Fitch bestätigt ‚A‘ Finanzstärkerating der Gothaer – Ausblick stabil

PRESSEMITTEILUNG – Fitch Ratings, London/Frankfurt, 10. April 2015: Fitch Ratings hat die ‘A’ Finanzstärkeratings (Insurer Financial Strength, IFS-Rating) und die ‘A-’ Emittentenausfallratings (Issuer Default Rating, IDR) der Gothaer Allgemeine Versicherung AG („GA“) und der Gothaer Lebensversicherung AG („GL“) bestätigt. Der Ausblick der Ratings ist stabil. Darüber hinaus bestätigt Fitch das ‘BBB’ Rating der nachrangigen Anleihe der GA im Volumen von 250 Mio. Euro.

SCHLÜSSELFAKTOREN DER RATINGS

Die Bestätigung spiegelt die starke und widerstandsfähige Kapitalausstattung des Gothaer Konzerns („die Gothaer“) wider, sowie die gut diversifizierte Aufstellung der Gruppe und die Erwartung der Agentur, dass das Kapitalanlageergebnis und die Ertragslage für 2014 ein ähnlich hohes Niveau erreicht haben wie 2013.

Zum Ende des Jahres 2013 betrug die aufsichtsrechtliche Gruppensolvabilität 175% (2012: 187%) und Fitch erwartet, dass sich die Quote 2014 verbessert hat. Die Agentur sieht die Kapitalausstattung des Konzerns als positiv für die vergebenen Ratings an.

Fitch beurteilt die GL und die GA als vollständig integrierte Kerngesellschaften der Gothaer. Sie verfügen über einen gemeinsamen Markenauftritt, Vertriebskanäle, Kundengruppen und Innendienstfunktionen mit anderen Konzerngesellschaften. Die Ratings reflektieren die starke Geschäftsposition des Konzerns sowie die fortgeschrittenen Prozesse und Systeme im Bereich des Risikomanagements. Dem stehen ein wettbewerbsintensives Marktumfeld und das Investmentportfolio gegenüber, welches im Vergleich zu Wettbewerbern eine höhere Volatilität besitzt. Allerdings haben sich die Kapitalanlageerträge und die unrealisierten Kursgewinne 2013 gut entwickelt und Fitch erwartet, dass es 2014 auf demselben Niveau bleibt.

Fitch vermerkt, dass in den vergangenen Jahren die Kapitalanlage-Duration der Gothaer unter dem Marktdurchschnitt gelegen hat. Jedoch erwartet Fitch, dass auf Grund anhaltenden niedriger Marktzinsen, die Gothaer die Kapitalanlage-Duration an den Marktdurchschnitt anpassen wird. Zum Geschäftsjahresende 2013 berichtete die Gothaer zu Marktwerten über ein Volumen von 1,1 Mrd. Euro in nachrangigen Anleihen (2012: 1,2 Mrd. Euro), welche 4% der gesamten Kapitalanlagen betrugen (2012: 4,8%). Fitch erwartet, dass die Gothaer ihre Kapitalanlagen in Nachranganleihen im Jahresverlauf 2014 weiter abgebaut hat.

Fitch erwartet dass die Netto-Schaden-/Kostenquote der GA sich 2014 wieder auf ca. 97% normalisiert hat, nachdem sie Aufgrund der überdurchschnittlichen Katastrophenschäden in Deutschland 2013 auf 100,9% (2012: 97,4%) gestiegen war.

Die Gothaer wird von einem Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit geführt und vereinnahmte 2013 gebuchte Bruttobeiträge (GBB) in Höhe von 4,3 Mrd. Euro (2012: 4,2 Mrd. Euro). Damit gehört die Gothaer zu den größeren unter den mittelgroßen deutschen Versicherungsgesellschaften. Zielgruppe der Gothaer sind Privatkunden sowie kleine und mittelständische Unternehmen. Der Vertrieb erfolgt über Ausschließlichkeitsvertreter, unabhängige Finanzvertriebe und im eingeschränkten Umfang über Kooperationen mit Banken. Die GA ist mit GBB in Höhe von 1,5 Mrd. Euro die Kerngesellschaft im Schaden- und Unfallsegment des Gothaer Konzerns. Die beiden Lebensversicherer GL (1,2 Mrd. Euro GBB) und Asstel Leben (0,2 Mrd. Euro GBB) sind seit Anfang 2014 fusioniert. Das dritte Geschäftsfeld, die Krankenversicherung, wird von der Gothaer Krankenversicherung AG (0,8 Mrd. Euro GBB) abgedeckt.

RATINGSENSITIVITÄTEN

Schlüsselfaktoren für eine Heraufstufung der Ratings umfassen eine nachhaltige Verbesserung der Profitabilität in der Lebensversicherung und den Investment-Aktivitäten sowie eine nachhaltige Eigenkapitalrendite von über 7,5%. Voraussetzung wäre ferner, dass GG das Niveau von „sehr stark“ in Fitchs PRISM-Kapitalmodell beibehält.

Schlüsselfaktoren für eine Herabstufung der Ratings umfassen einen Rückgang der Kapitalausstattung auf „stark“ im PRISM-Kapitalmodell, eine geschwächte Marktposition des Konzerns sowie eine Netto-Schaden-/Kostenquote von über 105%.

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