kleinsparer könnte die Diskussion um eine Vermögenssteuer weitgehend entschärfen – eine Maßnahme, die längst überfällig erscheint.
Rente und Subventionen: Dringende Weichenstellungen
Die Rentenfrage bleibt eine der größten Herausforderungen der kommenden Jahre. Die gescheiterte „Lindner-Rente“ und das Scheitern der Ampel-Regierung an einer langfristigen Rentenreform machen klar: Hier muss dringend Handlungsbedarf bestehen. Ein Blick auf Schweden zeigt, dass Mischmodelle aus umlagefinanzierter und kapitalgedeckter Altersvorsorge durchaus erfolgversprechend sind. Doch politische Mut und Weitsicht sind nötig, um eine solche Reform umzusetzen. Gleichzeitig wird die Diskussion über Subventionen neue Fahrt aufnehmen. Welche Förderungen sind noch sinnvoll, welche müssen gestrichen werden? Besonders die Subventionierung fossiler Energien und klimaschädlicher Industrien wird zur Debatte stehen.
Die Bundestagswahl 2025 wird darüber entscheiden, welche finanzpolitischen Prioritäten gesetzt werden. Steuererleichterungen, Investitionsoffensiven oder Rentenreformen – all diese Fragen müssen in der kommenden Regierung geklärt werden, um Deutschlands Wirtschaft zukunftsfähig zu gestalten. Die gesellschaftlichen Herausforderungen sind groß, die Lösungen werden darüber entscheiden, wie gerecht, nachhaltig und wirtschaftlich stark das Land bleibt.
Anmerkung: Der Hamburger Versicherungsmakler Gordon Isler ist aktiv bei der Partei „Bündnis 90/Die Grünen“ tätig.