Seit dem 1. August 2023 steht fest: Amazon-Händler müssen spätestens bei einem monatlichen Umsatz von 5.000 Euro eine Betriebshaftpflichtversicherung nachweisen. Diese neue Regelung betrifft nicht nur den Schutz des Händlers, sondern auch Amazon selbst, das als zusätzlicher Versicherter im Vertrag aufgenommen werden muss. Diese Maßnahme zielt darauf ab, sowohl das Unternehmen als auch die Verkäufer vor potenziellen Haftungsansprüchen zu schützen, insbesondere bei Schäden durch fehlerhafte Produkte.
Versicherer reagieren mit neuen Angebote für Amazon-Händler
In Reaktion auf diese verschärften Anforderungen bieten spezialisierte Versicherer wie Hiscox und Zurich nun gezielt auf Amazon abgestimmte Betriebshaftpflichtversicherungen an. Hiscox hat beispielsweise seine Onlineshop-Police erweitert und inkludiert nun eine Produkthaftpflicht sowie ein spezielles „Amazon Certificate“ für den zusätzlichen Schutz. Dieser Service geht mit einem Prämienzuschlag von 15 Prozent einher. Auch Zurich bietet eine umfassende Lösung, die neben der Produkthaftpflicht auch den Schutz für Ein- und Ausbaukosten bei Nachlieferungen umfasst. Diese Entwicklungen unterstreichen die Notwendigkeit für Händler, sich zeitnah über die neuen Vorgaben zu informieren und den passenden Versicherungsschutz abzuschließen.
Internationale Haftungsrisiken: Online-Händler im Visier
Besonders hervorzuheben ist, dass Online-Händler nun stärker in die Verantwortung genommen werden und wie Hersteller haften. Laut Marc Thamm, Product Head Technology bei Hiscox Deutschland, häufen sich die Schadenfälle durch die Internationalisierung des Handels. Ohne adäquaten Versicherungsschutz müssen Händler nicht nur die Schäden aus eigener Tasche bezahlen, sondern riskieren auch, ohne Risikoträger ungerechtfertigte Ansprüche abwehren zu müssen. Thamm betont zudem die Notwendigkeit einer weltweiten Deckung und den korrekten Nachweis der Versicherung über ein Zertifikat, um eine Sperrung durch Amazon zu vermeiden.