Fitch bestätigt ‘A’ Finanzstärkerating der Gothaer; Ausblick stabil

PRESSEMITTEILUNG – Fitch Ratings, London/Frankfurt, 15. April 2016: Fitch Ratings hat die ‘A’ Finanzstärkeratings (Insurer Financial Strength, IFS-Rating) und die ‘A-’ Emittentenausfallratings (Issuer Default Rating, IDR) der Gothaer Allgemeine Versicherung AG („GA“) und der Gothaer Lebensversicherung AG („GL“) bestätigt. Der Ausblick der Ratings ist stabil. Darüber hinaus bestätigt Fitch das ‘BBB’ Rating der nachrangigen Anleihe der GA im Volumen von 250 Mio. Euro.

SCHLÜSSELFAKTOREN DER RATINGS

Die Bestätigung spiegelt die starke und widerstandsfähige Kapitalausstattung des Gothaer Konzerns („die Gothaer“) wider, sowie die starke Marktposition und die gut diversifizierte Aufstellung der Gruppe. Das Rating ist aufgrund des herausfordernden Niedrigzinsumfeldes eingeschränkt, weil dieses es schwierig macht, in der Lebensversicherung ausreichende Kapitalanlageergebnisse zur Bedienung der Garantieverzinsung zu generieren.

Fitch erwartet dass sich die Schaden-/Kostenquote der GA 2015 leicht erhöht hat, trotz des verbesserten versicherungstechnischen Ergebnisses in der Gewerbeversicherung. Die Netto-Schaden-/Kostenquote der GA lag im Jahr 2014 bei 96,6%, ein etwas besseres Niveau als der Fünfjahresdurchschnitt von 98,6%. Fitch erwartet, dass GA 2015 ein verbessertes Kapitalanlageergebnis berichtet. Das ist aufgrund des Einmaleffekts von höheren realisierten Gewinnen aus Immobilien-Investments. Wir erwarten, dass 2015 die Betriebsergebnisse der GL weiter durch hohe Belastungen für die Zinszusatzreserve betroffen waren und dass das Niveau des Kapitalanlageergebnisses im Jahr 2015 in etwa gleich hoch auf 4% ausfällt.

Fitch erwartet, dass 2015 das Eigenkapital der GG leicht gewachsen ist und dass die Kapitalausstattung weiter als positiv für die vergebenen Ratings geblieben ist. Die Gothaer erreicht in Fitch’s Prism FBM-Kapitalmodell die Note „sehr stark“ zum Ende des Jahres 2014. Fitch erwartet, dass die Solvency II-Quote 2016 weit über 100% bleibt.

Die Kapitalanlage-Duration der GL ist kürzer als die Duration der Verbindlichkeiten. Diese Lücke steht in Einklang mit der durchschnittlichen Durationslücke der deutschen Lebensversicherer. Fitch sieht diese Lücke als negativen Faktor für das Rating, weil es zum Zinsänderungsrisiko beiträgt. Allerdings hat die Gothaer in den letzten zwei Jahren die Kapitalanlage-Duration verlängert und dadurch ihre Position verbessert. Dazu kommt, dass GL in der letzten Zeit ihre Produktpalette von klassischen Lebensversicherungsprodukten auf neue, weniger zinssensible Produkte umgestellt hat.

Die Gothaer ist ein gut diversifizierter Konzern mit effektiven Vertriebswegen, die Kunden und Vermittler gleichermaßen in allen Versicherungsbereichen anspricht. Fitch beurteilt die GL und die GA als vollständig integrierte Kerngesellschaften der Gothaer. Sie verfügen über einen gemeinsamen Markenauftritt, Vertriebskanäle, Kundengruppen und Innendienstfunktionen mit anderen Konzerngesellschaften.

Fitch erwartet, dass Prämien der GG im Jahr 2015 stabil geblieben sind, wo ein Anstieg in den Sachversicherungsprämien durch eine Abnahme der Lebensversicherungsprämien, angetrieben vor allem durch geringere Einmalprämie, kompensieren ist. Die Gothaer wird von einem Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit geführt und vereinnahmte 2014 gebuchte Bruttobeiträge (GBB) in Höhe von 4,5 Mrd. Euro (2013: 4,3 Mrd. Euro). Damit gehört die Gothaer zu den größeren unter den mittelgroßen deutschen Versicherungsgesellschaften. Die GA ist mit GBB in Höhe von 1,6 Mrd. Euro die Kerngesellschaft im Schaden- und Unfallsegment des Gothaer Konzerns. Die Gothaer plant Anfang 2017 GA mit dem anderen Sachversicherer, Asstel Sach zu fusionieren. GL hat GGB in Höhe von 1,4 Mrd. Euro. Das dritte Geschäftsfeld, die Krankenversicherung, wird von der Gothaer Krankenversicherung AG (0,8 Mrd. Euro GBB) abgedeckt.

RATINGSENSITIVITÄTEN

Schlüsselfaktoren für eine Heraufstufung der Ratings umfassen eine nachhaltige Verbesserung der Profitabilität in der Lebensversicherung und den Investment-Aktivitäten sowie eine nachhaltige Eigenkapitalrendite von über 7,5%. Voraussetzung wäre ferner, dass die Gothaer das Niveau von „sehr stark“ in Fitchs PRISM-Kapitalmodell beibehält.

Schlüsselfaktoren für eine Herabstufung der Ratings umfassen einen Rückgang der Kapitalausstattung gemessen an einem Rückgang unter ein Niveau von „stark“ in Fitch‘s Prism FBM-Kapitalmodell oder an einem operativen Leverage über 14x, eine Netto-Schaden-/Kostenquote von über 105%.

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