Einkommen von Versicherungsvermittlern: Neue Zahlen zeigen deutliche Unterschiede

Die Versicherungsbranche zählt laut dem aktuellen Gehaltsreport der The Stepstone Group Deutschland GmbH zu den Top-5-Branchen mit den höchsten Mediangehältern in Deutschland. Angestellte im Versicherungsgewerbe erzielten demnach ein Jahresbrutto von 59.750 Euro vor Steuern. Grundlage der Analyse waren 1.052.211 Datensätze, die repräsentativ für den deutschen Arbeitsmarkt sind. Doch wie verhält es sich speziell bei Versicherungsmaklern? Hier zeigen weitere Daten von Stepstone deutliche Differenzierungen.

Versicherungsmakler: Selbstständig, angestellt oder Handelsvertreter?
Nicht alle Makler sind gleich: Die Tätigkeit lässt sich in drei wesentliche Kategorien unterteilen, wie Rechtsanwalt Norman Wirth von der Kanzlei Wirth – Rechtsanwälte erläutert.

  • Selbstständige Versicherungsmakler: Sie besitzen eine eigene Gewerbeerlaubnis gemäß § 34d GewO und arbeiten vollkommen unabhängig von Versicherungsunternehmen.
  • Handelsvertreter: Sie agieren wirtschaftlich eigenständig, stehen aber in vertraglicher Bindung zu einem Maklerunternehmen.
  • Angestellte Versicherungsmakler: Diese arbeiten in größeren Maklerbetrieben und besitzen meist keine eigene Gewerbeerlaubnis. Sie handeln unter der Lizenz des Unternehmens, in dessen Auftrag sie tätig sind.

Diese Unterscheidungen sind relevant, da die Einkommensstrukturen stark variieren. Selbstständige Makler erzielen ihren Gewinn vor Steuern, während Angestellte ein festes Bruttogehalt erhalten.

Gehaltsunterschiede zwischen Maklern und Versicherungsberatern
Laut Stepstone liegt das Brutto-Mediangehalt von angestellten Versicherungsmaklern mit 56.250 Euro knapp sechs Prozent unter dem Branchendurchschnitt. Versicherungsberater, die fest angestellt sind, verdienen mit 49.000 Euro noch weniger. Deutlich besser stehen hingegen Maklerbetreuer da, die mit einem Jahresgehalt von 63.500 Euro rund 6,3 Prozent über dem Mediangehalt der Branche liegen.

Interessant ist der Vergleich mit selbstständigen Maklern: Das aktuelle AfW-Vermittlerbarometer weist für § 34d-Makler ein durchschnittliches Einkommen vor Steuern von 79.000 Euro aus. Dabei zeigt sich eine starke Polarisierung: Während die Hälfte der Befragten unter 50.000 Euro verdient, erzielt jeder fünfte Makler Gewinne von über 100.000 Euro. Die Unterschiede in den Einkommensmodellen verdeutlichen, dass ein direkter Vergleich zwischen Angestellten und Selbstständigen schwierig bleibt. Die Diskussion um Vergütungsstrukturen und Transparenz in der Branche dürfte daher weitergehen.

 

 

 

 

Quelle

In Kooperation mit der <br>INTER Versicherungsgruppe