Talanx mit Neunmonatsergebnis weiter auf Kurs

  • Gebuchte Bruttoprämien steigen in ersten neun Monaten 2014 auf 21,7 (21,4) Mrd. EUR
  • EBIT nach 5 Prozent Steigerung bei 1,4 (1,4) Mrd. EUR
  • Konzernergebnis auf 530 (528) Mio. EUR leicht verbessert
  • Gewinnprognose für 2014 bestätigt
  • Für 2015 Konzernergebnis von mindestens 700 Mio. EUR bei nochmals deutlich erhöhtem Großschadenbudget geplant

PRESSEMITTEILUNG – Hannover, 13. November 2014: Die Talanx-Gruppe hat ihr Konzernergebnis in den ersten neun Monaten 2014 trotz herausfordernder Umfeldbedingungen auf 530 (528) Mio. EUR verbessert. Bereinigt um den vorjährigen Sondereffekt von rund 100 Mio. EUR aus dem Verkauf von Swiss-Life-Anteilen stieg das Ergebnis um gut 23 Prozent. Die Prämieneinnahmen erhöhten sich währungsbereinigt um 3,1 Prozent. Damit liegt die Zuwachsrate im Bereich des Zielkorridors von zwei bis drei Prozent. In Euro umgerechnet stiegen die gebuchten Bruttoprämien des Konzerns um 1,6 Prozent auf 21,7 (21,4) Mrd. EUR.

„Der Geschäftsverlauf liegt trotz erheblicher Großschäden im Geschäftsbereich Industrieversicherung und dem Wegfall von Sondereffekten aus dem Vorjahr innerhalb unserer Erwartungen. Wir sind zuversichtlich, unsere Gewinnprognose von mindestens 700 Mio. EUR für 2014 zu erreichen“, sagte Herbert K. Haas, Vorstandsvorsitzender der Talanx AG. „Für das Jahr 2015 planen wir ungeachtet eines nochmals deutlich erhöhten Großschadenbudgets in der Erstversicherung und der Erwartung eines anhaltenden historisch niedrigen Zinsniveaus einen Gewinn von mindestens 700 Mio. EUR.“

Während sich im Geschäftsbereich Rückversicherung die Großschadenlast gegenüber der Vorjahresperiode mit 242 (447) Mio. EUR fast halbierte, stieg sie in der Erstversicherung auf 259 (221) Mio. EUR an. Konzernweit ging aber die Netto-Großschadenbelastung nach überdurchschnittlich hohen Großschäden aus Naturkatastrophen im Jahr 2013 auf 501 (668) Mio. EUR zurück.

Das versicherungstechnische Ergebnis wurde erneut durch die Beteiligung von Versicherungskunden am gestiegenen Kapitalanlageergebnis der deutschen Lebensversicherer belastet. Es gab um 10,2 Prozent auf -1,4 (-1,2) Mrd. EUR nach. Die kombinierte Schaden-/Kostenquote in der Kompositversicherung blieb dagegen mit 97,7 (97,6) nahezu stabil. Das Kapitalanlageergebnis lag mit 3,0 (2,8) Mrd. EUR trotz weiter gesunkenem Marktzinsniveau über der Vergleichsperiode, wobei der Zuwachs von 6,5 Prozent maßgeblich aus realisierten Gewinnen in der Lebenerstversicherung resultierte.

Das höhere Kapitalanlageergebnis konnte den Ergebnisrückgang in der Versicherungstechnik ausgleichen, so dass das operative Ergebnis (EBIT) stabil bei 1,4 (1,4) Mrd. EUR verblieb. Wie das Konzernergebnis enthielt auch das vorjährige EBIT den Sonderertrag in Höhe von rund 100 Mio. EUR aus dem Verkauf von Anteilen an Swiss Life. Bereinigt um diesen Effekt stieg das operative Ergebnis in den ersten neun Monaten 2014 um rund 13 Prozent. Das Ergebnis je Aktie lag zum 30. September 2014 bei 2,10 (2,09) EUR. Die Solvabilitätsquote der Talanx-Gruppe erreichte 240,5 Prozent (31.12.2013: 210,2 Prozent).

Im dritten Quartal 2014 stiegen die gebuchten Bruttoprämien des Konzerns insbesondere dank der Zuwächse in der internationalen Privat- und Firmenversicherung und der Rückversicherung um 5,3 Prozent auf 6,8 (6,4) Mrd. EUR. Aufgrund der Beteiligung von Versicherungsnehmern an gestiegenen Kapitalanlageerträgen sank das versicherungstechnische Ergebnis auf -578 (-512) Mio. EUR. Das Kapitalanlageergebnis verbesserte sich infolge höherer Veräußerungsgewinne insbesondere in der deutschen Lebensversicherung auf 1,0 (0,9) Mrd. EUR. Daraus resultierend lag das operative Ergebnis mit 439 (344) Mio. EUR um 27,6 Prozent über der Vorjahresperiode. Das Konzernergebnis stieg in der Quartalssicht um 26,3 Prozent auf 149 (118) Mio. EUR.

