GDV: Naturgefahrenreport 2015

Wohngebäudeversicherer zahlen 1,2 Milliarden Euro für Unwetterschäden

PRESSEMITTEILUNG – GDV – Naturgewalten haben im vergangenen Jahr rund 850.000 Schäden an Wohngebäuden und Hausrat verursacht. Die Schäden summierten sich dabei auf knapp 1,2 Milliarden Euro.

„Die Naturgefahrenbilanz 2014 hat glücklicherweise nicht die Dimension des Katastrophenjahres 2013 angenommen, in dem wir insgesamt 3,2 Milliarden Euro geleistet haben“, sagte Alexander Erdland, Präsident des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) bei der Vorstellung des Naturgefahrenreports am Dienstag in Berlin. „Dennoch richteten allein zwei Ereignisse Schäden von 800 Millionen Euro an.“

Insgesamt regulierten die Wohngebäude- und Hausratversicherer für ihre Kunden im vergangenen Jahr Schäden in Höhe von 5,7 Milliarden Euro.

Teure Folgen durch Orkan Ela und Tief Quintia

2014 war das Jahr von Sturm und Starkregen. Orkan Ela fegte Anfang Juni über das Land und hinterließ 350.000 versicherte Sachschäden. Für die Sachversicherer war er mit 600 Millionen Euro der zweitteuerste Sommersturm der vergangenen 15 Jahre. Mit dem Tief Quintia ging im Juli über Münster der heftigste Starkregen in Deutschland seit 2002 nieder. 30.000 versicherte Sachschäden und Kosten von 200 Millionen Euro waren die Bilanz.

„Die Flut aus den Wolken, die Münster erleben musste, hätte auch jede andere Stadt treffen können. Die Gefahr solcher Sturzfluten ist allgegenwärtig. Nur wenn wir für sie ein Bewusstsein wecken, können wir uns schützen“, so Erdland.

Einer gemeinsamen Klimastudie von Versicherern und Klimaforschern aus dem Jahr 2011 zufolge könnten sich Überschwemmungsschäden bis zum Jahr 2100 verdoppeln.

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Starkregenkarte für Deutschland

Gemeinsam mit dem Deutschen Wetterdienst (DWD) erforscht der GDV, wo Starkregen in Deutschland welche Schäden anrichtet. Dazu werden die Wetterradar-Messdaten des DWD mit den Schadendaten des GDV abgeglichen. Ziel des jüngst gestarteten Projekts ist eine Gefahrenkarte, die für jede Region das lokale Starkregenrisiko aufzeigt.

Über den Naturgefahrenreport

Die Analyse bilanziert die Schäden durch Naturgewalten an Gebäuden und Fahrzeugen im Jahr 2014. Im Schwerpunkt behandelt er das Phänomen Starkregen: Was ihn so schwer vorhersagbar macht, wie man sich vor seinen Folgen schützen kann und vor welche Herausforderungen er Stadtplaner stellt. Zusätzlich steht ein ausführlicher statistischer Datenteil unter gdv.de/naturgefahrenreport2015 bereit.

In Kooperation mit der <br>INTER Versicherungsgruppe