Swiss Re-Analyse: Europäer sind nicht gut genug gegen Berufsunfähigkeit versichert

PRESSEMITTEILUNG – Die meisten Europäer sind nicht ausreichend versichert, um finanzielle Folgen einer plötzlichen Erwerbsunfähigkeit infolge Invalidität oder schwerer Krankheit abzudecken.

  • Laut Bericht besteht bei der Invaliditätsversicherung in 13 europäischen Ländern inklusive dem Nahen Osten eine Deckungslücke von rund 750 Mrd. EUR
  • Der Bericht geht der Frage nach, wie Menschen besser vor den finanziellen Folgen plötzlicher Invalidität und Krankheit geschützt werden können
  • Steigende Gesundheitskosten, stetiger Abbau der staatlichen Sozialleistungen, eine alternde Bevölkerung und sinkende Geburtenraten beeinträchtigen den Grad der Absicherung zusätzlich
  • Die Erst-/Rückversicherungsbranche soll die Verbraucher unterstützen, um eine auf ihre Lebensphase und ihre Bedürfnisse zugeschnittene Deckung zu finden

Eine plötzlich auftretende schwere Krankheit (Critical Illness) oder Invalidität kann ernste finanzielle Folgen für die Betroffenen und ihre Familien haben. Die meisten Europäer haben jedoch nicht den nötigen finanziellen Schutz, um einen solchen Schock zu verkraften. Gemäss dem European Insurance Report 2015 von Swiss Re würden sich die Menschen in den 13 untersuchten Ländern gegenwärtig schwertun, im Invaliditätsfall einen Einkommensersatz von 40% sicherzustellen. Aufgrund des stetigen Abbaus der staatlichen Sozialleistungen dürfte dieser Wert in Zukunft weiter sinken. Bereits heute beläuft sich die Deckungslücke bei der Invaliditätsversicherung auf insgesamt rund 750 Mrd. EUR.

Der European Insurance Report 2015 basiert auf einer Umfrage bei 13 000 Personen in 13 europäischen Ländern inklusive dem Nahen Osten. Er untersucht, welche Lebens- und Krankenversicherungsprodukte die Menschen abgeschlossen haben und wo Lücken in ihrem Versicherungsschutz bestehen. Zudem beleuchtet er mögliche Lösungen, um die finanziellen Folgen einer plötzlichen Invalidität oder schweren Krankheit abfedern zu helfen.

Insgesamt beträgt die Deckungslücke in den untersuchten Ländern gegenwärtig rund 750 Mrd. EUR. Man geht davon aus, dass die Menschen bei Arbeitsunfähigkeit infolge von Krankheit oder Unfall einen Einkommensersatz von 60% benötigen würden. Der Bericht kommt indessenzum Schluss, dass der Einkommensersatz bei den meisten kaum 40% abdecken würde. Bruce Hodkinson, European Head of Life and Health Reinsurance von Swiss Re: «Obwohl sich die Befragten der möglichen finanziellen Folgen einer plötzlichen Invalidität oder Krankheit bewusst waren, gibt es noch viele Menschen ohne ausreichenden Versicherungsschutz, die auf staatliche Leistungen angewiesen sind. Allerdings kürzen viele Staaten ihre Sozialleistungen, da die alternde Bevölkerung und die steigenden Gesundheitskosten die Staatshaushalte stark belasten. Es liegt nun an der Versicherungsindustrie, die Verlagerung von der staatlichen Fürsorge hin zur individuellen Verantwortung zu unterstützen.»

Der European Insurance Report 2015 untersucht auch die wirtschaftlichen und demografischen Faktoren, die auf einem Deckungssystem lasten, das stark auf staatlichen Leistungen aufbaut. Die alternde Bevölkerung, niedrigere Geburtenraten und steigende Gesundheitskosten erhöhen die Herausforderungen bei der Finanzierung der gegenwärtigen Systeme zusätzlich. Sie haben zudem zur Folge, dass jeder Einzelne mehr Eigenverantwortung für seine Gesundheitsvorsorge übernehmen muss, sofern er bei den medizinischen Leistungen keine massiven Einbussen in Kauf nehmen will.

Damit Erst-/Rückversicherer ihre Anstrengungen zur Abdeckung der finanziellen Risiken im europäischen Krankenversicherungsmarkt intensivieren können, müssen sie wissen, wie, wann und warum die Menschen sich für den Abschluss einer privaten Versicherung entscheiden. Der Bericht umfasst einige vertiefte Analysen rund um Verbraucherfragen – zum Beispiel wie Verbraucher ihre Anfälligkeit für Krankheiten einschätzen und wie man die entsprechenden Produkte besser auf die verschiedenen Lebensphasen der Menschen ausrichten kann.

Jean-Jacques Henchoz, Chief Executive Officer Reinsurance EMEA von Swiss Re: «Es genügt nicht, die wirtschaftlichen Gründe zu verstehen, um Krankenversicherungen anzubieten. Die Menschen schliessen keine „One- size-fits-all“-Versicherung fürs ganze Leben ab. Sie wollen unter verschiedenen Absicherungsstufen wählen und haben im Verlauf ihres Lebens unterschiedliche Sorgen und Anliegen. Als Erst-/Rückversicherer müssen wir gewährleisten, dass wir ihren Bedürfnissen gerecht werden.»

Bemerkungen für die Redaktionen

Die Verbraucherumfrage von Swiss Re deckt Belgien, Deutschland, Frankreich, Israel, Irland, Italien, die Niederlande, Polen, Spanien, Schweden, die Schweiz, die Türkei und Grossbritannien ab.

Über Swiss Re

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