Ostfriesische Landschaftliche Brandkasse: Joachim Queck geht in den Ruhestand

PRESSEMITTEILUNG – Aurich: Der Vorstandsvorsitzende der Ostfriesischen Landschaftlichen Brandkasse, Joachim Queck, geht am 30. November 2016 in den Ruhestand. Nach 23 Jahren übergibt der 62-jährige sein Amt an seinen Nachfolger Thomas Weiss.

Die Geschichte der Brandkasse mitgeprägt

Nach verschiedenen beruflichen Stationen in norddeutschen Versicherungsunternehmen übernahm der gebürtige Itzehoer Joachim Queck am 01. Januar 1994 als Vorsitzender des Vorstandes die Verantwortung für den ostfriesischen öffentlich-rechtlichen Versicherer mit Sitz in Aurich. 1994 – ein entscheidendes Jahr für die im Jahre 1754 gegründete Brandkasse: Das Monopol für Gebäudefeuerversicherungen fiel nach einer entsprechenden EU-Richtlinie, und es galt, sich dem Wettbewerb zu stellen. Mit allem was dazu gehört! „Ich erinnere mich noch gut an die Anfangszeit an meinem Schreibtisch“ erinnert sich Queck. „Es gab noch keine PCs, Akten wurden bei Kundenanfragen oder –Schadenfällen einzeln aus dem Archiv im Keller geholt, wir sprachen von Versicherungsnehmern und nicht von Kunden, ‚Werbung‘ gab es gleich gar nicht und Betriebsabläufe waren noch nicht ‚organisiert‘. Wir
kamen schließlich aus der komfortablen Situation eines Monopolisten und waren gerade aus zwei Gebäuden in den Neubau in der Auricher Osterstraße gezogen. Bis dahin gab es für die Mitarbeiter der noch relativ neugeführten ‚Mobiliarsparten‘ Büros in unserem Haus in der Hafenstraße und für die Mitarbeiter der ‚Feuerversicherung“ Büros im Hause der Ostfriesischen Landschaft – deshalb lesen Sie übrigens an dem dortigen Gebäudeeingang neben dem Landschaftsforum auch noch unseren Schriftzug. Im Prinzip waren es zwei eigenständige Unternehmen, die es galt, neu und wettbewerbsfähig aufzustellen!“

Das tat er – auch vor dem Hintergrund, dass der hannoversche Versicherer VGH bis zum Jahre 2011 mit der Brandkasse um das Geschäftsgebiet Ostfriesland stritt. Mit einem Urteil des Bundesverwaltungsgerichts wurde nach Jahrzehnten der Streit zugunsten der Ostfriesischen Landschaftlichen Brandkasse beendet. „Heute klappt die Zusammenarbeit zwischen den Häusern prima. Ein Meilenstein der Brandkassen-Historie!“ so Queck.

Aus Ostfriesland, für Ostfriesland!

„Gut, dass wir mit unserer ‚Mutter‘, unserem Träger Ostfriesische Landschaft, eine feste Bank haben. Nicht nur, dass sie dafür sorgte und sorgt, die Brandkasse als eigenständiges Unternehmen für Ostfriesland zu bewahren. Ostfriesisches Geld, das Geld unserer Kunden für ihren Versicherungsschutz, soll auch hier in Ostfriesland bleiben. Gemeinsam machen sich Landschaft und Brandkasse gerade was das Gemeinwohl, das ostfriesische Kulturgut betrifft, für Ostfriesland stark. Und auch ich persönlich habe in meinen Jahren hier vieles von und über Ostfriesen gelernt. Für das Zusammenhalten und das gemeinsame oft ehrenamtliche Wirken ‚aus Ostfriesland für Ostfriesland‘ auf ganz unterschiedlichen Ebenen bis hin zum anfassbaren Engagement vor Ort, kann ich den Menschen hier nur mein größtes Lob aussprechen!“ resümiert Queck. „Die vielen Menschen, die Gutes tun, lassen Sie mich nur als Beispiel die rund 10.000 Feuerwehrkameraden und die zahlreichen Verkehrswächtler nennen, muss man nicht nur im Eigeninteresse unterstützen. Auch ich werde mich weiterhin ‚ostfriesisch‘ einbringen – das allerdings nach ein paar Urlaubstagen.“

