Kostenexplosion und Reformbedarf in der PKV

Die jüngste Untersuchung von Franke und Bornberg zu über 800 Tarifen der privaten Krankenvollversicherung (PKV) zeigt, dass nur wenige Tarife die Bestnote „FFF+“ erhielten. Die Ratingagentur kritisiert den Reformstau in der PKV, der durch die hohen Kosten verursacht wird. Christian Monke von Franke und Bornberg erklärt, dass die Entscheidung für eine private Krankenvollversicherung oft mit der Suche nach besonders guten Leistungen verbunden ist, unabhängig vom Beitrag. Gleichzeitig wird jedoch immer deutlicher, dass eine Absicherung, die sowohl bessere Leistungen als auch geringere Kosten als die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) bietet, zunehmend schwerer zu finden ist. Michael Franke ergänzt, dass vor allem die Kosten für Arzneimittel und Krankenhausleistungen stark gestiegen sind, was die Beiträge weiter in die Höhe treiben könnte.

Mangelnde Innovationen und unveränderte Bewertungskriterien

Ein weiteres Problem, das Franke und Bornberg in ihrem aktuellen Rating hervorheben, ist der Mangel an Innovationen in der PKV. Trotz der steigenden Kosten und des Bedarfs an Reformen gibt es derzeit kaum Neuerungen in den Angeboten der privaten Krankenversicherer. Dies führt dazu, dass der Kriterienkatalog für die Bewertung der Tarife im Vergleich zum Vorjahr unverändert blieb. Insgesamt wurden 845 Tarifkombinationen von 31 Versicherern in verschiedenen Untersuchungsbereichen wie ambulante und stationäre Leistungen, Hilfsmittel und Auslandsaufenthalte getestet. Die Notwendigkeit für Innovationen und Anpassungen in der PKV wird immer dringlicher, um den wachsenden Herausforderungen gerecht zu werden.

Ergebnisse und Marktverteilung der besten PKV-Volltarife

Die Ergebnisse des Ratings zeigen, dass nur ein kleiner Teil der Tarife die Höchstnote „FFF+“ erreichte, nämlich 40 von 845 getesteten Tarifkombinationen. Diese Tarife verteilen sich auf sieben Versicherer, darunter bekannte Namen wie Allianz, Barmenia und DKV. Der Anteil der Top-Tarife ist im Vergleich zum Vorjahr gestiegen, was vor allem auf ein neues, modular aufgebautes Tarifwerk zurückzuführen ist. Neben den besten Tarifen erhielten 156 Tarife die Bewertung „FFF“, 202 Tarife „FF+“ und 447 Tarife „FF“. Damit bleibt die Mehrheit der Tarife im mittleren Bereich, während nur wenige Tarife herausragende Bewertungen erzielen konnten. Die vollständigen Ergebnisse können bei Franke und Bornberg eingesehen werden.

Quelle

In Kooperation mit der <br>INTER Versicherungsgruppe