Franke und Bornberg deckt Lücken und Intransparenz bei Grundfähigkeitsversicherungen auf

Die Rating-Agentur Franke und Bornberg (F&B) kritisiert aktuell die zunehmende Intransparenz und Lückenhaftigkeit bei Grundfähigkeitsversicherungen. Obwohl fast jeder Versicherer im Bereich der Arbeitskraftabsicherung mittlerweile einen Grundfähigkeitsschutz anbietet und dabei auf ein Baukastenprinzip setzt, offenbart F&B in seinem neuesten Rating erhebliche Schwächen dieser modularen Angebote. Michael Franke, Gründer und Geschäftsführer der Franke und Bornberg GmbH, warnt: „Leistungsbausteine der Grundfähigkeitsversicherung sind oft eine Blackbox. Ähnlich klingende Begriffe können für unterschiedliche Leistungsauslöser stehen.“ Diese Intransparenz führe nicht nur zu Verwirrung, sondern könne im schlimmsten Fall zu lückenhaftem Versicherungsschutz führen.

Modulare Tarife: Vielfalt oder Verwirrung?

Laut F&B treiben die modularen Angebote die Zahl der Tarifkombinationen in die Höhe: Insgesamt wurden 5.451 Tarifkombinationen untersucht, wobei ein Versicherer allein zehn verschiedene Bausteine im Programm hat. Während das Baukastenprinzip theoretisch individuelle Absicherung ermöglicht, verteuert jeder zusätzliche Baustein den Vertrag und schafft Unsicherheit bei Vermittlern und Kunden. Um diesem Chaos entgegenzuwirken, arbeitet Franke und Bornberg mit einem Katalog von 15 klar definierten Grundfähigkeiten, um einen einheitlichen Bewertungsmaßstab zu schaffen und die Auswahl zu erleichtern. „Angesichts des großen Angebotes an hervorragenden GF-Tarifen muss sich niemand mit Mittelmaß zufriedengeben“, betont Franke.

Was Makler jetzt beachten müssen

Der Trend zu Leistungsauslösern, die spezifisch auf bestimmte Berufe zugeschnitten sind, hält an. Doch Michael Franke mahnt: „Versicherte Fähigkeiten wie ‚LKW oder Bus fahren‘ für Berufskraftfahrer oder ‚Riechen und Schmecken‘ für Köche machen aus einer Grundfähigkeitspolice noch keine echte Alternative zur Berufsunfähigkeitsversicherung.“ Zudem könnten versicherte Grundfähigkeiten nach einem Berufswechsel nicht mehr zur neuen Tätigkeit passen. F&B stellt fest, dass Vermittler daher nur Tarife empfehlen sollten, die alle relevanten Grundfähigkeiten absichern, um Haftungsrisiken zu vermeiden und ihren Kunden ausreichenden Versicherungsschutz zu bieten.

Quelle

In Kooperation mit der <br>INTER Versicherungsgruppe