Öffentliche Versicherungen Oldenburg in schwierigem Umfeld weiter gewachsen

PRESSEMITTEILUNG – Die beiden öffentlich-rechtlichen Regionalversicherer der Gruppe erzielten 2014 in fast allen Bereichen steigende Beitragseinnahmen. Die Zuwächse waren auch meist höher als im gesamten Versicherungsmarkt. Damit wurden erneut weitere Marktanteile gewonnen.

Die Öffentlichen Versicherungen Oldenburg sind im Jubiläumsjahr des 250-jährigen Bestehens ihrer Oldenburgischen Landesbrandkasse weiter gewachsen. In einem für die Versicherungswirtschaft immer schwieriger werdenden Markt konnten 2014 in fast allen Bereichen die Beitragseinnahmen gesteigert werden. „Wir sind auf vielen Feldern auch wieder stärker gewachsen als der Versicherungsmarkt im Durchschnitt. Damit haben wir unsere regionale Marktführerschaft nicht nur behauptet, sondern in den entsprechenden Bereichen weiter ausgebaut“, sagte der Vorstandsvorsitzende der Öffentlichen Versicherungen Oldenburg, Franz Thole, am Donnerstag auf der Jahrespressekonferenz in Oldenburg. „Wir kennen unseren regionalen Markt am besten.“

Insgesamt stiegen die Beitragseinnahmen der Öffentlichen Versicherungen Oldenburg, zu der der Schadenversicherer Oldenburgische Landesbrandkasse und die Öffentliche Lebensversicherungsanstalt Oldenburg gehören, im vergangenen Jahr nach vorläufigen Zahlen um 6,6 Prozent auf 254,1 Millionen Euro. Das Wachstum lag damit höher als erwartet. Dies ist vor allem auf ein starkes Lebensversicherungsgeschäft zurückzuführen. Auch die Zahl der Versicherungsverträge stieg 2014 weiter: um knapp 800 auf 1.011.719. Die Kapitalanlagen des Regionalversicherers erreichten Ende des vergangenen Jahres einen Stand von knapp 1,364 Milliarden Euro. Das waren 5,1 Prozent oder knapp 67 Millionen Euro mehr als ein Jahr zuvor. Die Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter blieb in etwa konstant: In der Oldenburger Zentrale sind es rund 350 und in den 86 Geschäftsstellen im Oldenburger Land etwa 380. Sie betreuen mehr als 370.000 Ver-sicherte. Aktuell bildet die „Öffentliche“ 53 Kaufleute für Versicherungen und Finanzen aus.

Wesentlich zum guten Vertriebsergebnis beigetragen haben die beiden Partner Landessparkasse zu Oldenburg und Sparkasse Wilhelmshaven. So wurde jede zweite Lebensversicherung bei der „Öffentlichen“ von den Sparkassen vermittelt. Bei der Haftpflichtversicherung lag der Sparkassen-Vermittlungsanteil bei 23 Prozent, bei Unfall kamen sie auf einen Anteil von 20 Prozent und bei den Sachversicherungen von 13 Prozent.

Belastet wurde das Geschäft der „Öffentlichen“ 2014 wiederum durch hohe Schadenaufwendungen. Zunehmend schwieriger wird für die Versicherungswirtschaft aber auch das wirtschaftliche Umfeld. „Das nochmals gesunkene Zinsniveau macht es immer schwerer, die notwendigen Renditen zu erzielen“, beklagte Thole. Belastend würden sich außerdem die immer stärker werdenden regulatorischen Anforderungen auswirken. Thole plädierte für mehr Augenmaß und Differenzierung. Die Anforderungen sollten proportional zur Komplexität und zur Risikostruktur eines Versicherers festgelegt sein: „Wir kennen unsere Kunden und Risiken.“

Oldenburgische Landesbrandkasse: Höchste Beitragseinnahme im Jubiläumsjahr

Die Oldenburgische Landesbrandkasse (OLBK) hat im Jubiläumsjahr ihres 250-jährigen Bestehens die höchsten Beitragseinnahmen ihrer Geschichte erzielt. Erstmals wurde auch die Grenze von 150 Millionen Euro überschritten. Über alle Sparten wurde 2014 ein Beitragswachstum von 3,9 Prozent auf rund 154,5 Millionen Euro verzeichnet. Dieser Zuwachs übertraf das Wachstum des Gesamtmarkts von voraussichtlich 3,2 Prozent. Damit erhöhten sich auch die regionalen Marktanteile der Landesbrandkasse weiter.

Auf hohem Niveau verharrte allerdings im vergangenen Jahr auch die Schadenbelastung. Insgesamt mussten 126 Millionen Euro für Schäden aufgebracht werden. Das waren nur zwei Millionen Euro weniger als 2013, als zwei große Sturmereignisse zu verkraften waren. 2014 belasteten vor allem Schäden in der Kraftfahrtversicherung. „Die Zahl der Schäden in der Autoversicherung ist nicht gestiegen, wohl aber die durchschnittliche Schadensumme pro Kfz-Schaden“, erklärte Thole. Die Schadenquote in der Kraftfahrtversicherung stieg auf annähernd 99 Prozent. In der Feuer- und Sturmversicherung hingegen war das Schadenvolumen 2014 geringer als im Vorjahr. In der Feuerversicherung mussten allerdings wieder eine Reihe von Großschäden verkraftet werden. Allein die 77 größten Schäden verursachten eine Schadensumme von 16 Millionen Euro. Die Gesamtschadenquote der Oldenburgischen Landesbrandkasse – also das Verhältnis von Schadenaufwendungen zu Beiträgen – verringerte sich 2014 um knapp vier Prozentpunkte auf 83 Prozent.

