Munich Re startet mit Quartalsgewinn von 790 Mio. € ins Jahr 2015

PRESSEMITTEILUNG – Munich Re ist mit einem erfreulichen Quartalsgewinn in das Jahr 2015 gestartet: Das Konzernergebnis der ersten drei Monate betrug 790 Mio. € (Vorjahresquartal: 941 Mio. €). Für das gesamte Jahr strebt Munich Re weiterhin einen Gewinn von 2,5 bis 3 Mrd. € an.

Finanzvorstand Jörg Schneider zeigte sich mit dem Quartalsergebnis zufrieden: „Der Jahresauftakt ist gelungen, obwohl die Kapitalanlage durch die expansive Politik der Notenbanken weiter erschwert wurde. Wir sind gut auf Kurs, um unser Ergebnisziel für das Gesamtjahr von 2,5 bis 3 Mrd. € zu erreichen.“

Zu den Perspektiven der Gruppe betonte Schneider, dass weltweit in vielen Regionen unverändert eine hohe Nachfrage nach Versicherungsschutz bestehe. Viele Risiken seien oft nur zu einem geringen Teil versichert. „So trifft die derzeit stark ausgeweitete Angebotskapazität der Erst- und Rückversicherer in vielen Sparten auf ein noch nicht ausgeschöpftes Geschäftspotenzial“, sagte Schneider. „Gemeinsam mit unseren heutigen und künftigen Kunden und Partnern wollen wir dieses Potenzial heben, indem wir das umfassende Wissen der gesamten Gruppe noch gezielter für Innovationen einsetzen.“

Zusammenfassung der Zahlen des 1. Quartals 2015

Das operative Ergebnis lag mit 995 (1.327) Mio. € unter dem des Vorjahresquartals. Das sonstige nicht operative Ergebnis stieg vor allem wegen Währungseinflüssen um 121 Mio. € auf 6 (-115) Mio. €. Der Ertragsteuer¬aufwand betrug -151 (-215) Mio. €. Das Eigenkapital stieg im Vergleich zum Jahresende vor allem dank des Quartalsgewinns, positiver Währungseffekte und des durch niedrige Zinsen verursachten Zuwachses der bilanzierten unrealisierten Gewinne aus Kapitalanlagen um 14,7 % auf 34,8 (30,3) Mrd. € – trotz Aktienrückkäufen von 0,3 Mrd. € im 1. Quartal 2015.

Annualisiert lag die risikoadjustierte Eigenkapitalrendite (RoRaC) bei 11,7 %; auf das stark gestiegene gesamte Eigenkapital wurde eine Rendite (RoE) von 9,7 % verdient. Die gebuchten Bruttobeiträge stiegen um 0,9 % auf 13,0 (12,9) Mrd. €. Bei unveränderten Wechselkursen wäre das Beitragsvolumen im Vergleich zum Vorjahr um 5,4 % gesunken.

Rückversicherung: Ergebnis von 668 Mio. €

Das Geschäftsfeld Rückversicherung steuerte zum Konzernergebnis 668 (768) Mio. € bei. Das operative Ergebnis fiel um 258 Mio. € auf 758 Mio. €. Vor allem aufgrund der Währungsentwicklung stiegen die gebuchten Bruttobeiträge um 2,2 % auf 7,0 (6,9) Mrd. €.

Das Lebens-Rückversicherungsgeschäft trug zum Konzernergebnis 71 (122) Mio. € bei.

Die Schaden- und Unfallrückversicherung erzielte in den ersten drei Monaten einen Ergebnisbeitrag von 597 (646) Mio. €. Die Schaden-Kosten-Quote lag bei guten 92,3 (86,9) % der verdienten Nettobeiträge. Da die Schadenmeldungen für die sogenannten Basisschäden früherer Jahre insgesamt weiterhin spürbar unter dem erwarteten Niveau liegen, konnten Rückstellungen in Höhe von rund 165 Mio. € aufgelöst werden; dies entspricht 4,0 Prozentpunkten der Schaden-Kosten-Quote. Auch weiterhin strebt Munich Re an, Rückstellungen für neu auftretende Schäden insgesamt am oberen Rand angemessener Einschätzungsspielräume festzusetzen, so dass spätere Gewinne aus der Auflösung eines Teils dieser Rückstellungen möglich sind.

Die Gesamtbelastung durch Großschäden betrug im 1. Quartal -255 (-39) Mio. €. Die Schäden aus Naturkatastrophen machten rund -66 (-36) Mio. € aus, die von Menschen verursachten Großschäden -189 (-3) Mio. €, das sind 1,6 bzw. 4,6 % der verdienten Nettobeiträge. Orkan Niklas, der Ende März über Europa zog, verursachte schwere Schäden – hier rechnet Munich Re in der Rück¬versicherung mit Aufwendungen von -40 Mio. €. Zyklon Pam führte Mitte März zu Schäden größeren Ausmaßes im südpazifischen Inselstaat Vanuatu mit Belastungen für Munich Re von -30 Mio. €. Der größte von Menschen verursachte Einzelschaden war mit -35 Mio. € ein Feuer in einer US-amerikanischen Raffinerie.

