BearingPoint Report: Flexiblen Versicherern gehört die Zukunft

Neuer BearingPoint Institute Report: kurzfristiges Effizienzdenken führt nicht zum langfristigen Erfolg / Zehn Prozent der eingesparten Kosten sollten in flexible, kundenzentrierte Strukturen und Prozesse investiert werden

PRESSEMITTEILUNG – Frankfurt am Main / Zürich, 5. Mai 2015: Ein Blick auf den Aktienkurs der 25 führenden internationalen Versicherer über die Jahre 2009 bis 2013 zeigt: Wenige Player setzen sich mit einer überproportionalen Wertsteigerung von bis zu 300 Prozent deutlich von ihren Wettbewerbern am Markt ab. Fast alle von ihnen führen ihren überragenden Erfolg auch auf ihr flexibles Geschäftsmodell zurück. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie des BearingPoint Institute. Im Zentrum steht die Frage, wie sich Versicherer mit traditionellen und unflexiblen Systemen und Prozessen verändern müssen, und wie sie dies trotz niedriger Gewinne finanzieren können.

„Der Weg hin zu einem flexiblen Geschäftsmodell ist mehr als eine Projektarbeit. Man kann sie nicht einkaufen wie eine neue Software-Lösung. Die Anpassungsfähigkeit einer Organisation zu verbessern, erfordert einen tiefgreifenden kulturellen Wandel im Unternehmen.“
Matthias Röser, Partner bei BearingPoint

Erste Schritte für mehr Flexibilität

Versicherer mit einem starren Geschäftsmodell sollten vor allem ihre Kundenorientierung stärken, die Entwicklung ihrer Produkte und Services beschleunigen sowie Frühwarnindikatoren einrichten, so die Studie. Das heißt konkret:

  • Interne Prozesse an die „Customer Journeys“ anpassen, weniger an die Lieferzyklen von Produkten und Services
  • Alle Kanäle, von mobilen Anwendungen bis zum Direktkontakt im Call Center, miteinander verbinden und so ein reibungs- und nahtloses Kundenerlebnis schaffen
  • Eine flexible IT-Struktur implementieren, damit Produktinnovationen und -verbesserungen schnellstmöglich umgesetzt werden können
  • Individuelle Stärken bei Mitarbeitern fördern, sie binden, fortbilden und motivieren, um Eigeninitiative zu fördern

Kurzfristiges Effizienzdenken führt nicht zum langfristigen Erfolg

Laut Studie diskutiert das Topmanagement durchaus Strategien, die nicht Produkte, sondern Kunden in den Mittelpunkt stellen. Auch gebe es ein gutes Verständnis für Trends und Veränderungen am Markt. Trotzdem versäumen viele Versicherer, ihr Geschäftsmodell entsprechend anzupassen, und entscheiden sich für Maßnahmen zur kurzfristigen Kosteneinsparung, um auf verschärfte Bedingungen am Markt zu reagieren. Laut Studienautoren kann das aber sogar kontraproduktiv sein:

„Kurzfristige Ausgabenkürzungen können die Fähigkeit einer Organisation, flexibel auf Veränderungen am Markt zu reagieren, zu ihrem eigenen Nachteil einschränken.“
Matthias Röser, Partner bei BearingPoint

Das wiederum erleichtert es Playern aus dem digitalen Bereich, im Markt Fuß zu fassen.

„Von jeden zehn Euro, die ein Unternehmen durch kurzfristige Effizienzoptimierung einspart, sollte es einen Euro in seinen Change Prozess hin zu einem anpassungsfähigen Versicherer investieren.“
Matthias Röser, Partner bei BearingPoint

Es gibt in der Versicherungsbranche wenige Beispiele für Innovation, so die Studie. Angeführt wird die Zahnversicherung einer führenden deutschen Versicherungsgruppe, die der Kunde abschließen kann, wenn er praktisch auf dem Zahnarztstuhl liegt. Erfolgreiche innovative Produkte basieren dabei immer auf intensiven Kundenanalysen, schnellen Prozessen zur Produktentwicklung, flexiblen Kernversicherungssystemen und zielgruppenspezifischen Marketing- und Vertriebsmaßnahmen. Laut Studie sind viele Unternehmen aber noch auf dem Stand von vor 30 Jahren und kämpfen mit niedrigen Margen, steigenden Ansprüchen auf Kundenseite und dem Wunsch nach mobilen Anwendungen.

„Anpassungsfähige Organisationen zeigen einen herausragenden und nachhaltigen wirtschaftlichen Erfolg und hängen ihre Wettbewerber auch in einem hochdynamischen Marktumfeld ab. Trotzdem gilt: Versicherer werden in Prozessen und Strukturen nur flexibel, wenn sie den Change Prozess auch mit konkreten Maßnahmen anstoßen. Reden allein hilft nicht.“
Thomas Horster, Senior Manager bei BearingPoint

Die Studie steht zum Download bereit unter www.bearingpoint.com/de-de/7633-11245/

Über das BearingPoint Institute

Das BearingPoint Institute verbindet wissenschaftliche Forschung mit praktischer Erfahrung und realen Herausforderungen, denen BearingPoint Berater aktuell begegnen. Diese Kombination verschiedener Perspektiven hilft Führungskräften, die Entwicklung der globalen Wirtschaft tiefer zu verstehen. Das BearingPoint Institute wird von einem international besetzten Gremium aus BearingPoint Partnern geführt und von einem Beirat anerkannter Praktiker und Wissenschaftler von Elite-Universitäten und Wirtschaftsschulen weltweit begleitet. In regelmäßigen Abständen publiziert das BearingPoint Institute seine Stellungnahmen zu Trends, Strategien und vorherrschenden Meinungen in einem Report.

Weitere Informationen finden Sie unter www.bearingpointinstitute.com

Über BearingPoint

BearingPoint Berater haben immer im Blick, dass sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen permanent verändern und die daraus entstehenden komplexen Systeme flexible, fokussierte und individuelle Lösungswege erfordern. Unsere Kunden, ob aus Industrie und Handel, der Finanz- und Versicherungswirtschaft oder aus der öffentlichen Verwaltung, profitieren von messbaren Ergebnissen, wenn sie mit uns zusammenarbeiten. Wir kombinieren branchenspezifische Management- und Fachkompetenz mit neuen technischen Möglichkeiten und eigenen Produkt-Entwicklungen, um unsere Lösungen an die individuellen Fragestellungen unserer Kunden anzupassen. Dieser partnerschaftliche, ergebnisorientierte Ansatz bildet das Herz unserer Unternehmenskultur und hat zu nachhaltigen Beziehungen mit vielen der weltweit führenden Unternehmen und Organisationen geführt. Unser globales Beratungs-Netzwerk mit 9.700 Mitarbeitern unterstützt Kunden in über 70 Ländern und engagiert sich gemeinsam mit ihnen für einen messbaren und langfristigen Geschäftserfolg.

Weitere Informationen finden Sie unter www.bearingpoint.com und in der BearingPoint Toolbox: http://toolbox.bearingpoint.com

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