Im Juli nutzte der Konzern das günstige Zins- und Kapitalmarktumfeld zur Emission einer Senior-Benchmark-Anleihe in Höhe von 500 Mio. EUR. Der Mittelzufluss diente der Rückführung von Kreditlinien und Rückzahlung bestehender Anleihen. Zudem platzierte die Talanx-Tochter Hannover Rück zur Verbesserung ihrer Laufzeitenstruktur innerhalb des aus­stehenden Hybridkapitals im September eine nachrangige Schuldverschreibung mit einem Volumen von 500 Mio. EUR.

Entwicklung der Geschäftsbereiche

Nach Abschluss der ersten neun Monate 2014 erzielte der Geschäftsbereich Industrieversicherung ein Beitragsplus von 2,7 Prozent. Insbesondere durch das Wachstum der ausländischen Niederlassungen und Tochtergesellschaften stiegen die gebuchten Bruttoprämien auf 3,2 (3,1) Mrd. EUR. Währungsbereinigt betrug das Wachstum 3,8 Prozent.

Das versicherungstechnische Ergebnis belief sich aufgrund eines deutlich besseren Abwicklungsergebnisses auf -66 (-93) Mio. EUR. Die kombinierte Schaden-/Kostenquote verbesserte sich dadurch um 2,2 Prozentpunkte auf 104,7 (106,9) Prozent. Das Kapitalanlageergebnis stieg durch außerordentliche Erträge aus der Veräußerung von Kapitalanlagen um 25,1 Prozent auf 209 (167) Mio. EUR. In Folge dessen legte das EBIT auf 125 (50) Mio. EUR zu. Der Beitrag des Segments zum Konzernergebnis stieg auf 85 (28) Mio. EUR.

Im dritten Quartal 2014 wies die Industrieversicherung mit 716 (729) Mio. EUR nahezu stabile Prämieneinnahmen auf. Das versicherungstechnische Ergebnis blieb mit einer leicht auf 115,0 (116,5) Prozent gesunkenen kombinierten Schaden-/Kostenquote mit -72 (-74) Mio. EUR annährend auf dem Niveau der Vorjahresperiode. Das Kapitalanlageergebnis blieb ebenfalls fast konstant bei 58 (59) Mio. EUR. Das operative Ergebnis verbesserte sich auf -16 (-20) Mio. EUR, der Beitrag zum Konzernergebnis stieg durch eine gesunkene Steuerquote auf -4 (-13) Mio. EUR.

Im Geschäftsbereich Privat- und Firmenversicherung Deutschland gingen die Prämieneinnahmen leicht auf 5,1 (5,2) Mrd. EUR zurück. Der Prämienrückgang spiegelt die Zurückhaltung der Kunden im Lebensversicherungsgeschäft sowie Profitabilisierungsmaßnahmen in der Kfz-Versicherung wider. In der Lebensversicherung gaben die gebuchten Bruttoprämien um 2,2 Prozent auf 3,8 (3,9) Mrd. EUR nach. Das Jahresbeitragsäquivalent (Annual Premium Equivalent, APE) blieb mit 313 (322) Mio. EUR um -2,8 Prozent unter der Vorjahresperiode. Die Schaden-/Unfallversicherer erreichten nahezu das Vorjahresniveau von 1,3 (1,3) Mrd. EUR.

Das versicherungstechnische Ergebnis des Geschäftsbereichs ist durch die Lebensversicherer geprägt. Durch die Beteiligung der Lebensversicherungskunden am Kapitalanlageergebnis ging es um 11,9 Prozent auf -1,3 (-1,1) Mio. EUR zurück. Trotz geringerem Abwicklungsergebnis in der Sachversicherung verblieb die kombinierte Schaden-/Kostenquote mit 101,7 (101,6) Prozent nahezu unverändert. Das Kapitalanlageergebnis des Segments verbesserte sich um 8,4 Prozent auf 1,4 (1,3) Mrd. EUR. Grund dafür waren vor allem die zur Finanzierung der Zinszusatzreserve realisierten Kursgewinne aus festverzinslichen Wertpapieren. Das operative Ergebnis lag mit 119 (111) Mio. EUR leicht über der Vergleichsperiode. Der Geschäftsbereich trug 72 (63) Mio. EUR zum Konzernergebnis bei.

