Wachsende Kosten belasten die Rentabilität der Asset Manager

Der Druck auf die Asset Manager nimmt weiter zu: Trotz eines Rekordwerts von 118,7 Billionen US-Dollar an weltweit verwaltetem Vermögen Ende 2023, wie im aktuellen Global Asset Management Report 2024 von der Boston Consulting Group (BCG) berichtet, geraten Kapitalverwalter zunehmend in Bedrängnis. Die Erträge stiegen im Jahr 2023 lediglich um 0,2 Prozent, während die Kosten um beachtliche 4,3 Prozent zunahmen, was zu einem Gewinnrückgang von 8,1 Prozent führte. Diese gegensätzlichen Entwicklungen offenbaren die wachsende Schere zwischen Einnahmen und Ausgaben, die langfristig die Rentabilität der Asset Manager gefährdet.

Technologischer Wandel als Hoffnungsträger

Eine entscheidende Rolle könnte die Künstliche Intelligenz (KI) spielen, insbesondere die generative KI, die laut einer Untersuchung von McKinsey Produktivitätssteigerungen von bis zu 80 Prozent ermöglichen könnte. Diese Technologie verspricht, die Effizienz bei der Erstellung von Inhalten massiv zu steigern, was jedoch zunächst hohe Investitionen erfordert. In fünf bis sieben Jahren könnte sie jedoch einen bedeutenden Output liefern und damit die Grundlage für niedrigere Preise und flexiblere Dienstleistungen schaffen. Dies würde den stark gestiegenen Anteil passiver Anlagen in der Branche entgegenwirken, die laut Morningstar bereits zu Umstrukturierungen und Entlassungen bei Asset Managern geführt haben.

Differenzierung und Digitalisierung als Schlüsselstrategien

Der Druck auf die Erträge zwingt Asset Manager dazu, zwischen liquiden, transparenten Märkten und Märkten, in denen aktives Management Mehrwert bieten kann, zu differenzieren. Wie Manuel Hobisch, Senior Manager bei Zeb, erklärt, sollten Anbieter sich in ersteren Märkten entweder passiv aufstellen oder sich zurückziehen, während sie in letzteren klare Schwerpunkte setzen sollten. Zudem wird ein Wandel hin zu endkundenorientierten digitalen Angeboten immer wichtiger, insbesondere im Privatkundengeschäft, wo die jüngere, digitalaffine Generation neue Erwartungen an die Anbieter stellt. Hierbei können Asset Manager durch den Ausbau technischer Infrastruktur und zusätzlicher digitaler Services unterstützen und so ihre Wettbewerbsfähigkeit langfristig sichern.

Quelle

In Kooperation mit der <br>INTER Versicherungsgruppe