Vertragsverluste bei großen Hausratversicherern

Die Hausratversicherungsbranche, einst als sichere Bank für konstante Gewinne betrachtet, sieht sich nun mit einer neuen Herausforderung konfrontiert. Laut dem „Branchenmonitor Hausratversicherung“ der V.E.R.S. Leipzig GmbH, welcher die Geschäftsberichte der 50 marktführenden deutschen Versicherer (mit einer Marktabdeckung von 91 Prozent nach Prämieneinnahmen) untersucht, konnten alle Unternehmen im Jahr 2022 Gewinne erzielen – eine Combined Ratio von über 100 Prozent blieb aus. Doch dieser scheinbare Erfolg verbirgt eine bedenkliche Entwicklung.

Schwindende Vertragszahlen

Während im Jahr 2021 noch ein durchschnittliches Wachstum von 16.000 Verträgen pro Versicherer zu verzeichnen war, schrumpfte diese Zahl im Jahr 2022 auf lediglich 3.000. Eine spürbare Abnahme der Nachfrage führte dazu, dass nur 22 der untersuchten Unternehmen ihre Bestände steigern konnten, während 28 einen Rückgang hinnehmen mussten. Besonders betroffen waren sechs größere Anbieter, die jeweils über 10.000 Policen einbüßten – ein deutliches Zeichen für Marktverschiebungen. Am härtesten traf es die Gothaer mit einem Verlust von über 25.000 Policen, während die Dialog, prozentual betrachtet, den größten Einbruch erlitt.

Blick in die Zukunft

Das Jahr 2022 mag zwar von der Inflation noch nicht stark beeinflusst gewesen sein, doch die Zukunft könnte andere Tendenzen aufzeigen. Mit anhaltenden Prämiensteigerungen im Schaden-/Unfall-Segment und einer vom GDV prognostizierten Erhöhung für das laufende Jahr, könnte sich die Bereitschaft der Kunden zum Versichererwechsel verstärken. Dies bietet Maklern neue Chancen für Beratungsgespräche, gleichzeitig stellt es die Versicherer vor die Herausforderung, ihre Angebote attraktiv und wettbewerbsfähig zu gestalten.

Quelle

In Kooperation mit der <br>INTER Versicherungsgruppe