In einer Welt, wo die Rentenaussichten düster und der Klimawandel ein greifbares Szenario sind, könnte man annehmen, dass die Generation Z sich von finanziellen Angelegenheiten distanziert. Doch weit gefehlt! Jüngste Studien, darunter eine vom Deutschen Aktieninstitut, enthüllen eine überraschende Wahrheit: Die unter 30-Jährigen zeigen ein noch größeres Interesse an Finanzprodukten als die Baby-Boomer in ihrer Jugend. Es ist die Ära der ETFs und risikobewussten Investments, wo selbst ein schmaler Geldbeutel den Weg zu wohlüberlegten Anlagen ebnet. Insbesondere die Risikolebensversicherung, einst eine vernachlässigte Option, rückt nun in den Fokus junger Erwachsener.
Herausforderungen und Chancen für Finanzberater
Die LV1871 legt in ihrem Generationenvergleich dar, dass nahezu jeder fünfte junge Erwachsene mehr als 6.000 Euro monatlich benötigt, um sich finanziell frei zu fühlen – ein deutlicher Anstieg im Vergleich zu älteren Generationen. Diese Zahlen zeichnen das Bild einer ambitionierten Generation Z, die allerdings von Finanzberatern bislang nur sporadisch erreicht wird. Eine solide Anlagestrategie und tiefgreifende Finanzinformationen sind Schlüsselkomponenten, die von den jungen Erwachsenen nachgefragt werden.
Langfristige Beziehungen als Schlüssel zum Erfolg
Matthias Rosebrock von Deloitte betont die Bedeutung des „Sweet Spots“ zwischen 20 und 30 Jahren. In dieser Lebensphase sind viele Weichenstellungen für Versicherungen und Finanzen zu treffen. Der Berater von heute muss die Lebensrealität seiner jungen Klienten verstehen und auf ihre Bedürfnisse eingehen. Die Deloitte-Studie „Gen Z and Millenial Survey 2023“ unterstreicht die Wichtigkeit von Themen wie Nachhaltigkeit und soziale Gerechtigkeit für diese Generation. Tom Wonneberger von der Progress Finanzplanung warnt davor, blind standardisierte Produkte anzubieten und betont die Notwendigkeit, die Bedürfnisse junger Menschen zu verstehen und ihnen auf Augenhöhe zu begegnen.
In der digitalen Welt von heute ist es entscheidend, junge Menschen dort abzuholen, wo sie stehen. Informative Inhalte über diverse Online-Plattformen, von Homepages bis hin zu YouTube, bieten hierbei eine hervorragende Möglichkeit. Die Generation Z sucht zwar online nach Informationen, doch bei komplexen Produkten wie Versicherungen ist der Rat eines Experten nach wie vor unerlässlich. Wer es schafft, die junge Generation von der Relevanz einer Finanzberatung zu überzeugen, hat einen entscheidenden Vorteil. Rosebrock unterstreicht, dass die individuellen Lebensumstände der Generation Z maßgeblich ihre Produktwahl bestimmen, was eine differenzierte und individuelle Beratung erfordert.