Die private Krankenversicherungsbranche erlebt turbulente Zeiten: Während die Inflation im Jahr 2022 die Gewinne vieler Versicherer drastisch schmälerte, stehen Verbraucher im Jahr 2024 vor einer bedeutenden Beitragserhöhung von durchschnittlich sieben Prozent. Hintergrund dieser Entwicklungen sind gestiegene Leistungsausgaben, wie der PKV-Verband betont. Insbesondere die Inflation hat die Kosten für medizinische Materialien und Dienstleistungen in die Höhe getrieben.
Zahlen sprechen Bände
Die V.E.R.S. Leipzig GmbH liefert mit dem „Branchemonitor Krankenversicherung“ einen detaillierten Einblick: 2022 stiegen die Leistungsausgaben der privaten Krankenversicherer um etwa fünf Prozent auf 33,3 Milliarden Euro. Bei 19 der 25 untersuchten Versicherer sank der Gewinn. Im Durchschnitt reduzierte sich das versicherungsgeschäftliche Ergebnis von 265 Millionen Euro pro Unternehmen in 2021 auf etwa 235 Millionen Euro in 2022. Eine signifikante Entwicklung, die zeigt, wie auch große Player der Branche unter dem Druck der wirtschaftlichen Verhältnisse stehen.
Versicherungswirtschaft im Wandel
Die aktuellen Zahlen zeigen nicht nur die Herausforderungen der Branche, sondern auch eine Verschiebung der Marktanteile. Kleinere Anbieter wie ARAG, Gothaer und Württembergische konnten ihre Gewinne steigern, während große Unternehmen wie DKV und Signal Iduna deutliche Einbußen hinnehmen mussten. Dies könnte ein Hinweis darauf sein, dass Flexibilität und Anpassungsfähigkeit in diesen wirtschaftlich schwierigen Zeiten von entscheidender Bedeutung sind. Abschließend betont Abdulkadir Cebi von der Assekurata Assekuranz Rating-Agentur, dass eine Gewinnquote zwischen zehn und 15 Prozent als stabil gilt, während höhere Quoten nicht zwingend notwendig sind.