Die HUK-Coburg, Deutschlands führender Autoversicherer, hat am 26. September 2024 angekündigt, die Kfz-Versicherungsprämien für das kommende Jahr zweistellig zu erhöhen. Trotz einer sinkenden allgemeinen Inflation von 1,9 Prozent im August steigen die Preise für Autoersatzteile weiterhin um sechs bis sieben Prozent. Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) prognostiziert zudem für 2024 eine Schaden-Kosten-Quote von 106 Prozent. Dr. Jörg Rheinländer, Vorstand der HUK-Coburg, betont: „Rechnet man das zusammen, dann muss die Autoversicherung mindestens zweistellig für 2025 angepasst werden, um nur eine schwarze Null zu erreichen.“ Diese Anpassung betrifft auch Bestandskunden, die jedoch ein Sonderkündigungsrecht haben.
Steigende Reparaturkosten durch Werkstattlöhne und Lieferengpässe
Ein erheblicher Kostentreiber sind die überproportional gestiegenen Werkstattlöhne, die in Spitzen bis zu 400 Euro netto pro Stunde erreichen. Zudem führen Lieferengpässe bei Ersatzteilen zu längeren Reparaturzeiten und erhöhen die Kosten für Mietwagen drastisch. „Unsere Partnerwerkstätten bestellen im Durchschnitt wöchentlich 50.000 Ersatzteile für rund 8.000 beschädigte Fahrzeuge“, erläutert Rheinländer. Bei etwa acht Prozent dieser Fahrzeuge sind die Ersatzteile nicht in der ersten Woche verfügbar, bei einigen sogar nach sechs Monaten noch nicht. Im vergangenen Jahr stiegen die Mietwagenkosten der HUK-Coburg um 20 Prozent auf 45,2 Millionen Euro. Trotz der Möglichkeit einer Nutzungsausfallentschädigung setzt der Versicherer auf Mietwagen, um die Mobilität der Kunden zu gewährleisten.
Einsparpotenziale durch Werkstattbindung und Telematik-Tarife
Angesichts der steigenden Prämien empfiehlt die HUK-Coburg allen Autofahrern, Versicherungsprämien zu vergleichen. Über 60 Prozent der Kunden haben bereits einen Werkstattbindungstarif abgeschlossen, der einen Nachlass von 20 Prozent auf die Kaskoprämie bietet. Zusätzlich können Versicherte mit Telematik-Tarifen, die den Fahrstil kontrollieren, bis zu 30 Prozent sparen. Laut Rheinländer erreichen jedoch nur fünf Prozent der Fahrer diesen maximalen Rabatt; der Durchschnitt liegt bei etwa 15 Prozent. Der Wettbewerb im Versicherungsmarkt bleibt intensiv, wobei einige Anbieter versuchen, sich durch unterjährige Verträge dem Jahresendgeschäft zu entziehen. Bei der HUK-Coburg können rund 25 Prozent der Kunden nicht zum 30. November kündigen, da ihre Verträge unterjährig beginnen und enden.