Ähnlich der Neunmonatsbetrachtung sanken die gebuchten Bruttoprämien im dritten Quartal bei leichten Rückgängen in den Leben- und Sachsparten auf 1,5 (1,6) Mrd. EUR. Höhere Realisierungsgewinne aus Veräußerungen ließen das Kapitalanlageergebnis um 10,3 Prozent auf 493 (447) Mio. EUR steigen. Das verbesserte Kapitalanlageergebnis belastete auch im Quartal das versicherungstechnische Ergebnis, welches daraufhin auf -456 (-398) Mio. EUR nachgab. Durch die im Vergleich zum Vorjahr ausgeblieben erheblichen Unwetterschäden sank dagegen die kombinierte Schaden-/Kostenquote in der Kompositversicherung um 2,2 Prozentpunkte auf 102,7 (104,9) Prozent. Das operative Ergebnis stieg um 4,8 Prozent auf 22 (21) Mio. EUR, der Beitrag zum Konzernergebnis lag bei 15 (11) Mio. EUR.

Die gebuchten Bruttoprämien stiegen im Geschäftsbereich Privat- und Firmenversicherung International um 5,5 Prozent deutlich und betrugen nach den ersten neun Monaten 3,3 (3,1) Mrd. EUR. Bei konstanten Währungskursen hätte der Beitragszuwachs 10,0 Prozent betragen. Das entspräche einem Zuwachs von 128 Mio. EUR in den Beitragseinnahmen.

In Brasilien stiegen die Prämien ohne Währungskurseffekte um 13,1 Prozent, in Euro dagegen nur um 1,7 Prozent auf 640 (629) Mio. EUR. Die mexikanische Einheit steigerte ihre Einnahmen in lokaler Währung um 6,6 Prozent. Unter Berücksichtigung von Währungseffekten erzielte sie einen Zuwachs um 1,4 Prozent auf 133 (131) Mio. EUR. In der Türkei lag das Beitragswachstum in lokaler Währung bei 21,7 Prozent, in Euro stiegen sie um 2,9 Prozent auf 142 (138) Mio. EUR. Die in Polen erzielten Bruttoprämien gingen bedingt durch ein rückläufiges Einmalbeitragsgeschäft der Lebengesellschaften währungsbereinigt um 10,4 Prozent zurück. Umgerechnet in Euro sanken die Prämieneinnahmen um 9,8 Prozent auf 1,1 (1,3) Mrd. EUR. Hingegen profitierte die italienische Gesellschaft von höheren Einmalbeiträgen in der Lebensversicherung, das führte zu einer Prämienzunahme auf 759 (490) Mio. EUR.

Das versicherungstechnische Ergebnis sank auf -6 (23) Mio. EUR. Dies resultierte zum Teil aus der Beteiligung der Versicherungsnehmer an dem erhöhten Kapitalanlageergebnis der Lebensversicherung sowie einer leicht höheren kombinierten Schaden-/Kostenquote von 96,5 (95,8) Prozent in der Sachversicherung. Der positive Cashflow aus der guten Geschäftsentwicklung führte zu höheren Kapitalanlagebeständen und damit zu einer Verbesserung des Kapitalanlageergebnisses um 12,3 Prozent auf 241 (214) Mio. EUR. In der Folge stieg des operative Ergebnis um 4,5 Prozent auf 164 (157) Mio. EUR, der Beitrag zum Konzernergebnis lag bei 96 (93) Mio. EUR.

Im dritten Quartal erzielte das Segment Prämieneinnahmen von 1,1 (1,0) Mrd. EUR. Das versicherungstechnische Ergebnis betrug -20 (6) Mio. EUR. Die kombinierte Schaden-/Kostenquote stieg auf 98,6 (97,6) Prozent. Das Kapitalanlageergebnis wuchs um 25,0 Prozent auf 85 (68) Mio. EUR. Das operative Ergebnis lag mit 40 (44) Mio. EUR unter dem Vorjahresniveau. Entsprechend ging der Beitrag zum Konzernergebnis leicht auf 22 (27) Mio. EUR zurück.

Die Schaden-Rückversicherung schloss die ersten neun Monate 2014 nach anhaltend starkem Wettbewerb und trotz selektiver Zeichnungspolitik mit einem leichten Beitragsplus ab. Die gebuchten Bruttoprämien lagen mit 6,1 (6,0) Mrd. EUR und einem Zuwachs von 1,7 Prozent leicht über dem Vorjahreswert. In lokalen Währungen betrug das Wachstum 3,2 Prozent. Die kombinierte Schaden-/Kostenquote blieb mit 95,3 (95,0) Prozent gut innerhalb des Ziels einer Combined Ratio unter 96 Prozent. Das versicherungstechnische Ergebnis ging auf 224 (245) Mio. EUR zurück, während sich das Kapitalanlageergebnis auf 666 (600) Mio. EUR verbesserte. Das Segment erzielte ein operatives Ergebnis von 868 (833) Mio. EUR. Der Beitrag zum Konzernergebnis stieg auf 271 (247) Mio. EUR.

