Bilanzpressekonferenz: Provinzial NordWest mit sehr gutem Neugeschäft

  • Wachstum über Marktdurchschnitt
    Versicherungstechnische Ergebnissituation deutlich verbessert    
  • Gute Fortschritte beim Thema Digitalisierung
  • Erste Eckpunkte des Strategieprogramms umgesetzt

PRESSEMITTEILUNG – 09.06.2016 – Der Provinzial NordWest Versicherungskonzern blickt auf ein gutes Geschäftsjahr 2015 zurück. Die zweitgrößte öffentliche Versicherungsgruppe steigerte ihre verdienten Bruttobeitragseinnahmen im selbst abgeschlossenen Geschäft insgesamt um 5,6 % auf rund 4,1 (Vorjahr: 3,9) Mrd. Euro.

Alle Konzernunternehmen und auch alle Vertriebskanäle trugen zu dieser positiven Entwicklung bei. „Ob in den Agenturen, in den Sparkassen oder im Maklergeschäft: Wir haben unsere Vertriebskraft auf die Straße gebracht und ein sehr erfolgreiches Neugeschäft erzielt“, erläuterte der Vorstandsvorsitzende des Provinzial NordWest Konzerns, Dr. Wolfgang Breuer.

Im wichtigen Segment der Schaden- und Unfallversicherung konnte das vertriebliche Neugeschäft um 8,3 % gesteigert werden. Über alle Sparten hinweg hat der Provinzial NordWest Konzern insgesamt mehr als 9,6 Millionen Verträge im Bestand.

Für die rund 23 Mrd. Euro Kapitalanlagen konnte eine erfreuliche Nettoverzinsung von 4,6 % erzielt werden. Aufgrund einer erstmalig vorgenommenen, freiwilligen Bildung einer latenten Rückstellung für Beitragsrückerstattung in der Lebensversicherung in Höhe von 44,4 Mio. Euro verringerte sich das Konzernergebnis vor Steuern auf 173,0 (187,2) Mio. Euro. Ohne diesen Sondereffekt wäre das Konzernergebnis vor Steuern auf 217,3 (187,2) Mio. Euro gestiegen. „Mit Blick auf die anhaltend schwierige Kapitalmarktsituation ein sehr respektables Jahresergebnis“, bilanzierte Dr. Wolfgang Breuer.

Ertragreiches Wachstum in der Schaden- und Unfallversicherung

Der Provinzial NordWest Konzern wuchs im vergangenen Jahr in der Schaden- und Unfallversicherung stärker als der Markt. Die verdienten Bruttobeitragseinnahmen stiegen im selbst abgeschlossenen Geschäft um 3,4 % auf 1,78 Mrd. Euro. Das Marktwachstum lag bei 2,7 %. Besonders positiv entwickelte sich mit einem Zuwachs von 4,2 % das Geschäft in der Kraftfahrtversicherung. In der Wohngebäudeversicherung stiegen die Beitragseinnahmen um 3,8 %. Die Unfallversicherung verzeichnete ein Plus von 2,6 %.

Die bilanziellen Bruttoschadenaufwendungen im selbst abgeschlossenen Versicherungsgeschäft gingen gegenüber dem sehr hohen Vorjahresniveau (Pfingststurm Ela, Starkregenereignis Quintia) um 6,4 % auf 1.198,5 (1.279,9) Mio. Euro zurück. Gleichzeitig hat sich die Kostensituation verbessert. Angesichts gesunkener Kosten und der kräftig gestiegenen Beitragseinnahmen konnte die für eine Rentabilitäts-Beurteilung aussagekräftige Schaden-Kosten-Quote deutlich gesenkt werden. Sie reduzierte sich von 99,8 % im Vorjahr auf 92,1 %. „Die Provinzial NordWest steht damit besser da als die Branche, die für 2015 eine Schaden-Kosten-Quote von rund 96 % aufweist“, erläuterte Vorstandschef Dr. Breuer.

