Interview: Noch viele Baustellen bei der Riester-Reform

Die geplante Riester-Reform enthält laut Altersvorsorge-Experte Matthias Wolf wichtige Verbesserungen, wie die Erhöhung der förderfähigen Beiträge auf bis zu 3.500 Euro und den Wegfall des bürokratischen Mindestbeitrags. Diese Maßnahmen sollen die Altersvorsorge attraktiver und zugänglicher machen. Gleichzeitig kritisiert Wolf jedoch, dass das grundlegende Problem der Riester-Rente – das unklare Zusammenspiel von Zulagen und Steuervorteilen – weiterhin ungelöst bleibt. Oft werde fälschlicherweise suggeriert, Sparer könnten von beiden Vorteilen profitieren, während in der Praxis lediglich eine Option greift, begleitet von einer späteren Vollbesteuerung der Rentenleistungen.

Reform für Bürokratieabbau

Wolf fordert eine transparente Fördersystematik, die ausschließlich auf Zulagen basiert, um mehr Fairness und Verständlichkeit zu gewährleisten. Der Staat könnte so einen echten Zuschuss bieten, ohne sich diesen später über Steuern zurückzuholen. Diese Reformidee könnte Bürokratie abbauen und mehr Menschen zur privaten Vorsorge motivieren. Ob dieser Ansatz in zukünftige Reformpläne aufgenommen wird, hängt von der Bereitschaft politischer Entscheidungsträger ab, bestehende Systeme grundlegend zu hinterfragen.

Quelle

In Kooperation mit der <br>INTER Versicherungsgruppe