Techniker Krankenkasse – „Zum Tag der Rückengesundheit am 15. März 2016: Rückenrepublik Deutschland: Über 60 Millionen Fehltage im Jahr“

PRESSEMITTEILUNG – Hamburg, 14. März 2016. Zum morgigen Tag der Rückengesundheit veröffentlicht die Techniker Krankenkasse (TK) erste Vorab-Daten aus ihrem jährlich erscheinenden Gesundheitsreport. Die aktuelle Auswertung zeigt, dass Rückenbeschwerden auch im vergangenen Jahr für hohe Fehlzeiten sorgten. Von den 15,4 Tagen, die die TK-versicherten Erwerbspersonen 2015 durchschnittlich krankgeschrieben waren, entfielen fast zehn Prozent (1,4 Tage) allein auf Rückenbeschwerden. Hochgerechnet auf die über 43 Millionen Erwerbspersonen in der Bundesrepublik ergibt das über 60 Millionen Fehltage.

Gudrun Ahlers, bei der TK für die Gesundheitsberichterstattung zuständig: „Für einen mittelständischen Betrieb mit 150 Beschäftigten sind das pro Jahr 210 Tage Produktionsausfall. Anders ausgedrückt: Dem Unternehmen entsteht allein durch Rückenbeschwerden ein Schaden in Höhe eines Jahresgehalts.“

Haupteinzeldiagnose unter den Rückenproblemen ist laut TK die sehr unspezifische Diagnose „Rückenschmerzen“, die allein die Hälfte der Beschwerden, also 0,8 Tage pro Kopf, ausmachen. Rückenschmerzen belegten damit 2015 Platz drei der Hauptursachen von Krankschreibungen, hinter den Atemwegsinfektionen und depressiven Episoden.

Insgesamt waren Frauen mit 17,2 Tagen im Schnitt über drei Tage mehr krankgeschrieben als Männer (13,9 Tage). Sie sind von nahezu allen Diagnosen mehr betroffen als Männer. Rückenbeschwerden gehören zu den wenigen Erkrankungen, von denen beide Geschlechter gleichermaßen betroffen sind. Im Falle einer rückenbedingten Krankschreibung fallen Frauen mit einer Falldauer von 18 Tagen im Mittel gut einen Tag länger aus als Männer (16,9 Tage).

Der TK-Rückenatlas, eine frühere Studie der Krankenkasse zeigt, dass es deutliche Unterschiede zwischen den Branchen gibt. „Vor allem Tätigkeiten in der Baubranche, Berufskraftfahrer, Pflege- und Reinigungskräfte gehen überdurchschnittlich mit Rückenproblemen einher“, so die TK-Expertin.

Auch regional gibt es nach Angaben der TK deutliche Unterschiede: Während die Baden-Württemberger mit 1,1 rückenbedingten Fehltagen pro Kopf am wenigsten Rückenprobleme haben, sind Erwerbspersonen in Mecklenburg-Vorpommern mit knapp zwei Tagen am meisten betroffen.

Um dem Kreuz mit dem Kreuz vorzubeugen, empfiehlt die TK regelmäßige moderate Bewegung. „Denn genauso wie ungesunde körperliche Belastung ist auch Bewegungsmangel ein Auslöser für Rückenprobleme“, so Ahlers.

Neben dem Engagement für Rückengesundheit im Betrieblichen Gesundheitsmanagement ist es wichtig, dass die Patienten medizinisch gut versorgt werden, um langwierige und schmerzhafte Krankschreibungen zu vermeiden. TK-Chef Dr. Jens Baas spricht sich deshalb für mehr Qualität in der medizinischen Versorgung aus, lehnt aber langfristige starre Behandlungsprogramme ab: „Bei Rückenschmerzen ist die Diagnose unspezifisch, die Ursachen sind vielfältig. Sie betreffen sehr viele Menschen in sehr unterschiedlicher Ausprägung. Deshalb brauchen wir zielgerichtete Angebote, die individuell auf die Patienten zugeschnitten sind.“

Hinweis für die Redaktionen

Für den Gesundheitsreport 2016 wertet die TK die Krankschreibungen und Arzneimittelverordnungen der derzeit 4,6 Millionen bei der TK versicherten Erwerbspersonen aus. Dazu zählen sozialversicherungspflichtig Beschäftigte und Empfänger von Arbeitslosengeld I, von denen mehr als jeder Siebte bei der TK versichert ist. Der bundesweite Krankenstand für 2015 liegt bei 4,23 Prozent und ist damit erneut gestiegen (2014: 4,01 Prozent). Der vollständige Bericht erscheint im Juni 2016. Der Report 2015 steht unter tk.de zum kostenlosen Download (Webcode 718618).

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