Fast schon flehentlich hat Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) in der letzten Woche nochmals für die Durchsetzung einer allgemeinen Impfpflicht geworben. Für den promovierten Mediziner und Wissenschaftler Lauterbach ist dieser Schritt alternativlos. Der Politiker Lauterbach hatte aber noch eine weitere Hiobsbotschaft mit im Gepäck. Demnach säßen die gesetzlichen Krankenkassen auf einem Defizit im kommenden Jahr von geschätzten 17 Milliarden Euro. Laut Bundesgesundheitsminister ist diese Lücke nur durch höhere Beiträge zu stemmen. Doch schon regt sich Widerstand und zwar von überraschender Seite. Denn der Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenkassen (GKV) sprach sich gegen eine Erhöhung der Krankenkassenbeiträge aus. Vielmehr sei eine Absenkung der Mehrwertsteuer für Medikamente ein viel wirksameres Mittel, um die Ausgabenseite zu senken.