Zur Erneuerungsrunde zum 1. April 2015 sagte Torsten Jeworrek, Vorstandsmitglied und verantwortlich für die Rückversicherungsaktivitäten von Munich Re: „Der Druck auf Preise und Bedingungen hielt weiter an. Wir bleiben strikt bei unserem konsequenten Zyklusmanagement. Da wir auf einzelnen Märkten aber selektiv Chancen nutzen konnten, stieg unser Prämienvolumen gleichwohl leicht an.“ Zum 1. April 2015 stand ein Vorjahresgeschäftsvolumen von rund 1 Mrd. € zur Erneuerung an, gegenüber 9,4 Mrd. € im Januar. Ungefähr ein Fünftel davon betraf den japanischen Markt, weitere rund 60 % entfielen auf Nordamerika und weltweites Geschäft. Mit leicht unter 40 % wurde ein hoher Anteil von Naturkatastrophen-Geschäft erneuert, bei dem der Preis¬druck besonders spürbar ist. Der Preisrückgang fiel deshalb mit -2,6 % stärker aus als im Januar, war jedoch deutlich weniger ausgeprägt als bei der Erneuerung im April 2014.

Zum 1. Juli 2015 steht hauptsächlich Vertragsgeschäft im US-Markt, in Australien und Lateinamerika mit einem Vorjahresgeschäftsvolumen von ca. 2,1 Mrd. € zur Erneuerung an, davon ungefähr 21 % Naturkatastrophendeckungen. Munich Re erwartet, dass das Umfeld wettbewerbsintensiv bleibt, sollten größere Schadenereignisse ausbleiben.

Geschäftsfeld ERGO: Ergebnis von 99 Mio. €

Im 1. Quartal erzielte Munich Re im Geschäftsfeld ERGO einen Gewinn von 99 (153) Mio. €. Das operative Ergebnis fiel um 24,8 % auf 215 (286) Mio. €. Die Schaden-Kosten-Quote im Segment Schaden/Unfall Deutschland verschlechterte sich in den ersten drei Monaten auf 98,1 (95,4) %. Größtes Schadenereignis war Orkan Niklas – ERGO erwartet Belastungen in Höhe von -17 Mio. €. Die Schaden-Kosten-Quote im Segment International betrug im selben Zeitraum 98,7 (94,9) %.

Die gesamten Beitragseinnahmen über alle Sparten hinweg stiegen im 1. Quartal 2015 leicht um 0,7 % und beliefen sich auf 4.870 (4.838) Mio. €; die gebuchten Bruttobeiträge stiegen in den ersten drei Monaten um 0,4 % auf 4.585 (4.565) Mio. €. Im Segment Leben/Gesundheit Deutschland sanken die Bruttobeiträge um 2,4 % auf 2.412 (2.471) Mio. €. Im Segment Schaden/Unfall Deutschland lagen sie mit 1.193 (1.180) Mio. € etwa auf Vorjahresniveau. Im Segment International stiegen sie um 7,2 % auf 980 (914) Mio. €.

ERGO Vorstandsvorsitzender Torsten Oletzky kommentierte: „Das Ergebnis der ersten Monate des Jahres ist ermutigend. Wir sind gut unterwegs, unser Jahresziel zu erreichen.“

Munich Health: Gewinn von 23 Mio. €

Das Geschäftsfeld Munich Health verzeichnete von Januar bis März einen Gewinn von 23 (20) Mio. €. Das operative Ergebnis fiel auf 22 Mio. €. Die gebuchten Bruttobeiträge von Munich Health sanken aufgrund der Anteilsreduzierung bei einem Großvertrag gegenüber dem Vorjahresquartal um 3,9 % auf 1.443 (1.501) Mio. €. Positiv wirkten sich Wechselkurseffekte aus, insbesondere beim kanadischen Dollar. Die Schaden-Kosten-Quote lag bei 100,4 (99,7) %. Mit Wirkung zum 1. Januar 2015 hat Munich Health ihre 75-prozentige Beteiligung an der DKV Luxembourg an La Luxembourgeoise verkauft, die bisher bereits 25 % daran hielt.