Ein aktuelles Thema ist die Versicherung von Flüchtlingsunterkünften. Der Provinzial NordWest Konzern hat konzernweit 1.205 Flüchtlingsunterkünfte versichert. „Es gehört zu unserem Selbstverständnis als öffentlicher Versicherer, dass wir den Kommunen neben einem individuell ausgerichteten Versicherungsschutz auch eine umfassende Beratung, etwa zu Brandgefahren, anbieten und sie mit konkreten Maßnahmen unterstützen“, erläuterte Dr. Breuer. So wurden beispielsweise den Einrichtungen in Westfalen Notfallschilder für das Verhalten im Brandfall in 19 Herkunftssprachen der Flüchtlinge übergeben.

Alle Konzerntöchter auf dem Wachstumspfad

Alle Erstversicherer des Konzerns hatten im vergangenen Geschäftsjahr eine sehr positive Beitragsentwicklung zu verzeichnen.

Exzellentes Neugeschäft für die Westfälische Provinzial

Die verdienten Bruttobeitragseinnahmen im selbst abgeschlossenen Geschäft der Westfälischen Provinzial Versicherung AG stiegen insgesamt um 3,5 % auf 1.178,2 (1.138,1) Mio. Euro.

Exzellent war das vertriebliche Neugeschäft, das einen Beitragszuwachs von 10,5 % verzeichnete. Die Schaden-Kosten-Quote hat sich gegenüber dem Vorjahr deutlich verbessert und lag nur noch bei  87,6 (101,9) %. Glänzen konnte die Westfälische Provinzial auch beim Jahresergebnis: Sie erwirtschaftete ein Jahresergebnis von 132,3 (122,6) Mio. Euro vor Steuern.

Provinzial Nord mit gutem Beitragswachstum

Auch bei der Provinzial Nord Brandkasse AG entwickelte sich das Neugeschäft erfreulich. Die verdienten Bruttobeitragseinnahmen im selbst abgeschlossenen Geschäft erhöhten sich um 2,5 % auf 487,7 (475,7) Mio. Euro. Unruhiger als in Westfalen gestaltete sich die Schadensituation. Insbesondere mehrere Sturmereignisse in der ersten Jahreshälfte verursachten einen Anstieg der Bruttoschadenaufwendungen um 5,3 % auf 345,6 (328,2) Mio. Euro. Infolgedessen stieg die Schaden-Kosten-Quote auf 96,8 (95,5) % und lag damit nahezu auf Marktniveau. Unterm Strich konnte die Provinzial Nord ein Jahresergebnis von 14,1 (46,4) Mio. Euro vor Steuern erwirtschaften.

Kräftiger Beitragsanstieg bei der Hamburger Feuerkasse   

Die verdienten Bruttobeitragseinnahmen bei der Hamburger Feuerkasse Versicherungs-AG stiegen kräftig um 5,4 % auf 115,3 (109,4) Mio. Euro. Hierzu trug vor allem das Wachstum in der Wohngebäude-, Allgefahren- und der Haftpflichtversicherung bei. Allerdings war die Geschäftsentwicklung von einer außergewöhnlich hohen Schadenbelastung durch Sturm- und Großschäden geprägt, so dass sich die Schaden-Kosten-Quote auf 118,6 (97,7) % erhöhte.

Lebensversicherung: Starke Nachfrage nach flexiblen und kapitalmarktnahen Produkten  

Sehr dynamisch entwickelte sich im vergangenen Geschäftsjahr das Lebensversicherungsgeschäft. Die Provinzial NordWest Lebensversicherung AG steigerte die verdienten Bruttobeiträge im selbst abgeschlossenen Geschäft insgesamt um 7,5 % auf 2.302,2 (2.141,8) Mio. Euro, während die Branche einen Rückgang der Beitragseinnahmen um 2,6 % zu verzeichnen hatte. Treiber war das Versicherungsgeschäft gegen Einmalbeitrag, aber auch das Neugeschäft gegen laufende Beiträge konnte leicht gesteigert werden.

Auf großes Kundeninteresse stießen auch im vergangenen Geschäftsjahr flexible Fonds- und Hybridversicherungen. Hier erhöhten sich die Beitragseinnahmen um 37,4 % auf insgesamt 673,6 (490,3) Mio. Euro. Neu eingeführt wurde Mitte 2015 die KlassikRente mit einem innovativen Garantiekonzept. Die Kunden erhalten umfangreiche Garantien bei Vertragsabschluss, die mit einem zusätzlichen Ertragspotenzial und steigenden Garantieleistungen aus laufenden Erträgen kombiniert werden. Die zur gleichen Produktfamilie gehörende, ebenfalls neu gestartete,

FirmenKlassikRente wurde vom renommierten Institut für Vorsorge und Finanzplanung bereits mit „sehr gut“ bewertet.