Das stärkste Wachstum bei den Sachversicherungen verzeichnete im vergangenen Jahr die Wohngebäudeversicherung mit einem Beitragsplus von 6,3 Prozent. In der Hausratversicherung lag der Beitragszuwachs bei 4,5 Prozent. Beide Versicherungssparten profitierten von dem wachsenden Bewusstsein in der Bevölkerung, sich angesichts zunehmender Wetterextremereignisse umfassender abzusichern. In der Kraftfahrtversicherung betrug das Beitragsplus 4,8 Prozent. Die Zahl der versicherten Kfz zum Jahresende lag bei 185.600 (inklusive Mopeds), davon 175.300 in der Kfz-Haftpflichtversicherung, was ein leichtes Plus gegenüber dem Vorjahr bedeutet. Nahezu jedes vierte Auto im Oldenburger Land ist damit bei der „Öffentlichen“ versichert.

Die Oldenburgische Landesbrandkasse betreute 2014 nahezu unverändert insgesamt rund 900.000 Versicherungsverträge. Die Kapitalanlagen wuchsen um 4,4 Prozent auf nun 347 Millionen Euro.

Öffentliche Lebensversicherungsanstalt: Zweistelliges Wachstum 2014

Die Öffentliche Lebensversicherungsanstalt Oldenburg spürt bei ihren Kunden keinerlei Zurückhaltung bei Lebensversicherungen. Im Gegenteil: Auch 2014 wuchs der Versicherungsbestand weiter – um knapp 1100 Verträge auf 111.826 Verträge. Die Beitragseinnahmen stiegen im vergangenen Jahr sogar zweistellig um 11,0 Prozent auf gut 99,6 Millionen Euro. Vor allem der Beitragseingang aus dem Einmalgeschäft legte kräftig zu. Hier wurde ein Plus von 60 Prozent verzeichnet. Bei den Beiträgen aus „laufendem Geschäft“ gab es ein leichtes Minus von 2,3 Prozent. „Die private Altersvorsorge wird immer wichtiger. Und zur Absicherung im Alter lohnt sich die Lebensversicherung weiterhin. Unsere Kunden haben das erkannt. Sie vertrauen uns“, stellte Thole fest.

Die „Öffentliche“ versteht sich besonders als Spezialist für staatlich geförderte Vorsorgeprodukte wie „Riester“ und „Rürup“ sowie für die betriebliche Altersvorsorge (bAV). So stammten 33 Prozent des Neugeschäfts 2014 aus der betrieblichen Altersvorsorge. Nicht zuletzt auf Grund einer gründlichen Beratung und Aufklärung beteiligen sich mehr als 85 Prozent der Arbeitgeber in Höhe ihrer Sozialversicherungsersparnis an den Sparbeiträgen. Fast die Hälfte aller von der „Öffentlichen“ betreuten Arbeitgeber gibt bei der bAV selbst noch etwas für ihre Arbeitnehmer dazu.

Der Vorstand der „Öffentlichen“ begrüßt das Vorhaben der Bundesregierung, die betriebliche Altersvorsorge insbesondere in kleinen und mittleren Unternehmen zu stärken. „Das ist auch sozialpolitisch wichtig“, betonte Thole. Die Arbeitnehmer sollten dabei größtmöglichen eigenen Handlungsspielraum erhalten: Sie sollten sich ihren Anbieter selbst auswählen können. Dadurch werde auch die Mitnahme von bAV-Verträgen bei einem Arbeitgeberwechsel leichter.

Die gesamten Kapitalanlagen der Öffentlichen Lebensversicherungsanstalt Oldenburg wuchsen 2014 um 5,4 Prozent auf erstmals mehr als eine Milliarde
Euro (1,017 Milliarden Euro). Die Nettoverzinsung dieser Kapitalanlagen lag bei 4,06 Prozent. Hinter den knapp 112.000 Lebensversicherungsverträgen steht eine Versicherungssumme von 3,345 Milliarden Euro, ein Plus von 4,1 Prozent. Der Oldenburger Lebensversicherer führt seinen Erfolg unter anderem auf sein Kundenbetreuungsmodell zurück. Jedem Kunden ist ein fester Ansprechpartner zugeordnet. Die gute Beratungsqualität beim Thema Altersvorsorge spiegelt auch die unverändert sehr niedrige Stornoquote von nur drei Prozent wider.

Die schon seit mehreren Jahren niedrigen Zinsen sind 2014 nochmals gesunken. Dies belastet alle Kapitalanleger. Die Überschussbeteiligung der Öffentlichen Lebensversicherungsanstalt Oldenburg für 2015 wird daher bei Verträgen, bei denen der zugesagte Rechnungszins es zu lässt, auf 2,80 (2014: 3,05) Prozent gesenkt. Inklusive weiterer Überschussanteile liegt die Gesamtverzinsung aber weiterhin über drei Prozent. „Für die Lebensversicherer ist es eine große Herausforderung, bei der Neuanlage von Geldern geeignete, sichere Kapitalanlagen für die Garantiezins-Produkte zu finden“, so Thole.

Mit neuen Angeboten für die Altersvorsorge wird die Öffentliche Lebensversicherungsanstalt Oldenburg dem Trend zu kapitalmarktorientieren Produkten gerecht. So kombiniert die „PrivatRente Invest“ die Vorteile einer Rentenversicherung mit Renditechancen am Kapitalmarkt, die sich eine klassische Lebensversicherung wegen ihrer konservativen Anlagevorschriften derzeit nicht erschließen kann. Das Geld der Kunden wird hierbei in den „Altersvorsorge Fonds“ der „Öffentlichen“ investiert, der bisher vor allem zur Erwirtschaftung der Überschussbeteiligung für die Lebensversicherungskunden genutzt wurde.

 

In Kooperation mit der <br>INTER Versicherungsgruppe