Modifizierte Riester-Rente oder Altersvorsorgedepot?

Bundesfinanzminister Christian Lindner hat wesentliche Details zur geplanten Reform der privaten Altersvorsorge vorgestellt. Ab 2026 sollen die Bürger die Wahl zwischen einer modifizierten Riester-Rente und dem neuen Altersvorsorgedepot haben. Die Riester-Rente wird dann in einer Variante mit 80 Prozent Garantie auf die eingezahlten Beiträge und Förderungen verfügbar sein, was höhere Renditechancen bietet. Lindner betont, dass diese Variante ein besseres Chance-Risiko-Verhältnis darstelle als die bisher vorgeschriebene 100-Prozent-Garantie, die Renditen stark einschränke. Das Altersvorsorgedepot hingegen kommt ohne Garantien aus, bietet aber weitgehend freie Wahlmöglichkeiten bei der Anlage.

Staatliche Förderung mit Einschränkungen bei Anlageklassen

Das Altersvorsorgedepot soll ebenfalls staatlich gefördert werden, jedoch sind dabei einige Einschränkungen vorgesehen. Während bewährte Anlageklassen wie Aktienfonds, ETFs und Anleihen auf einer Positivliste stehen, schließt Lindner spekulative Produkte wie Knock-out-Zertifikate oder Kryptoanlagen von der Förderung aus. Diese Produkte können zwar privat erworben werden, werden jedoch nicht vom Staat unterstützt. Darüber hinaus soll es ein Referenzdepot für Unentschlossene geben, dessen endgültige Ausgestaltung jedoch noch in Verhandlungen steht, insbesondere mit den Grünen, die eine Deckelung der Kosten und ein staatliches Depot bevorzugen.

Fördermodelle für Eltern, Geringverdiener und Berufseinsteiger

Die geplanten Förderungen sind klar strukturiert: Auf jeden eingezahlten Euro gibt der Staat 20 Cent dazu, bis zu einem maximalen Eigenbeitrag von 3.000 Euro im Jahr. Besonders gefördert werden Eltern mit einer Kinderzulage von 25 Cent je Euro, Geringverdiener mit einem Bonus von 175 Euro und Berufseinsteiger unter 25 Jahren, die bis zu drei Jahre lang einen Bonus von 200 Euro erhalten. Zudem bleiben alle Erträge in der Sparphase steuerfrei, und erst bei Renteneintritt werden Auszahlungen zum Rentensteuersatz versteuert. Ob alle diese Vorschläge ihren Weg ins Gesetz finden, bleibt abzuwarten – doch sie stellen einen bedeutenden Schritt in die richtige Richtung dar.

Quelle

In Kooperation mit der <br>INTER Versicherungsgruppe