Fitch bestätigt ‚A+‘-Finanzstärkerating der ALTE LEIPZIGER – Ausblick stabil

PRESSEMITTEILUNG – London/Frankfurt, 10.06.2015 – Fitch Ratings hat das ‚A+’-Finanzstärkerating (Insurer Financial Strength, IFS) der ALTE LEIPZIGER Lebensversicherung auf Gegenseitigkeit (ALL) und der ALTE LEIPZIGER Versicherung Aktiengesellschaft (ALV) bestätigt. Der Ausblick der Ratings ist stabil.

Die ALL ist der Lebensversicherer und die Obergesellschaft des Alte Leipziger Konzerns (ALK). Fitch sieht die ALL und die ALV als Kerngesellschaften des ALK an. Daher basieren ihre Ratings auf einer Gruppeneinschätzung.

SCHLÜSSELFAKTOREN DES RATINGS

Grundlage des Ratings ist die starke Kapitalausstattung des Konzerns, der fortlaufend gute Kapitalertrag sowie die nachhaltige Marktstellung im Berufsunfähigkeits- sowie bAV-Geschäft. Dem stehen als weitere Schlüsselfaktoren des Ratings die geringe geographische Diversifikation der Gruppe sowie die langfristig negativen Auswirkungen aus den anhaltend niedrigen Zinsen für die deutsche Lebensversicherung entgegen.

Im faktorbasierten Kapitalmodell Prism FBM von Fitch erzielte die Alte Leipziger das Ergebnis „extremely strong“ (extrem stark) zum Jahresende 2014. Die starke Kapitalausstattung der Gruppe zeigt sich desweiteren in der Gruppensolvabilität von 239% zum Jahresende 2014 (2013: 217%). Fitch erwartet von der Gruppe, dass sie die starke Kapitalausstattung zum Jahresende 2015 aufrechterhalten wird und wieder ein „extremely strong“-Resultat im Prism FBM erzielt.

Fitch sieht die Eigenmittel des ALK als stark an. Gemessen an den zu verzinsenden Passiva lag die Eigenkapitalquote der ALL zum Jahresende 2014 bei 4,1% und damit deutlich über der des Marktes von 1,8%. Die freie RfB samt Schlussgewinnfonds (in % der zu verzinsenden Passiva) lag bei 6% leicht über dem Marktschnitt von 5,6%.

Fitch erwägt, dass die ALL im Falle anhaltend niedriger Zinsen zur Bedienung der Rechnungszinsen (Garantiezinsen) besser aufgestellt ist als viele ihrer Wettbewerber. Ursachen hierfür sind die längere Duration der Kapitalanlagen, der hohe Geschäftsanteil an Berufsunfähigkeitsversicherung und die Eigenmittel der Gruppe.

Fitch schätzt, dass die ALL im Falle lang anhaltend niedriger Zinsen die Rechnungszinsen in den nächsten 20 Jahren aus dem Kapitalertrag bedienen könnte, ohne Rückgriff auf andere Gewinnquellen nehmen zu müssen (unter Annahme einer Wiederanlagerendite von 2%). Allerdings übt das aktuelle operative Umfeld Druck auf die Ertragslage deutscher Lebensversicherer aus.

Der ALK erzielte 2014 wegen eines Einmalertrages aus Steuern eine außerordentlich hohe Eigenkapitalrendite von 17,5% (2013: 11,4%). Fitch erwartet, dass die Eigenkapitalrendite 2015 auf das Niveau von 2013 zurückgeht. Getrieben vom Niedrigzinsumfeld erwartet Fitch eine weitere Verschlechterung in der Rentabilität der Gruppe in den kommenden Jahren.

Fitch geht davon aus, dass die ALL zu den Top Ten-Anbietern in der Berufsunfähigkeitsversicherung gehört. Zudem weist die ALL einen erheblichen Anteil an bAV-Geschäft auf, welches die starke Entwicklung der laufenden Beitragseinnahme unterstützt. Der ALK vertreibt seine Produkte ausschließlich in Deutschland, weshalb die geographische Diversifikation eingeschränkt ist. Der Fokus auf den Heimatmarkt ist typisch für einen mittelgroßen Konzern wie den ALK.

Die Beitragseinnahmen der ALL stiegen 2014 um 16% an (2013: 5,9%), während die Branche ein Wachstum von nur 3,3% erzielte (2013: 4%). Die starke Beitragsentwicklung wurde von deutlich vermehrtem Einmalbeitragsgeschäft getrieben, und Fitch erwartet, dass das Wachstum 2015 näher am Markt liegt.

Der ALK hat das Risiko aus Aktieninvestments vermindert. Die Aktienquote der ALK lag zum Jahresende 2014 bei 4,2% (2013: 7,5%) und damit annähernd beim Marktschnitt von 3,5% (2013: 3,3%).

Der ALK vereinnahmte 2014 gebuchte Bruttobeiträge von 2,6 Mrd. Euro und wies zum Jahresende eine Bilanzsumme von 23 Mrd. Euro aus. Außer Versicherungsgeschäft bietet der ALK Bauspar- und Investmentgeschäft an. Er bildet mit der HALLESCHE Krankenversicherung auf Gegenseitigkeit einen Gleichordnungskonzern.

RATINGSENSITIVITÄTEN

Eine Heraufstufung des Ratings ist kurz- bis mittelfristig unwahrscheinlich, es sei denn, dass die Gruppe deutlich gestiegene Unternehmensgröße und Geschäftsvolumen sowie verbesserte Diversifikation unter Beibehaltung der starken Kapitalausstattung erreichen würde.

Schlüsselfaktoren für eine Herabstufung umfassen eine erheblich rückläufige Kapitalausstattung (die sich zum Beispiel an einer – nicht nur kurzfristigen – Verschlechterung des Prism FBM Resultat auf „strong“ zeigen kann) sowie den Verlust der starken Marktstellung im BU- und bAV-Geschäft.

In Kooperation mit der <br>INTER Versicherungsgruppe