Die ALH-Gruppe, zu der die Alte Leipziger Lebensversicherung und die Hallesche Krankenversicherung gehören, plant, bis Ende des Jahres 90 Prozent ihrer Ausschließlichkeitsorganisation in ein Mehrfachagenten-Modell zu überführen. Unternehmenssprecherin Monika Krimmer erklärte gegenüber procontra, dass dieser Schritt den Vermittlern ermöglicht, ein breiteres Produktportfolio anzubieten und somit die Kundenbindung zu stärken. Etwa 10 Prozent der älteren Vermittler verbleiben im bisherigen Modell, da sie kurz vor dem Renteneintritt stehen.
Zurich Versicherung erweitert Optionen für Vermittler
Auch die Zurich Versicherung möchte ihren Vertretern mehr Freiheiten einräumen. Laut Bernd O. Engelien, Leiter Unternehmenskommunikation, können Vermittler künftig zusätzlich Fremdverträge betreuen, wenn Kunden dies wünschen. Im Gegensatz zur ALH-Gruppe bleibt die Zurich jedoch bei ihrem Ausschließlichkeitsstatus; das Angebot zur Betreuung fremder Verträge ist optional und ändert den formalen Status der Agenturen nicht. Diese Neuerung soll den Vermittlern mehr Flexibilität bieten, ohne das bestehende Vertriebsmodell grundlegend zu verändern.
Unterstützung durch Maklerverbund vfm und Bedeutung der AO
Beide Versicherer werden bei der Umsetzung ihrer neuen Vertriebsmodelle vom Maklerverbund vfm unterstützt. Das von vfm entwickelte „AOplus-Modell“ ermöglicht es Vermittlern, ihr Portfolio um weitere Anbieter und Sparten zu erweitern, was laut vfm-Marketing-Leiter Stefan Sommerer die Wettbewerbsfähigkeit steigert und besser auf individuelle Kundenbedürfnisse eingeht. Trotz dieser Entwicklungen bleibt die Ausschließlichkeit ein starker Vertriebsweg: Laut GDV-Statistik hatte sie 2023 in der Sach-, Unfall- und Haftpflichtversicherung einen Neugeschäftsanteil von 41 Prozent und in der privaten Krankenversicherung sogar über 50 Prozent.