Jahressteuergesetz 2022: Änderungen bei der Riester-Rente ab 2025

Ab 2025 bringt das Jahressteuergesetz 2022 umfassende Änderungen im Zulagenverfahren der Riester-Rente. Ziel ist es, Rückforderungen der Zulagen weitgehend zu vermeiden – ein seit Langem kritisierter Aspekt dieses Altersvorsorgeprodukts. Wie das Bundesfinanzministerium mitteilt, werden alle Zulagenanträge ab dem Beitragsjahr 2024 einer vollständigen maschinellen Prüfung unterzogen. Dabei werden Angaben zu Zulageberechtigung, Einkommen und Kindergeldberechtigung überprüft, bevor die Riester-Zulage ausgezahlt wird. Die Auszahlung erfolgt nur, wenn der Datenabgleich diese Angaben bestätigt.

Neuer Datenabgleich soll Rückforderungen minimieren

Erweist sich die Zulageberechtigung als ungültig – etwa bei falschen Angaben oder fehlender Kindergeldberechtigung für das angegebene Kind – wird keine Auszahlung vorgenommen. In solchen Fällen informiert die Zentrale Zulagenstelle für Altersvermögen (ZfA) die Betroffenen direkt und erlässt einen Festsetzungsbescheid. Gegen diesen Bescheid können Riester-Sparer Einspruch einlegen. Damit soll der Prozess klarer und transparenter gestaltet werden.

Rückforderungen bleiben trotz Änderungen möglich

Trotz der geplanten Verbesserungen bleiben Rückforderungen in bestimmten Fällen unvermeidbar. So kann es beispielsweise zu Rückforderungen kommen, wenn die Kinderzulage nachträglich einem anderen Elternteil zugeordnet wird oder sich die Zahl der Kinderzulagen ändert. Auch rückwirkende Änderungen der Kindergeldberechtigung durch die Familienkasse oder nicht rechtzeitig beantragte Kindererziehungszeiten können zu Forderungen führen.

In solchen Fällen informiert die ZfA ebenfalls direkt und stellt einen Festsetzungsbescheid aus. Die neuen Regelungen gelten ausnahmslos für alle Anträge ab dem Beitragsjahr 2024. Ziel bleibt, durch die strengeren Prüfungen die Zahl der Rückforderungen signifikant zu reduzieren und die Riester-Rente wieder attraktiver zu machen.

Fazit: Modernisierung mit Hindernissen

Die Änderungen im Zulagenverfahren der Riester-Rente sind ein Schritt in die richtige Richtung, um den Zulageprozess zu optimieren und Vertrauen zurückzugewinnen. Dennoch zeigt sich: Auch mit modernisierten Verfahren lassen sich nicht alle Problemfälle vermeiden. Für Riester-Sparer bedeutet dies, dass sie weiterhin genau auf ihre Anträge und Berechtigungen achten müssen, um unerwartete Rückforderungen zu vermeiden.

 

Quelle

In Kooperation mit der <br>INTER Versicherungsgruppe