Fitch bestätigt ‚A‘ Finanzstärkerating der Gothaer – Ausblick stabil

PRESSEMITTEILUNG – Fitch Ratings, London/Frankfurt, 13. Oktober 2014: Fitch Ratings hat die ‘A’ Finanzstärkeratings (Insurer Financial Strength, IFS-Rating) und die ‘A-’ Emittentenausfallratings (Issuer Default Rating, IDR) der Gothaer Allgemeine Versicherung AG („GA“) und der Gothaer Lebensversicherung AG („GL“) bestätigt. Der Ausblick der Ratings ist stabil. Darüber hinaus bestätigt Fitch das ‘BBB’ Rating der nachrangigen Anleihe der GA im Volumen von 250 Mio. Euro.

SCHLÜSSELFAKTOREN DER RATINGS

Die Bestätigung spiegelt die starke und widerstandsfähige Kapitalausstattung des Gothaer Konzerns („die Gothaer“) wider, sowie die gut diversifizierte Aufstellung der Gruppe und die Erwartung der Agentur, dass das Kapitalanlageergebnis und die Ertragslage für 2014 ein ähnlich hohes Niveau erreicht haben wie 2013.

Zum Ende des Jahres 2013 betrug die aufsichtsrechtliche Gruppensolvabilität 175,5% (2012: 187,2%) und Fitch erwartet, dass diese beibehalten oder sich die Quote nur minimal verringern wird. Auf Basis der Zahlen für 2013 erreichte GG in PRISM, Fitchs faktorbasierten Kapitalmodell, das Resultat „sehr stark“. Die Agentur sieht die Kapitalausstattung des Konzerns als positiv für die vergebenen Ratings an.

Fitch beurteilt die GL und die GA als vollständig integrierte Kerngesellschaften der Gothaer. Sie verfügen über einen gemeinsamen Markenauftritt, Vertriebskanäle, Kundengruppen und Innendienstfunktionen mit anderen Konzerngesellschaften. Die Ratings reflektieren die starke Geschäftsposition des Konzerns sowie die fortgeschrittenen Prozesse und Systeme im Bereich des Risikomanagements. Dem stehen ein wettbewerbsintensives Marktumfeld und das Investmentportefeuille gegenüber, welches eine höhere Volatilität besitzt. Allerdings haben sich die Kapitalanlageerträge und die unrealisierten Kursgewinne 2013 gut entwickelt.

Fitch vermerkt, dass die Kapitalanlage-Duration der Gothaer unter dem Marktdurchschnitt liegt, was im Falle von steigenden Zinsen vorteilhaft wäre, nicht jedoch bei weiter niedrigen Marktzinsen. Zum Geschäftsjahresende 2013 berichtete die Gothaer zu Marktwerten über ein Volumen von 2,1 Mrd. Euro in GIIPS-Staatsanleihen (Griechenland, Irland, Italien, Portugal & Spanien) sowie über ein Volumen von 1,1 Mrd. Euro in nachrangigen Anleihen, welche 7,7% beziehungsweise 4,0% der gesamten Kapitalanlagen betragen. Fitch vermerkt, dass die Gothaer einen höheren Anteil an GIIPS-Staatsanleihen hat als der Durchschnitt des deutschen Marktes. Fitch erwartet, dass die Gothaer ihre Kapitalanlagen in Nachranganleihen im Jahresverlauf 2014 weiter abgebaut hat.

Aufgrund der überdurchschnittlichen Katastrophenschäden in Deutschland stieg die Netto-Schaden-/Kostenquote der GA auf 101,1% (2012: 97,4%). Dies belastete das Ergebnis vor Steuer der Gothaer, welches auf 141 Mio. Euro zurückging (2012: 224 Mio. Euro). Der Jahresüberschuss lag fast unverändert bei 106,8 Mio. Euro (2012: 107,1 Mio. Euro), da die Konsolidierung der Car-Garantie und positive Steuereffekte positiv wirkten. Fitch erwartet für 2014, dass die Netto-Schaden-/Kostenquote wieder zurückgeht und ein Vorsteuerergebnis in etwa der Höhe des Vorjahres erzielt werden wird.

Die Gothaer wird von einem Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit geführt und vereinnahmte 2013 gebuchte Bruttobeiträge (GBB) in Höhe von 4,3 Mrd. Euro (2012: 4,2 Mrd. Euro). Damit gehört die Gothaer zu den größeren unter den mittelgroßen deutschen Versicherungsgesellschaften. Zielgruppe der Gothaer sind Privatkunden sowie kleine und mittelständische Unternehmen. Der Vertrieb erfolgt über Ausschließlichkeitsvertreter, unabhängige Finanzvertriebe und im eingeschränkten Umfang über Kooperationen mit Banken. Die GA ist mit GBB in Höhe von 1,5 Mrd. Euro die Kerngesellschaft im Schaden- und Unfallsegment des Gothaer Konzerns. Die beiden Lebensversicherer GL (1,2 Mrd. Euro GBB) und Asstel Leben (0,2 Mrd. Euro GBB) werden gegenwärtig fusioniert. Das dritte Geschäftsfeld, die Krankenversicherung, wird von der Gothaer Krankenversicherung AG (0,8 Mrd. Euro GBB) abgedeckt.

RATINGSENSITIVITÄTEN

Schlüsselfaktoren für eine Heraufstufung der Ratings umfassen eine nachhaltige Verbesserung der Profitabilität in der Lebensversicherung und den Investment-Aktivitäten sowie eine nachhaltige Eigenkapitalrendite von über 7,5%. Voraussetzung wäre ferner, dass GG das Niveau von „sehr stark“ in Fitchs PRISM-Kapitalmodell beibehält.

Schlüsselfaktoren für eine Herabstufung der Ratings umfassen einen Rückgang der Kapitalausstattung auf „stark“ im PRISM-Kapitalmodell, eine geschwächte Marktposition des Konzerns sowie eine Netto-Schaden-/Kostenquote von über 105%.

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