Die spektakulärsten und ‚teuersten‘ Schadenereignisse seiner Dienstzeit kann Joachim Queck ohne zu zögern aufzählen: „Angefangen mit den Bränden der Auricher IGS, der Emder Anker-Gesellschaft, dem Filsumer Kunststoff-Aufbereiter Kolthoff, den Stürmen Anna und Christian, dem KGS-Wittmund-Brand, dem zweimaligen Abbrennen des Wittmunder Euronics-Marktes – bis hin zum Brand des Nenndorfer Klinkerbetriebes . . . alles MillionenSchäden, die jeder für sich eine wirkliche Herausforderungen für unsere Feuerwehren und unsere Schaden-Ingenieure waren. Doch da haben wir (laut unseren Kunden!) echte Meisterwerke abgeliefert! Nicht nur was den Wiederaufbau der ‚Betriebe‘ anging, sondern auch was die Zeitschiene, die Betreuung und Beratung vor Ort anging. Erst im Schadenfall merkt ein Kunde ja, ob er gut versichert ist“ schildert Queck. „Mit Fug und Recht bin ich stolz auf unsere Mitarbeiter! Das gilt aber nicht nur für die von Kunden sichtbaren Kollegen des Schadenbereiches, der Geschäftsstellen vor Ort und die Schätzer, sondern auch für jeden unserer Innendienstmitarbeiter. Auch ein relativ kleiner Versicherer unterliegt Marktbedingungen. Die Ostfriesische Landschaftliche Brandkasse ist ein kerngesunder, rein ostfriesischer Versicherer! Doch der Markt schläft eben nicht: Der Wettbewerb wächst, die Zinssituation bleibt eine Herausforderung und immer neue EU-Richtlinien kommen auf die Brandkasse zu – ganz zu schweigen von dem Thema Digitalisierung. Die Brandkasse wächst weiter und schafft und sichert Arbeitsplätze . . . als Arbeit- und Auftraggeber! Ich weiß unser Haus in den sehr guten Händen meines Nachfolgers Thomas Weiss und seines Kollegen Gerrit Wilken. Und gemeinsam können wir und werde ich auch weiterhin immer wieder betonen: Mit jedem einzelnen Versicherungsvertrag, den Ostfriesen bei ihrer Brandkasse besitzen und abschließen, unterstützen und sichern sie die Ausbildung, das Leben und die Werte von ‚kleinen und großen‘ Ostfriesen. Direkt und indirekt! Denn die Erträge des öffentlich-rechtlichen Versicherers kommen Ostfriesland zu Gute – und so können wir zu Hause und im Sinne der hier lebenden Menschen weiterhin unsere satzungsgemäße Aufgabe ‚Vorsorge, Versicherung und Gemeinwohl’ erfüllen!“

Letztendlich freut sich Joachim Queck nun aber doch auf seinen ‚neuen‘ Lebensabschnitt mit seiner Ehefrau Vera. „Für sie beginnt nun ebenfalls ein neuer ‚Alltag‘ mit mir an ihrer Seite ohne Termindruck oder einer 24-Stunden-Erreichbarkeit!“ schmunzelt Queck. „Endlich können wir ohne Abstimmungen oder betriebliche ‚Zwänge‘ von heute auf morgen mit unserem Wohnmobil losfahren oder mit unserem Boot auch eine Nacht länger in einem Hafen bleiben . . . was die Freizeit angeht, haben wir wirklich Einiges nachzuholen. Was nicht heißt, dass ich eine einzige ‚Brandkassen-Minute‘ bedauere!“

 

In Kooperation mit der <br>INTER Versicherungsgruppe