In einem Interview mit procontra prognostiziert Sach-Makler Achim Finke, dass die steigenden Schadenskosten in der Wohngebäudeversicherung Versicherer zukünftig dazu zwingen könnten, strengere Instandhaltungspflichten von ihren Kunden zu fordern. Hintergrund sind die hohen Kosten, die Versicherer tragen, während viele Gebäude in einem schlechten Bauzustand versichert sind. Finke erläutert: „Viele Eigentümer lassen ihre Häuser verkommen, erwarten aber im Schadensfall die volle Leistung.“ Diese Diskrepanz könnte bald zu einem Umdenken führen.
Striktere Prüfung und neue Bedingungen erwartet
Finke erklärt weiter, dass Versicherer bereits jetzt ihre Bedingungen anpassen, um Kosten zu senken. „Eine Möglichkeit wäre, die Schadenprüfung zu verschärfen und Ablehnungsgründe genauer zu prüfen“, so Finke. Dazu könnte es bald regelmäßige Instandhaltungspflichten geben, wie zum Beispiel die Überprüfung von Ableitungsrohren oder elektrischen Anlagen alle fünf Jahre. Diese Maßnahmen würden jedoch nicht nur auf den Prüfungen basieren, sondern auch auf den Ergebnissen der Fachbetriebe, die bei Nichteinhaltung zum Ausschluss von Leistungen führen könnten.
Zukünftige Auswirkungen auf Eigentümer und Makler
Für Eigentümer, die auf notwendige Reparaturen verzichten, könnten laut Finke drastische Konsequenzen drohen: „Wer nicht handelt, wird im Schadensfall leer ausgehen.“ Die Kosten für diese Prüfungen seien überschaubar, doch die eigentlichen Reparaturen könnten teuer werden. Dies betrifft vor allem Eigentümer, die ihre Immobilien ohne ausreichende Rücklagen finanziert haben. Auch Makler müssten in Zukunft verstärkt auf diese Instandhaltungspflichten hinweisen, um ihre Kunden umfassend abzusichern und sich als zuverlässige Partner zu positionieren.