Insolvenz der Berliner Versicherung Element: Ein Hoffnungsträger vor dem Aus

Die einstige Vorzeigefirma der Berliner Versicherungslandschaft, Element, hat Insolvenz angemeldet. Der Antrag wurde beim Amtsgericht Charlottenburg eingereicht. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter ernannte das Gericht den Berliner Rechtsanwalt Friedemann Ulrich Schade. Seine Aufgabe: Die zukünftige Insolvenzmasse zu sichern, Forderungen einzuziehen und ein Sonderkonto für die Abwicklung einzurichten.

Antrag auf Insolvenzverfahren eingereicht

Nach Informationen des Versicherungsmonitors stellte die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) den Insolvenzantrag. Dies entspricht § 312 des Versicherungsaufsichtsgesetzes (VAG), der festlegt, dass die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens über ein Versicherungsunternehmen nur von der Aufsichtsbehörde beantragt werden kann.

Ein angekündigtes Ende

Die Schwierigkeiten von Element kamen nicht überraschend. Bereits kurz vor Weihnachten hatte die BaFin dem Unternehmen das Neugeschäft untersagt. Laut der Süddeutschen Zeitung war das Auslaufen eines entscheidenden Rückversicherungsvertrages mit der Hannover Rück der Auslöser für die Krise. Ohne diese Rückversicherung fehlte es Element an der finanziellen Stabilität, um weiter zu operieren.

Das 2017 gegründete Unternehmen positionierte sich als Anbieter von White-Label-Versicherungslösungen und arbeitete eng mit Partnerunternehmen zusammen, die die Produkte unter ihrem eigenen Namen vertrieben. Die Insolvenz dürfte diese Partner nun vor erhebliche Herausforderungen stellen, insbesondere bei der Weiterführung bestehender Verträge.

Zukunft des Teams und der Partner ungewiss

Element beschäftigte zuletzt nach eigenen Angaben rund 100 Mitarbeiter, darunter Versicherungsexperten, Softwareentwickler und weitere Fachkräfte. Was mit diesem Team geschieht, bleibt unklar. Ebenso offen ist, wie sich die Insolvenz auf die Partnerunternehmen auswirkt, die stark auf die White-Label-Dienste von Element angewiesen waren.

Die Pleite von Element markiert einen weiteren Rückschlag für die InsurTech-Branche in Deutschland, die in den letzten Jahren zunehmend mit wirtschaftlichen und regulatorischen Hürden zu kämpfen hatte.

 

Quelle

In Kooperation mit der <br>INTER Versicherungsgruppe