Wie in jedem Jahr seit 2011 wurde die Provinzial NordWest Lebensversicherung AG auch Ende 2015 von der Ratingagentur Fitch mit dem Finanzstärkerating AA- ausgezeichnet. Sie zählt damit zu den am besten bewerteten Lebensversicherern Deutschlands. „Stabilität, exzellente Beratung durch erstklassige Vertriebspartner und faire Produkte zeichnen uns im Lebensversicherungsgeschäft aus“, erklärte Dr. Breuer.

Das Vertrauen der Kunden spiegelt sich in einer niedrigen Stornoquote wider. Sie verringerte sich auf 3,8 (4,2) % und lag damit erneut unter dem Marktdurchschnitt von 4,3 %. Der Verwaltungskostensatz lag mit 1,5 (1,6) % ebenfalls auf einem niedrigen Niveau. Den Kunden der Provinzial NordWest Lebensversicherung AG wurden im vergangenen Geschäftsjahr insgesamt rund 1,7 Mrd. Euro an Versicherungsleistungen ausgezahlt.

Ausblick 2016

Im ersten Quartal 2016 stiegen die gebuchten Bruttobeitragseinnahmen im selbst abge-schlossenen Schaden- und Unfallversicherungsgeschäft des Provinzial Nord West Konzerns um 3,4 %. Das Wachstum lag damit über dem für den Markt im Jahr 2016 erwarteten Anstieg von 2,7 %. In der Lebensversicherung wuchs das auf das erste Quartal abgegrenzte Neugeschäft leicht um 2,8 % auf 267 (260) Mio. Euro.

Vorstandsgremium verkleinert

Zum Jahresanfang startete das Strategieprogramm „NordWest 2018 – Stark für unsere Regionen“. Es umfasst die Themenfelder Wachstum, Produkte, Digitalisierung, Versicherungstechnischer Ertrag, Effizienz, Personal, Konzernorganisation und Steuerung, die jeweils von einem Vorstandsmitglied verantwortet werden. „Digitalisierung, Demographie, Niedrigzins und Regulatorik: Die Versicherungsbranche befindet sich in einem tiefgreifenden Veränderungsprozess. Wir müssen konsequent und frühzeitig agieren“, verdeutlichte Breuer. Eine erste Umsetzung wurde Anfang Mai mit der Etablierung einer durchgängig konzernübergreifenden Governancestruktur realisiert. „Als ersten Schritt haben wir sämtliche Vorstandsressorts konzernweit neu aufgestellt und das gesamte Vorstandsgremium von zehn auf sieben Mitglieder verkleinert. Aktuell erfolgt die Neuaufstellung innerhalb der einzelnen Ressorts“, erläuterte der Vorstandsvorsitzende.

Kunden im Mittelpunkt der Digitalisierung

Ein gutes Stück vorangekommen ist der Provinzial NordWest Konzern auf dem Weg der Digitalisierung. „Auch beim Thema Digitalisierung stehen unsere Kunden und ihre jeweiligen Bedürfnisse absolut im Vordergrund“, erklärte Dr. Breuer. Automatisierte und standardisierte Prozesse würden eine schnelle und kostengünstige Bearbeitung unterstützen. Seit Januar dieses Jahres können Schäden in einem klar und übersichtlich gestalteten Prozess auch komplett online gemeldet werden. Per Live-Chat können Kunden ihre Fragen über die Homepages klären. Ein elektronisches Kundenportal befindet sich in der Pilotphase. Es wird den Kunden 2017 zur Verfügung gestellt. „Die starke Marke Provinzial ist für unsere Kunden zunehmend auch digital erlebbar. Sie nehmen unsere neuen Angebote gut an. Typisch Provinzial ist und bleibt aber die Verankerung vor Ort. Die persönliche Nähe über unsere hervorragenden Vertriebspartner in Hunderten von Agenturen und Sparkassen bleibt auch in digitalen Zeiten bestehen“, erläuterte Dr. Breuer.

In Kooperation mit der <br>INTER Versicherungsgruppe