Die Entwürfe der Wahlprogramme von CDU/CSU, SPD, den Grünen, der AfD, der Linken und der FDP zeigen: Die Rentenpolitik bleibt ein zentrales Thema, das mit unterschiedlichen Ansätzen adressiert wird. Ob Stabilität, Innovation oder soziale Gerechtigkeit – die Parteien setzen auf verschiedene Hebel, um den Herausforderungen des demografischen Wandels zu begegnen.
CDU/CSU: Stabilität und Sicherheit
Die Union verspricht Verlässlichkeit bei der Rente: Das Rentenniveau soll durch wirtschaftliches Wachstum stabil gehalten und Beiträge nicht erhöht werden. Neue Modelle wie die Aktivrente fördern freiwilliges Arbeiten im Alter. Zudem planen CDU/CSU ein Altersvorsorgedepot für Kinder, das ab sechs Jahren mit staatlichen Beiträgen gespeist wird. Auch kleine Unternehmen sollen bei Betriebsrenten mehr Unterstützung erhalten.
SPD: Breitere Absicherung
Die SPD setzt auf eine Ausweitung der gesetzlichen Rente. Selbstständige ohne Vorsorge sollen einbezogen werden, und neue Produkte in der zweiten und dritten Säule sollen höhere Renditen bei geringeren Kosten bieten. Transparenz und Gerechtigkeit stehen im Fokus, während Altbekanntes wie das Rentenniveau von 48 Prozent festgeschrieben bleibt.
Grüne und FDP: Innovation und Eigenverantwortung
Die Grünen fordern eine Bürgerversicherung für alle, inklusive Beamte und Selbstständige, sowie einen staatlichen Bürgerfonds, um Renten nachhaltig zu finanzieren. Die FDP hingegen setzt auf Flexibilität und Eigenverantwortung: Rentenbeiträge sollen teilweise in Fonds investiert werden, während ein steuerlich begünstigtes Altersvorsorgedepot für alle zugänglich gemacht wird.
AFD und Linke: Höhere Renten als Ziel
Die AFD plant eine Rentensteigerung auf westeuropäisches Niveau und will Familien durch Kinderboni entlasten. Gleichzeitig sollen Politiker und Beamte in die Rente einzahlen. Die Linke fordert ein Rentenniveau von 53 Prozent und möchte Altersarmut mit einer solidarischen Mindestrente bekämpfen, finanziert durch höhere Beiträge der Spitzenverdiener.