Der demografische Wandel in Deutschland, geprägt durch dauerhaft niedrige Geburtenraten und eine stetig steigende Lebenserwartung, stellt die Altersvorsorge vor erhebliche Herausforderungen. Die Geburtenrate liegt seit Jahrzehnten bei unter 1,6 Kindern pro Frau, während immer mehr Menschen ein Alter von 85 Jahren oder mehr erreichen. Diese Entwicklungen führen zu einer wachsenden Diskrepanz zwischen der Zahl der Erwerbstätigen und der Rentner, was die Finanzierbarkeit der Rentensysteme zunehmend erschwert. Sowohl kapitalgedeckte als auch umlagefinanzierte Rentensysteme geraten dadurch unter Druck, jedoch auf unterschiedliche Weise. Während bei kapitalgedeckten Systemen die Renditen sinken, wird bei umlagefinanzierten Systemen das Verhältnis von Beitragszahlern zu Rentenempfängern immer ungünstiger.
Kollektive Modelle als Lösung für eine nachhaltige Altersvorsorge
Angesichts der beschriebenen Herausforderungen setzen Experten wie die Deutsche Aktuarvereinigung e. V. und das IVS auf kollektive Altersvorsorgemodelle. Diese Modelle kombinieren kapitalgedeckte und umlagefinanzierte Elemente und ermöglichen es, das demografische Risiko besser abzufedern. Ein zentraler Vorteil dieser Ansätze liegt in der langfristigen und diversifizierten Anlage von Geldern, insbesondere in Sachwerte wie Immobilien und Aktien, die neben attraktiven Renditen auch einen gewissen Inflationsschutz bieten. Kollektive Anlagestrategien ermöglichen stabile und verlässliche Rentenergebnisse, was gerade in wirtschaftlich unsicheren Zeiten von großer Bedeutung ist.
Lebenslange Renten als Schlüssel zur Vermeidung von Altersarmut
Ein weiterer wesentlicher Aspekt der Diskussion um die Altersvorsorge ist die Absicherung des Lebensstandards im Alter. Experten betonen die Notwendigkeit lebenslanger Rentenzahlungen, um Versorgungslücken in den späteren Lebensjahren zu vermeiden und Altersarmut effektiv zu verhindern. Flexible Auszahlungsoptionen sollen dabei den individuellen Bedürfnissen und Präferenzen der Rentner gerecht werden. Staatliche Förderungen sollten daher vorrangig Systeme unterstützen, die auf lebenslange Renten setzen. Die Deutsche Aktuarvereinigung e. V. und das IVS überwachen diese Ansätze und stellen ihre Expertise zur Verfügung, um die Entwicklung nachhaltiger und verlässlicher Rentensysteme zu gewährleisten.