Der Jahreswechsel bringt für viele Immobilienbesitzer in Deutschland unschöne Überraschungen: Die Prämien für Gebäudeversicherungen steigen teils drastisch. Bei einigen Anbietern liegen die Erhöhungen zwischen 10 und 30 Prozent, während der Assekuradeur AS-Direkt sogar von Anpassungen bis zu 80 Prozent spricht.
Teure Zeiten für Immobilienbesitzer
Einfamilienhäuser sind dabei besonders betroffen. Der Versicherer Element, Risikoträger von AS-Direkt, begründet diesen Anstieg mit einer Zunahme von Elementarschäden und gestiegenen Kosten durch Extremwetterereignisse. 2023 summierten sich die Schäden durch Naturkatastrophen bereits bis zur Jahresmitte auf 3,9 Milliarden Euro – eine Herausforderung für Versicherer, die ohnehin oft rote Zahlen schreiben. Doch auch innerhalb der Branche gibt es Kritik: Experten wie Versicherungsmakler Nico Streker weisen darauf hin, dass viele Tarife in der Vergangenheit zu günstig kalkuliert waren. „Wir reden hier über Aufschläge von über 100 Prozent“, so Streker. Besonders betroffen sind Mehrfamilienhäuser, für die bezahlbare Policen zunehmend schwer zu finden sind.
Wege aus der Prämienfalle
Makler suchen derweil nach Lösungen, um die Auswirkungen für ihre Kunden abzumildern. „Ein höherer Selbstbehalt kann bis zu 30 Prozent Einsparung bringen“, erklärt Streker. Energetische Sanierungen oder technische Maßnahmen wie Leckagesensoren könnten ebenfalls helfen, die Prämien zu senken. Makler Harald Thummet setzt zudem auf proaktive Beratung: Er lässt Verträge regelmäßig prüfen und wechselt gegebenenfalls den Tarif. „Das ist für mich Bestandssicherung“, betont er, obwohl dies seine eigene Provision schmälert.