Der Versuch einer objektivierten Analyse der Riester-Rente

Die Riester-Rente, oft als unzureichend kritisiert, erweist sich bei genauerer Betrachtung als bedeutende Ergänzung zur gesetzlichen Rente. Eine durchschnittliche monatliche Auszahlung von 132 Euro mag auf den ersten Blick gering erscheinen, doch entspricht dies einer wichtigen Zusatzleistung für viele Rentner in Deutschland, wie aus Daten des Bundesfinanzministeriums hervorgeht. Ende 2022 profitierten über eine Million Menschen von der Riester-Rente, wobei 80,4 Prozent der Versicherten jährlich weniger als 2.000 Euro erhielten.

Kurze Ansparzeiten als Herausforderung

Das Bundesfinanzministerium weist darauf hin, dass die geringen Auszahlungen teilweise durch die relativ kurzen Ansparphasen bedingt sind. Seit ihrer Einführung im Jahr 2002 haben viele Verträge noch nicht die volle Laufzeit erreicht, was sich in den aktuellen Auszahlungsbeträgen widerspiegelt. Mit länger werdenden Sparzeiten wird eine Zunahme der Auszahlungsbeträge erwartet, was die Effektivität der Riester-Rente in Zukunft verbessern könnte.

Zukunftsaussichten und Anpassungsbedarf

Trotz der Kritik hat die Riester-Rente seit ihrer Einführung durch die rot-grüne Regierung zahlreichen Rentnern zusätzliche Einkünfte beschert. Das Nettoniveau der gesetzlichen Rente, das bei einem idealtypischen Rentner nach 45 Beitragsjahren bei etwa 67 Prozent liegt, wird durch die Riester-Rente wirksam ergänzt. Dennoch ist eine Reform notwendig, um die Rente besonders für Geringverdiener attraktiver zu gestalten und den Herausforderungen einer sich wandelnden Arbeitswelt gerecht zu werden. Eine Senkung des Garantieniveaus und eine Anpassung der Zulagen könnten wesentliche Schritte sein, um die Attraktivität und Effektivität der Riester-Rente zu steigern.

Quelle

In Kooperation mit der <br>INTER Versicherungsgruppe