Kapitalanlagen: Kapitalanlageergebnis bei 1,8 Mrd. €

Der Bestand an Kapitalanlagen (ohne Kapitalanlagen mit Versicherungsbezug) stieg zum 31.3.2015 im Vergleich zum Jahresende 2014 zu Buchwerten auf 231,1 (218,9) Mrd. € (zu Marktwerten: 251,3 Mrd. €; Vorjahreswert: 235,8 Mrd. €). Der Zuwachs ist vor allem auf einen Marktwertanstieg infolge sinkender Zinsen und den schwachen Euro zurückzuführen.

Das Kapitalanlageergebnis der Gruppe (ohne Kapitalanlagen mit Versicherungsbezug) sank auf 1,8 (2,0) Mrd. €. Im Zuge der Abwicklung der Heta Asset Resolution AG erfasste Munich Re eine Wertberichtigung auf das Zinsträgerportfolio mit einer Ergebniswirkung von etwa -30 Mio. €, die ausschließlich auf ERGO entfällt. Wertveränderungen von Derivaten wirkten sich in den ersten drei Monaten mit -706 Mio. € negativ aus. Der Saldo von Veräußerungsgewinnen und -verlusten ohne Derivate betrug rund 1 Mrd. €. Das Kapitalanlageergebnis entspricht insgesamt einer erfreulichen Rendite von 3,0 %, bezogen auf den durchschnittlichen, stark gestiegenen Marktwert des Portfolios.

Die Aktienquote fiel zum 31.3.2015 auf 4,2 % (31.12.2014: 4,3 %), einschließlich aktienbezogener Derivate. Der größte Teil der Kapitalanlagen zu Marktwerten lag mit rund 88 % weiterhin bei fest¬verzinslichen Wertpapieren, Darlehen und kurzfristigen festverzinslichen Anlagen. Während die Renditen vieler europäischer Staatsanleihen im 1. Quartal auf ein Rekordtief sanken, lag das Niveau der Langfristzinsen in den USA etwas höher – ging aber im Quartalsverlauf ebenfalls zurück. Zurzeit entfallen 16,2 % des Staatsanleihenportfolios von Munich Re auf US-amerikanische Anleihen.

Finanzvorstand Jörg Schneider zeigte sich mit dem Kapitalanlageergebnis zufrieden: „Mit unserem aktivem Kapitalanlagemanagement haben wir insbesondere hohe Verkaufsgewinne auf unseren Aktienbestand erzielt. Die Auswirkungen der äußerst tiefen Zinsen auf unser Portfolio spüren wir, trotz starker Diversifikation, immer mehr, werden diese Renditeeinbußen aber nicht durch eine riskantere Kapitalanlagestrategie ausgleichen.“

Vermögensverwalterin der Gruppe ist die MEAG. Sie betreute zum 31.3.2015 neben den konzerneigenen Kapitalanlagen Spezial- und Publikumsfonds im Wert von 15,1 (13,9) Mrd. €.

Ausblick 2015: Konzernziel von 2,5 bis 3 Mrd. € bekräftigt

Die Erwartungen für 2015 haben sich im Vergleich zu den Angaben des im März veröffentlichten Geschäftsberichts 2014 kaum verändert: Inzwischen rechnet die Gruppe für das Geschäftsjahr 2015 mit gebuchten Bruttobeiträgen zwischen 49 und 51 Mrd. €. Der Anstieg von 2 Mrd. € im Vergleich zu der bisherigen Prognose ist überwiegend auf positive Wechselkurseffekte zurückzuführen. Im Geschäftsfeld Rückversicherung werden jetzt Bruttobeiträge von rund 28 Mrd. € erwartet. Für Munich Health werden – ebenfalls überwiegend bedingt durch positive Wechselkurseffekte – rund 5,5 Mrd. € gebuchte Bruttobeiträge erwartet.

In der Schaden- und Unfallrückversicherung strebt Munich Re 2015 nunmehr eine Schaden-Kosten-Quote von nur noch rund 97 % der verdienten Netto¬beiträge an; die Verbesserung um einen Prozentpunkt gegenüber der Prognose vom März ist dem niedrigen Großschadenanfall im 1. Quartal zu verdanken.

Vorbehaltlich des Großschadenverlaufs und der Gewinn- und Verlustauswirkungen gravierender Währungskurs- oder Kapitalmarktbewegungen, signifikanter Änderungen der steuerlichen Rahmenbedingungen und anderer Sondereffekte strebt Munich Re weiterhin ein Konzernergebnis in einer Spanne von 2,5 bis 3 Mrd. € an.

Finanzvorstand Schneider betonte: „Unsere gute Kapitalausstattung ermöglicht es uns weiterhin, gezielt Chancen für profitables Wachstum in einzelnen Regionen und Sparten zu nutzen. Langfristig wollen wir vor allem mit innovativem Geschäft ertragreich wachsen.“

In Kooperation mit der <br>INTER Versicherungsgruppe