Dr. Ralf Kantak von der Süddeutschen Krankenversicherung: „Einführung des Pflege-Bahrs war ein historisch wichtiger Schritt“

Vor drei Jahren verabschiedet Bundesregierung das Gesetz

PRESSEMITTEILUNG – „Die Entscheidung der Bundesregierung vor drei Jahren, eine zusätzliche staatlich geförderte Pflege-Zusatzversicherung einzuführen, war ein wichtiger historischer Schritt, die private Absicherung des Pflegefallrisikos zu fördern“. Denn schon zu diesem Zeitpunkt sei klar gewesen, dass die gesetzliche Pflegeversicherung allein auf keinen Fall vor den finanziellen Risiken einer Pflegebedürftigkeit schützen kann.

Mit dieser Erklärung würdigt Dr. Ralf Kantak, Vorstandsvorsitzender der Süddeutsche Krankenversicherung a.G. (SDK) die Verabschiedung des Pflege-Neuausrichtungs-Gesetzes (PNG) am 29. Juni 2012. Seit dem 1. Januar 2013 zahlt der Staat einen Zuschuss von 60 € jährlich, wenn der Versicherte einen Eigenanteil von 120 € entrichtet. Der nach dem damaligen Gesundheitsminister auch „Pflege-Bahr“ genannte staatliche Zuschuss für eine Pflege-Zusatzversicherung bietet vor allem bei Abschluss in jüngeren Jahren eine vollwertige Absicherung.

Kantak bereitet allerdings zunehmend Sorge, dass zwar das Bewusstsein für eine zusätzliche private Absicherung des Pflegefallrisikos in der Bevölkerung deutlich gestiegen sei, die Finanzierungslücken in der staatlichen Pflegeversicherung aber immer größer werden. So müssten für eine gute Heim-Versorgung in Pflegestufe III – trotz der Pflegeversicherung – im Durchschnitt mehr als 1.800 € aus eigener Tasche bezahlt werden. Das sind rund 22.000 Euro pro Jahr. Die Kosten für eine vollstationäre Versorgung in Pflegestufe III betragen im bundesdeutschen Durchschnitt 3.437 € im Monat. Jeder zehnte Pflegebedürftige ist pflegebedürftig nach Pflegestufe III. Rund die Hälfte davon wird in Pflegeheimen versorgt.

Darüber hinaus sei zu beachten, dass sich die Pflegekosten von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich hoch entwickelten. Am deutlichsten stiegen die Kosten einer Heimversorgung in Bayern in der Pflegestufe II von 2.935 € in 2013 auf monatlich 3.165 € im letzten Jahr.

„Ich will mit diesen wenigen Zahlen klarmachen, dass eine zusätzliche Absicherung gegen das Pflegefallrisiko zwingend geboten ist“, appelliert Kantak an das persönliche Verantwortungsbewusstsein der Menschen. Immerhin hätten bei Befragungen über ein Drittel der Deutschen schon einen Pflegefall im eigenen Umfeld erlebt oder erwarteten ihn. Die gesetzliche Pflegeversicherung sei an ihre Finanzierungsgrenzen gestoßen, zumal die Beitragssätze immer stärker ansteigen würden und damit gerade jüngere Jahrgänge zusätzlich belasteten. Das Wissenschaftliche Institut der PKV habe bis zum Jahr 2060 ein Anwachsen auf 5,5 Prozent prognostiziert. Heute beträgt der Beitragssatz 2,35 Prozent. Auch der in diesem Jahr eingeführte Pflegevorsorgefonds reiche bei weitem nicht aus, um die Probleme zu lösen. „Das Pflegefall-Risiko muss kapitalgedeckt gelöst werden“, ist der Unternehmenschef sicher.

Er erinnert an einen weiteren Aspekt: Nur mit eigenen Maßnahmen sei die Unabhängigkeit vom Sozialamt sicher gestellt. Außerdem werde verhindert, dass die Kinder zur Finanzierung herangezogen werden. Natürlich könnte sich jeder für den Pflegefall Geld zurücklegen, so Kantak. Er gibt aber zu bedenken, dass die finanziellen Reserven schnell aufgezehrt sind, zumal auch die Kosten weiter steigen würden.

Kantak sieht die Private Krankenversicherung auf jeden Fall in der Vorreiterrolle. „Wir haben als Branche und damit auch als SDK mit unseren vielfältigen, individuellen Angeboten für die Absicherung des Pflegefalls schon vor vielen Jahren sozialpolitische Verantwortung übernommen“. Im Bereich der Pflege-Zusatzversicherungen hat die SDK rund 125.000 Versicherte. Diese Zahl ist gegenüber dem Vorjahr um rund zwei Prozent gestiegen. Der Ergänzungstarif („PFLEGEprivat“) enthält Zusatzleistungen wie Beitragsbefreiung im Pflegefall, Assistanceleistungen und lebenslange Dynamisierung. Kantak ist sich sicher: „Eine Pflegezusatzversicherung ist ein Muss für jeden, der dem Alter beruhigt entgegengehen oder seinen Kindern nicht zur Last fallen möchte.“

Die SDK im Profil

Die SDK mit Sitz in Fellbach ist in Süddeutschland der Krankenversicherungsspezialist der Volksbanken Raiffeisenbanken. Hier zählt die SDK mit 760 Millionen Euro Beitragseinnahmen zu den größten privaten Krankenversicherern. Über 640.000 Versicherte bauen beim Thema Gesundheitsvorsorge auf die SDK. Für kompetente Beratung und Hilfe sorgen rund 800 Beschäftigte im Innen- und Außendienst. Mit ihrem Kooperationspartner aus dem Bereich der gesetzlichen Krankenversicherung, der mhplus Krankenkasse, bietet die SDK Vorsorgelösungen aus einer Hand. Renommierte Wirtschaftsmagazine und führende Rating-Unternehmen zählen die SDK zu den besten Unternehmen der Branche. Zu den kleineren Unternehmen zählt die Süddeutsche Lebensversicherung mit über 1,7 Milliarden Euro Versicherungssumme. Sie überzeugt durch höchste Kundenzufriedenheit und exzellente Kapitalanlageergebnisse. Die Süddeutsche Allgemeine Versicherung sichert Unfälle ab und macht das Angebot als Personenversicherer komplett.

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