Meldungen der Wirtschaftszeitung Euro am Sonntag im Überblick: Ferratum, Debeka, Girokonten

PRESSEMITTEILUNG – Euro am Sonntag

Lebensversicherer Debeka erhöht Prämien wegen Zinstiefs

Sprecher: Eine Million Verträge betroffen – alleine 2015 mehr als 200 000 Policen

München. Viele Kunden des Lebensversicherers Debeka müssen mit höheren Prämien rechnen. Alleine im Jahr 2015 gehe es um 213 000 Kapitallebens- und private Rentenpolicen, erklärte ein Unternehmenssprecher gegenüber der Wirtschaftszeitung Euro am Sonntag laut Vorabbericht (Erscheinungstag 7. Februar 2015). Die Kunden würden im Laufe des Jahres informiert. Nach früheren Mitteilungen für 2013 und 2014 waren vom selben Mechanismus damals sogar 800 000 Kontrakte betroffen. Die Debeka gehört zu den Marktführern in Deutschland.

Hintergrund sind die sinkenden Zinsen an den Kapitalmärkten. Bei bestimmten Debeka-Policen reduzierten sich die Beiträge bislang um einen sogenannten Sofortrabatt. Der Rabatt wurde aus künftigen Überschüssen gebildet, die so sicher schienen, dass sie schon von vornherein einberechnet wurden. Doch lag die Debeka hier falsch. Nun haben die Kunden die Wahl zwischen höheren Prämien und niedrigeren Versicherungssummen. Wer sich nicht äußert, zahlt automatisch mehr. Nach Angaben des Sprechers steigen bei etwa 60 Prozent der Verträge, die 2015 betroffen sind, die Prämien um bis zu 30 Euro im Jahr. Es seien auch Aufschläge um mehr als 180 Euro möglich.

Bei der DBV (früher: Deutsche Beamtenversicherung) greift ein ähnlicher Mechanismus. Nach Angaben einer Sprecherin müssen sich auch hier die Kunden zwischen höheren Prämien oder niedrigere Versicherungssummen entscheiden. Seit Anfang 2014 ist die sogenannte sofortige Beitragsermäßigung auf unbestimmte Zeit aufgehoben. Die Zahl der betroffenen Kontrakte konnte die Sprecherin nach früheren Angaben nicht nennen, weil es „mit einem größeren Aufwand verbunden wäre“, deren Zahl zu ermitteln. Nach Angaben aus der Branche werden Verträge mit solchen Klauseln derzeit von keinem

Ferratum will nach Börsengang Kreditbuch deutlich ausweiten

Vorstandschef Jokela: „Wir bereiten Markteintritt in Italien, Frankreich und Norwegen vor“

München. Der Online-Kreditanbieter Ferratum will nach seinem geglückten Börsendebüt in Frankfurt seine Expansion vorantreiben sein Kreditportfolio deutlich ausbauen. „Mit bis zu 50 Millionen Euro neuem Eigenkapital können wir bei einer angestrebten Eigenkapitalquote von mindestens 20 Prozent das Kreditbuch auf bis zu 250 Millionen Euro wesentlich erhöhen“, sagte Ferratum-Vorstandschef Jorma Jokela der Wirtschaftszeitung Euro am Sonntag laut Vorabbericht (Erscheinungstag 7. Februar). Ferratum hatte am Freitag seinen ersten Handelstag in Frankfurt und konnte dabei Kursgewinne von bis zu acht Prozent erzielen. Wie Jokela weiter erläuterte, soll aus Ferratum eine „Mobile Bank Plattform“ werden. Neben Kredit- soll es künftig auch Sparangebote geben, unter anderem ein Tagesgeldkonto und ein Girokonto. Was die Auslandsexpansion angehe, „bereiten wir sehr konkret den Markteintritt in Italien, Frankreich und Norwegen vor“, so Jokela.

„Kostenlose“ Girokonten selten kostenlos

FMH-Finanzberatung: Nur neun von 50 Angeboten kosten tatsächlich nichts

München. Nur knapp ein Fünftel der meist genutzten Girokonto-Angebote in Deutschland sind wie vom Anbieter versprochen tatsächlich kostenlos. Das ist das Ergebnis einer Untersuchung der FMH-Finanzberatung im Auftrag von €uro am Sonntag (Ergebnisse in der Ausgabe vom 7. Februar). Dabei wurden die 50 meist genutzten Girokonten untersucht, die als kostenlos beworben werden. Tatsächlich Null Euro kostenlos sind demnach lediglich acht Angebote von Direktbanken und der Santander Bank. Unter den Direktbanken finden sich unter anderem die Branchengrößen ING-Diba, DKB und die Commerzbank-Tochter Comdirect.

Bei weiteren zehn Banken hängt die Gebührenfreiheit an Bedingungen wie einem monatlichen Mindestgeldeingang oder der Kunde muss Mitglied werden, wie es bei vielen Genossenschaftsbanken üblich ist. Bei den übrigen 31 Banken ist zwar auch die Kontoführung kostenlos, doch hier kosten meist die Girokarte (Maestro oder V-Pay) oder die Kreditkarte extra. Das teuerste Konto in der Auswertung bietet die Sparda Bank Berlin. Hier fallen insgesamt 36,50 Euro an Jahresgebühren für die beiden Karten an. Die Commerzbank, Deutschlands zweitgrößtes Geldhaus, gibt ihren Kunden beim „0-Euro Konto“ zwar eine kostenlose Girokarte an die Hand, aber die Kreditkarte kostet 34,90 Euro im Jahr. Zusätzlich sollten die Kunden einen monatlichen Geldeingang von 1200 Euro haben, sonst werden pro Monat 9,90 Euro für die Kontoführung fällig. Branchenprimus Deutsche Bank bietet kostenlose Konten nur für Schüler und Studenten.

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