Im dritten Quartal wuchsen die Prämieneinnahmen um 6,6 Prozent auf 2,0 (1,9) Mrd. EUR. Das operative Ergebnis legte um 25,9 Prozent auf 335 (266) Mio. EUR zu. Zum Konzernergebnis steuerte das Segment 106 (81) Mio. EUR bei.

Die gebuchten Bruttoprämien im Segment Personen-Rückversicherung blieben in den ersten drei Quartalen mit einem Plus von 1,4 Prozent nahezu konstant bei 4,6 (4,6) Mrd. EUR, währungsbereinigt verbesserten sich die Einnahmen um 2,6 Prozent. Dank anhaltender Profitabilisierungsmaßnahmen schloss die Versicherungstechnik mit -242 (-273) Mio. EUR ab, das Kapitalanlageergebnis hielt mit 461 (460) Mio. EUR das Vorjahresniveau. Das operative Ergebnis verbesserte sich um 44,5 Prozent auf 237 (164) Mio. EUR, der Beitrag des Segments zum Konzernergebnis stieg auf 86 (74) Mio. EUR.

Im dritten Quartal konnte ein deutliches Beitragsplus von 14,1 Prozent die Einnahmenrückgänge aus den vorherigen Monaten ausgleichen. Auf Quartalssicht betrugen die gebuchten Bruttoprämien 1,7 (1,5) Mrd. EUR. Hiervon profitierte auch das operative Ergebnis deutlich und stieg auf 85 (34) Mio. EUR an. Die Personen-Rückversicherung trug 29 (27) Mio. EUR zum Konzernergebnis bei.

Ausblick 2014

Für das Geschäftsjahr 2014 erwartet Talanx auf Basis konstanter Wechselkurse im Vergleich zum Vorjahr ein Bruttoprämienwachstum von zwei bis drei Prozent, das vorwiegend im Ausland generiert werden soll. Die Kapitalanlagerendite sollte aufgrund der im ersten Halbjahr bereits realisierten Veräußerungsgewinne bei mindestens 3,4 Prozent liegen, wobei der weit überwiegende Beitrag aus ordentlichen Kapitalerträgen resultiert. Talanx strebt unverändert ein Konzernergebnis von mindestens 700 Mio. EUR an. Der Konzern erwartet für das Jahr 2014 eine Eigenkapitalrendite von neun bis zehn Prozent. Diese Ziele stehen unter dem Vorbehalt, dass Großschäden im Rahmen der Erwartungen bleiben, an den Währungs- und Kapitalmärkten keine Verwerfungen auftreten und sich Unwägbarkeiten durch die anhaltende Niedrigzinsphase und des Lebensversicherungsreformgesetzes (LVRG) nicht nachhaltig negativ konkretisieren. Das Ziel, auch für das Geschäftsjahr 2014 einen Anteil von 35 bis 45 Prozent vom Konzernergebnis als Dividendenzahlung auszuschütten, bleibt ebenfalls unverändert.

Ziele 2015

Für das Geschäftsjahr 2015 strebt der Konzern einen Konzerngewinn von mindestens 700 Mio. EUR an. Trotz eines gegenüber dem Jahr 2014 um mehr als 100 Mio. EUR erhöhten Großschadenbudgets in der Erstversicherung, einem herausfordernden Kapitalmarktumfeld und der derzeit noch nicht hinreichend konkretisierbaren Belastungen aus dem Lebensversicherungsreformgesetz (LVRG) geht Talanx damit von einer deutlich verbesserten zugrundeliegenden Geschäftsentwicklung aus. Dieses Ziel steht unter dem Vorbehalt konstanter Wechselkurse, des Ausbleibens negativer Entwicklungen an den Kapitalmärkten und einer Großschadenbelastung innerhalb des erneut nach oben angepassten Großschadenbudgets. Dieses hebt Talanx für das Jahr 2015 in der Erstversicherung auf 290 (185) Mio. EUR an.

 Vollständige Unterlagen zum Zwischenbericht:

http://www.talanx.com/investor-relations/presentations-and-events/disclosure/2014.aspx?sc_lang=de-DE

Finanzkalender für 2014/2015:

http://www.talanx.com/investor-relations/finanzkalender/termine.aspx

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