Zum dritten Mal in Folge haben Zentralbanken weltweit mehr als 1.000 Tonnen Gold erworben – ein Volumen, das mehr als doppelt so hoch ist wie der Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre. Laut aktuellen Zahlen des World Gold Council (WGC) war die hohe Zentralbanknachfrage einer der wesentlichen Faktoren, die dazu führten, dass Gold im Jahr 2024 ganze 38 Mal ein neues Rekordhoch erreichte. Insgesamt stieg die physische Goldnachfrage weltweit auf 4.975 Tonnen – ein bisher unerreichter Wert und ein Anstieg um ein Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Gold bleibt gefragt: Anleger setzen verstärkt auf ETFs
Neben den Zentralbanken zeigen auch private Investoren großes Interesse an Gold. Insbesondere Gold-ETFs verzeichneten in der zweiten Jahreshälfte 2024 verstärkte Zuflüsse. Treiber dieser Entwicklung waren geopolitische Unsicherheiten sowie die beginnenden Zinssenkungen in den USA. Diese Faktoren machen Gold in Krisenzeiten besonders attraktiv, erklärt WGC-Analystin Louise Street: „Gold ist ein Schutz gegen Inflation, performt gut in Krisen und birgt kein Ausfallrisiko – daher bleibt es für Zentralbanken und Investoren ein entscheidendes Asset.“
China und Indien dominieren den physischen Goldmarkt
Während westliche Anleger ihre Strategien zunehmend auf Gold-ETFs ausrichten, bleibt die physische Nachfrage nach Barren und Münzen in Asien hoch. In China und Indien stieg die Nachfrage 2024 um 29 bzw. 20 Prozent auf ein Niveau, das seit über einem Jahrzehnt nicht mehr erreicht wurde. Der Grund: Chinesische Investoren suchten aufgrund schwächelnder Immobilien- und Aktienmärkte nach sicheren Anlagealternativen, während in Indien gesenkte Importzölle die Nachfrage beflügelten. Zusammen machen die beiden Länder mittlerweile fast die Hälfte des weltweiten physischen Goldhandels aus – ein Trend, der die Marktmechanismen zunehmend verändert. Während früher steigende Zinsen den Goldpreis belasteten, scheint dieser Zusammenhang durch die zunehmende Bedeutung asiatischer Investoren an Einfluss zu verlieren.