Versicherer ziehen Konsequenzen aus den Äußerungen des Tesla-Chefs

Die Äußerungen von Tesla-CEO Elon Musk, der sich mit einer klaren politischen Parteinahme in den deutschen Wahlkampf einmischte, haben nicht nur für Aufsehen gesorgt, sondern auch Unternehmen dazu veranlasst, ihre Geschäftsstrategien zu überdenken. Mitte Januar 2024 kritisierte Hans-Martin Hellebrand, Vorstand des Energieversorgers Badenova, Musk scharf und betonte, dass dessen politische Äußerungen den Wirtschaftsstandort Deutschland schwächen würden. Die Folge: Badenova kündigte an, künftig auf Fahrzeuge der Marke Tesla zu verzichten – eine Entscheidung, die in der Unternehmenswelt Aufmerksamkeit erregte. Der Verzicht auf Tesla-Fahrzeuge war jedoch nicht das alleinige Thema. Auch Unternehmen wie Rossmann und Lichtblick signalisierten, dass sie künftig keine Tesla-Fahrzeuge mehr anschaffen würden.

Versicherer: Tesla im Fuhrpark – eine Frage der Nachhaltigkeit

Im Versicherungssektor, wo ebenfalls häufig größere Fuhrparks betrieben werden, stellt sich die Frage, ob eine Abkehr von Tesla eine sinnvolle Entscheidung im Sinne der Nachhaltigkeit oder der politischen Verantwortung darstellt. Einige Assekuranzen, wie die Nürnberger und Signal Iduna, haben keinen Tesla im Fuhrpark, sodass die Frage für sie nicht relevant ist.

Für die Concordia, die verstärkt auf E-Mobilität setzt, ist der Anteil der Tesla-Fahrzeuge mit rund vier Prozent eher gering, doch der Versicherer bleibt dabei und verweist auf den Nachhaltigkeitsaspekt. „Wir wollen auch weiterhin an Tesla festhalten“, betont ein Sprecher. Ähnlich verhält es sich bei der Itzehoer Versicherung, wo lediglich sechs von insgesamt 271 Fahrzeugen Teslas sind. Die Entscheidung, auf diese Fahrzeuge zu verzichten, steht hier ebenfalls noch nicht zur Debatte.

Die R+V-Versicherung, die mittlerweile 45 Prozent ihrer Flotte elektrifiziert hat, geht mit 2 Prozent Tesla-Fahrzeugen in ihrem Fuhrpark in das neue Jahr. Auf die Frage, ob der Versicherer weiterhin auf Tesla setzen wolle, gab es jedoch keine klare Antwort – ein klares Statement wurde bislang nicht abgegeben.

Stuttgarter und Bayerische: Klare Konsequenzen für den Fuhrpark und die Investments

Andere Versicherer wie die Stuttgarter und die Bayerische nehmen eine entschiedenere Haltung ein. Die Stuttgarter, die aktuell drei Teslas im Fuhrpark haben, teilten mit, dass sie aufgrund der jüngsten Aussagen von Elon Musk keine neuen Fahrzeuge der Marke mehr anschaffen werden. Auch aus Investmentgesichtspunkten spielen Musks politische und wirtschaftliche Entscheidungen eine Rolle, was den Finanzdienstleister dazu bewegte, nicht mehr in Tesla-Aktien zu investieren.

Ein klarer Standpunkt wurde auch von Martin Gräfer, dem Vorstand der Bayerischen, eingenommen, als er den Rückzug des Unternehmens von der Social-Media-Plattform X, die Musk 2022 übernommen hatte, verkündete. Gräfer äußerte sich dabei kritisch über Musk, vor allem im Hinblick auf seine politischen Einschätzungen, und stellte klar, dass die Bayerische nicht mehr in Tesla-Aktien investiere.

Quelle

In Kooperation mit der <br>INTER Versicherungsgruppe