Allianz SE Pressemitteilung: Jeder zehnte Verkehrstote durch Alkohol

  • Alkohol weltweit für 10,9 Prozent der Verkehrstoten verantwortlich
  • Europa: Deutschland auf Platz vier (8,7 Prozent); Spitzenreiter Italien (2,7 Prozent)
  • Alkoholunfälle doppelt so oft tödlich
  • Männer und 21-24 jährige Fahrer besonders betroffen

PRESSEMITTEILUNG – München, am 09. Dezember 2014 – Alkohol ist eine der größten Gefahrenquellen für Autofahrer. Gerade jetzt in der Adventszeit häufen sich Weihnachtsfeiern und der Glühwein steht hoch im Kurs.

„Weltweit ist jeder zehnte tödliche Unfall auf Alkohol zurückzuführen. Männer setzen sich dieser Gefahr häufiger aus und riskieren damit ihr Leben“, sagt Christoph Lauterwasser, Leiter Allianz Zentrum für Technik (AZT).

Starke regionale und länderspezifische Abweichungen

Die World Health Organization (WHO) hat Todesfallraten im Straßenverkehr, die auf Alkohol zurückzuführen sind, ermittelt. Eine Analyse der Allianz zeigt die deutlichen regionalen Unterschiede. Osteuropa und Zentralasien hält mit 18,2 Prozent die traurige Spitzenposition, gefolgt von Europa (16,7 Prozent) und Amerika (12,9 Prozent). Afrika (8 Prozent, Asien und der pazifische Raum (7,3 Prozent) und der Mittlere Osten (2,4 Prozent) liegen unter dem weltweiten Durchschnitt von 10,9 Prozent.

Die Länder die in ihrer Region besonders schwer ins Gewicht fallen sind Weißrussland (51,4 Prozent), Litauen (48,2 Prozent), Venezuela (47,1 Prozent), Namibia (43,4 Prozent), die Mongolei (20,7 Prozent) und die Vereinigten Emirate (17,7 Prozent).

In Europa liegt die Anzahl der alkoholbedingten Unfalltoten in den östlichen Ländern am höchsten. Klassenbester ist Italien mit 2,7 Prozent. Mit seinem vierten Rang steht Deutschland im Vergleich relativ gut da. Im Schnitt sind 8,7 Prozent der Verkehrstoten auf Alkohol zurückzuführen. Dass man die Gefahr von Alkohol am Steuer auch hierzulande nicht unterschätzen darf, belegt die jüngste Auswertung des statistischen Bundesamts: 2013 kamen bei allen Unfällen 11 Tote auf 1.000 Unfälle, bei Alkoholunfällen waren es 22. Auch die Anzahl der Schwerverletzten ist signifikant höher (220 zu 346).

21 bis 24-Jährige Männer am meisten gefährdet

In den meisten Ländern sind Männer doppelt so oft in tödliche, alkoholverursachte Verkehrsunfälle verwickelt als Frauen. Dies trifft auch auf Deutschland zu. Während auf deutschen Straßen 12,4 Prozent der tödlichen Unfälle bei Männern auf Alkohol zurückzuführen sind, so liegt diese Quote bei Frauen bei 4,9 Prozent.

Junge Fahrer von 21 bis 24 Jahren verunglücken häufiger aufgrund von alkoholisiertem Fahren. Das zeigt eine Studie des Allianz Zentrum für Technik. Bei dieser Altersgruppe sind es fast doppelt so viele (18 Prozent) wie bei den 18 bis 20-Jährigen (10 Prozent) oder den 25 bis 64-Jährigen (11 Prozent).

„Alkoholkonsum und eine größere Risikobereitschaft bei jungen Menschen sind die Hauptursachen für diese hohen Unfallzahlen“, erklärt Lauterwasser, „Deshalb fordert die Allianz das Höchstalter bei der Null-Promille-Regelung in Deutschland von derzeit 21 auf 24 Jahre anzuheben.“ Auch häufigere Polizeikontrollen und härtere Strafen sind ein wichtiger Faktor im Kampf gegen Alkohol am Steuer.

Versicherungsschutz bei Nachweis von Alkohol am Steuer

Hat ein Fahrer in Deutschland über 1,1 Promille Alkohol im Blut, übernimmt die Kaskoversicherung den Schaden am eigenen Fahrzeug nicht mehr. In der Auto-Haftpflichtversicherung können vom Versicherer im Falle einer Leistungspflicht Regressansprüche bis zu 5.000 Euro gegen den Versicherten geltend gemacht werden. Zudem macht der Fahrer sich einer Straftat schuldig.

Um sich der Gefahr Alkohol am Steuer gar nicht erst auszusetzen, ist die beste Lösung auf öffentliche Verkehrsmittel oder ein Taxi umzusteigen. Auch der Tag danach sollte keinesfalls unterschätzt werden, denn der menschliche Körper kann pro Stunde nicht mehr als etwa 0,1 Promille abbauen.

Quellen:

World Health Organization „Global Status Report on Alcohol and Health 2014

Allianz Zentrum für Technik Studie “Jung und Urban” (2014)

Statistisches Bundesamt 2013: Unfälle unter dem Einfluss von Alkohol […]

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