vzbv: „Verbraucherschutzminister Maas informiert sich über die Arbeit des neuen Finanzmarktwächters“

PRESSEMITTEILUNG – Im Rahmen des Finanzmarktwächters beobachtet die Verbraucherzentrale Hamburg den Versicherungsmarkt. Heiko Maas, Bundesminister der Justiz und für Verbraucherschutz machte sich heute selbst ein Bild von der Arbeit des Finanzmarktwächters bei der Verbraucherzentrale Hamburg. Für eine Untersuchung rufen die Hamburger Verbraucherschützer Verbraucher bundesweit auf, ihre sogenannten „Standmitteilungen“ von Lebens- und Rentenversicherungen einzusenden.

Der Minister ließ sich in der Verbraucherzentrale über den Aufbau des Finanzmarktwächters und die Situation von Verbrauchern im Versicherungsmarkt informieren. Maas im Anschluss an das Gespräch: „Der Finanzmarktwächter ist ein wichtiges Projekt, um den Verbraucherschutz in Deutschland zu stärken. Die Hamburger Verbraucherzentrale kümmert sich um den Versicherungsmarkt, für den die Privathaushalte fast 190 Milliarden Euro im Jahr ausgeben, das sind im Durchschnitt über 2.300 Euro für jeden Bürger. Daher ist es richtig, dass der Finanzmarktwächter dieses wichtige Thema für Verbraucher genau untersucht.“

„Als Ergänzung zur staatlichen Aufsicht kann der Verbraucherschutz im Finanzmarkt durch die Marktwächter deutlich effektiver gestaltet werden“, so Hamburgs Verbraucherschutzsenatorin Cornelia Prüfer-Storcks. „Dass die Verbraucherzentrale Hamburg ausgewählt wurde, um den Teilmarkt Versicherungen zu überwachen, unterstreicht die Kompetenz des Teams rund um den Vorstand der Verbraucherzentrale Hamburg, Herrn Dr. Hörmann.“

Gegenstand einer aktuellen Untersuchung der Verbraucherzentrale Hamburg sind die sogenannten „Standmitteilungen“. Verbraucher mit Lebens- oder Rentenversicherung erhalten diese jährlich von ihren Versicherern. Sie sollen helfen, den Status des Versicherungsproduktes und die späteren Leistungen einzuschätzen. Aus Beratungsgesprächen wissen die Verbraucherzentralen: Diese Schreiben enthalten häufig uneinheitliche und für Verbraucher zum Teil verwirrende Informationen.

Um eine bessere Datenbasis zu erhalten, können Verbraucher deshalb ihre Standmitteilungen an die Verbraucherzentrale Hamburg schicken. Im Rahmen des Finanzmarktwächters werden diese auf Transparenz und Nachvollziehbarkeit analysiert. Die Untersuchung soll auch Aufschluss darüber geben, wie sich die Beteiligung an den Bewertungsreserven seit 2008 verändert hat und wie sich die Neuregelungen in der Lebensversicherung auf Verbraucher auswirken. Dazu Günter Hörmann, Vorstand der Verbraucherzentrale Hamburg: „Wir setzen uns seit Jahren bis zu den höchsten Gerichten für die Interessen der Versicherungsnehmer ein und freuen uns, als Finanzmarktwächter künftig den Versicherungsmarkt genauer unter die Lupe nehmen zu können.“

Die Untersuchung des Finanzmarktwächters ist ein Beitrag für mehr Klarheit über die tatsächliche Situation von Verbrauchern im Bereich Lebensversicherungen. Durch die Niedrigzinsphase geraten Lebensversicherungen unter Druck: Sie bewirkt, dass Kapitalerträge der Versicherer sinken und Fragen zur dauerhaften Erfüllbarkeit von Versicherungsverträgen auftauchen. Mit dem Lebensversicherungsreformgesetz haben Versicherer die Möglichkeit, auf Probleme aufgrund des Niedrigzinsumfelds reagieren zu können. „Jetzt muss es auch darum gehen, die Produkte für Verbraucher passend zu gestalten. Erwerbsbiographien verlaufen nicht mehr so homogen wie in früheren Jahrzehnten. Wir benötigen dringend mehr Flexibilität in der Lebensversicherung“, so Dorothea Mohn, Teamleiterin Finanzen beim Verbraucherzentrale Bundesverband.

An der Untersuchung des Finanzmarktwächters können Verbraucher sich wie folgt beteiligen:

Senden Sie Ihren Versicherungsschein und die Standmitteilungen Ihrer Renten- und Lebensversicherung (optimal aus den Jahren 2007 bis 2014/2015)

  • eingescannt per E-Mail an fmw@vzhh.de
  • oder per Fax an: 040/24832-2105
  • oder Sie senden Kopien Ihrer Dokumente (keine Originale) per Post an: Verbraucherzentrale Hamburg
    Finanzmarktwächter
    Kirchenallee 22
    20099 Hamburg

 

Über den Finanzmarktwächter:

Der Finanzmarktwächter ist ein Frühwarnsystem, mit dem der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) und die Verbraucherzentralen den Finanzmarkt aus Perspektive der Verbraucher beobachten und analysieren. Grundlage für diese Arbeit sind Verbraucherbeschwerden und empirische Untersuchungen. Mit seinen Erkenntnissen können auch Aufsichts- und Regulierungsbehörden wie zum Beispiel die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) unterstützt werden. Im Rahmen des Finanzmarktwächter beobachten und analysieren fünf Schwerpunk-Verbraucherzentralen ausgewählte Handlungsfelder des Finanzmarktes: Baden-Württemberg für Geldanlage und Altersvorsorge, Bremen für Immobilienfinanzierung, Hamburg für Versicherungen, Hessen für den Grauen Kapitalmarkt sowie Sachsen für Bankdienstleistungen und Konsumentenkredite. Der Finanzmarktwächter wird gefördert durch das Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz (BMJV).

In Kooperation mit der <br>INTER Versicherungsgruppe