Gescheiterte Fusion zwischen Getsafe und Friday

Die geplante Fusion zwischen dem Heidelberger Insurtech Getsafe und dem Digitalversicherer Friday ist aufgrund unterschiedlicher Unternehmensbewertungen gescheitert. Laut Finance Forward waren sich die beiden Unternehmen nicht über den Wert von Friday einig, was schließlich zum Abbruch der Verhandlungen führte. Getsafe-Gründer Christian Wiens hatte eine Übernahme oder Fusion mit dem zur Baloise-Gruppe gehörenden Friday angestrebt, um strategische Synergien zu nutzen. Weder Getsafe noch Friday wollten sich zu den gescheiterten Verhandlungen äußern.

Unterschiedliche Bewertungen als Grund für das Scheitern

Ein Hauptproblem bei den Verhandlungen waren die unterschiedlichen Vorstellungen über die Bewertung von Friday, insbesondere im Vergleich zu Getsafe. Friday ist stark in der Autoversicherung vertreten, einem Bereich, in dem Getsafe bisher keine Präsenz hat, was theoretisch eine strategisch sinnvolle Ergänzung gewesen wäre. Trotz dieser potenziellen Synergien scheiterten die Gespräche letztlich an der Differenz in der Einschätzung des Unternehmenswertes. Diese Diskrepanzen zeigen die Herausforderungen, die bei Fusionen in der schnelllebigen und digitalisierten Versicherungsbranche auftreten können.

Finanzielle Herausforderungen beider Unternehmen

Beide Unternehmen stehen vor finanziellen Herausforderungen, die sie nun eigenständig bewältigen müssen. Friday hat zwar seine Kundenbasis erweitert und insbesondere im Bereich Haftpflicht- und Sachversicherungen Erfolge erzielt, steckt aber weiterhin tief in den roten Zahlen mit einem Verlust von 30 Millionen Euro im letzten Jahr. Getsafe hingegen hat im ersten Halbjahr 2024 erstmals einen positiven Nettoertrag erzielt, was vor allem auf eine niedrige Schadenquote und hohe Automatisierungsrate zurückzuführen ist. Während Getsafe plant, bis 2025 profitabel zu werden, muss Friday intensiv an der Bewältigung seiner Verluste arbeiten. Beide Unternehmen zeigen exemplarisch die unterschiedlichen Ansätze und Herausforderungen im Insurtech-Sektor.

Quelle

In Kooperation mit der <br>INTER Versicherungsgruppe