IDD-Entwurf veröffentlicht, Modelle für die Bürgerversicherung, moderne IT gesucht, Flexi-Rente im Bundesrat, 10% von Armut bedroht, Makler nach Provisionen gefragt, riestern: ja oder nein?, Kinder absichern, die erfolreichsten Kfz-Werber, die besten Beamten-Tarife

Thema des Tages

IDD stärkt Provisionsabgabeverbot Der „Entwurf eines Gesetzes zur Umsetzung der Richtlinie (EU) 2016/97 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 20. Januar 2016 über Versicherungsvertrieb“ wurde nun vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie veröffentlicht. Wichtige Punkte des Entwurfs: Das Provisionsabgabeverbot soll gestärkt werden. Und aus dem bisherigen „Versicherungsberater“ soll der „Honorar-Versicherungsberater“ werden. Bis zum 12. Dezember können Branchenverbände und Verbraucherschützer zu dem Entwurf Stellung nehmen. Versicherungsmagazin Fonds Professionell Online  Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (Entwurf als PDF-Download)

Was die Branche zu dem IDD-Entwurf meint:

„Der Gesetzentwurf ist ein wichtiger Meilenstein für Verbraucher, Vermittler und Versicherer. Hervorzuheben ist die vorgesehene Verankerung des Provisionsabgabeverbots. Das Verbot stellt sicher, dass auch künftig die langfristigen Bedürfnisse des Kunden im Mittelpunkt des Beratungsgesprächs stehen, nicht mögliche kurzfristige finanzielle Vorteile durch die Beteiligung an Provisionszahlungen“, sagt Axel Wehling, Mitglied der Geschäftsführung des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV).

„Wir freuen uns …, dass das BMWi den Anwendungsbereich auf den Direktvertrieb und Internetvertrieb (inklusive Vergleichsportale) ausweitet, wie in der IDD vorgesehen. Damit ist eine Gleichbehandlung aller Vertriebswege gewährleistet und der Online-Vertrieb muss künftig dieselben Beratungs- und Dokumentationspflichten erfüllen wie der stationäre Vertrieb über Versicherungskaufleute“, sagt Michael H. Heinz, Präsident des Bundesverbands der Deutschen Versicherungskaufleute (BVK). Tagesbriefing (Pressemitteilung)

„Grundsätzlich begrüßt der VDVM, dass  die Bundesregierung die IDD zügig in deutsches Recht umsetzen will. Allerdings misslingt insbesondere die Aufladung der Umsetzung mit der Förderung der Honorarberatung auf erste Sicht völlig und erweist dem Verbraucherschutz einen Bärendienst. Auch sonst ist der Referentenentwurf nicht frei von Widersprüchen und steigert die Bürokratie und Komplexität ohne Not weiter“, kommentiert der Verband Deutscher Versicherungsmakler (VDVM).

Zukunft

Wie würde die Bürgerversicherung eingeführt? Zehntausende Arbeitsplätze sind bedroht, wenn eine Bürgerversicherung eingeführt wird. So oder so ähnlich zitieren Medien eine Studie im Auftrag der Hans-Böckler-Stiftung. Doch die Analyse bietet neben Zahlen vier konkrete Modelle, wie der Übergang in eine Bürgerversicherung aussehen könnte. Welche, weiß das Versicherungsmagazin.

Moderne IT-Systeme gesucht In der deutschen Versicherungsbranche fehlt es an moderner IT, meint Michał Trochimczuk von Sollers Consulting. Das könnte zukünftig häufiger zu Pannen und damit letztlich zum Kundenverlust führen. Alte Systeme sind langsam, dokumentieren unzureichend und nutzen veraltete Programmiersprachen, die junge IT-Experten oft kaum noch beherrschen. VersicherungsJournal.de

Bundesrat berät über Flexi-Rente Am Freitag wird der Bundesrat gleich dreimal in Sachen Versicherungsrecht entscheiden: über die Flexi-Rente, die Rechengrößen in der Sozialversicherung und über die Sachkunde-Anforderungen bei Immobiliendarlehens-Vermittlern. Was dabei wahrscheinlich beschlossen wird: Das Investment

Zahl des Tages

9,7%

aller Deutschen sind 2015 – trotz Job – von Armut bedroht gewesen, wie Zahlen der EU-Statistikbehörde Eurostat zeigen. Vor zehn Jahren waren es nur 5,5%. Unter Vollzeiterwerbstätigen stieg die Quote von 4% auf 7,1%. Spiegel Online

Beratung und Vertrieb

Makler rechnen mit Veränderungen bei Provisionen 40% der Makler rechnen damit, dass sich ihre Einnahmen aus Abschlussprovisionen in den nächsten Jahren anders verteilen werden als bisher. 45% der Makler glauben allerdings, dass sie sinkende Einnahmen – etwa aus dem Leben-Bereich – mit anderen Sparten kompensieren können. 36% glauben nicht, dass eine solche Kompensation möglich ist. 19% sagen, ihre Abschlussprovisionen werden nicht sinken. So eine Umfrage im Auftrag der Swiss Life. ProContra Online

Sollten Berufseinsteiger riestern? Jein – ist das Fazit eines Artikels im „Focus“. Darin rät die Verbraucherzentrale Bremen aufgrund der hohen Kosten von einer Riester-Versicherung ab – und rät stattdessen zu einem Riester-Fondssparplan. Über die verschwiegenen Nachteile des Fondssparplanes schreibt Pfeffermizia.de.  Focus

Was die Kleinen brauchen Auch wenn der (potentielle) Kunde noch jung ist, kann er von einer Versicherung profitieren. Interessant sind vor allem stationäre Zusatzversicherungen sowie Unfall-, Berufsunfähigkeits- oder Schulunfähigkeits-Versicherungen. Welche Leistungen dabei ein Muss sind, erklärt Versicherungsmakler Matthias Schulz im Interview mit AssCompact.

Welche Kfz-Versicherer am erfolgreichsten werben Durchschnittlich 17% der Verbraucher haben in den vergangenen drei Monaten Werbung von der Allianz und der Huk-Coburg wahrgenommen. Eine Reichweite von 12% schaffte die Ergo. 11% waren es bei der Axa. So die Marktforscher von YouGov über die erfolgreichsten Werber unter den Kfz-Versicherern. Wirtschaftswoche 

Welche Beamten-PKV-Tarife siegen Die Debeka, die HanseMerkur und die Huk-Coburg bieten Beamten im kommenden Jahr die besten Tarife. Beamtenanwärter sollten sich an Anbieter wie die Allianz, die DBV, die HanseMerkur, die Debeka und die Huk-Coburg halten. So eine Analyse von Focus-Money. finanzen.de