Talanx bildet Millionenrückstellung wegen Betrugsfall in den Niederlanden

M-DAX-Mitglied stellt Strafanzeige gegen Ex-Manager einer Tochtergesellschaft wegen Veruntreuung

PRESSEMITTEILUNG – €uro am Sonntag – München. Ein mutmaßlicher Betrugsfall in den Niederlanden hat den börsennotierten Versicherungskonzern Talanx in Mitleidenschaft gezogen. Bereits in der Bilanz für 2013 sei eine Rückstellung über einen „mittleren einstelligen Millionenbetrag“ gebildet worden, sagte ein Sprecher des M-DAX-Mitglieds der Wirtschaftszeitung „Euro am Sonntag“ laut Vorabbericht (Erscheinungstag 13.9.2014).

Der Konzern habe Strafanzeige wegen Veruntreuung gegen drei ehemalige Manager der Tochtergesellschaft HDI-Gerling Verzekeringen, größter Industrieversicherer der Niederlande, erstattet. Der Fall kam jetzt durch die holländische Wirtschaftszeitung „Het Financieele Dagblad“ an die Öffentlichkeit.

Aufsichtsrat Gerd M. und sein Sohn Marco, der als Vorstand im Unternehmen arbeitete, sollen einen Versicherungsbestand in den niederländischen Antillen im Wert von 21 Millionen Euro für nur 36 Cent an die Treston Insurance auf Aruba verkauft haben. Die beiden hielten die Mehrheit an Treston. Auch der ehemalige Vorstandschef Bert S. sei involviert. Zudem hatte der Versicherer für 3,2 Millionen Euro ein Appartment im spanischen Palma de Mallorca gekauft, das von Managern genutzt wurde. HDI-Gerling Verzekeringen zahlte unter anderem private Notarkosten und Autos. Die Vorgänge ereigneten sich zwischen 2008 und 2013.

Die holländische Finanzaufsicht hat inzwischen eine Geldstrafe von 60 000 Euro gegen HDI-Gerling Verzekeringen wegen mangelnder Vorkehrungen gegen derartiges Fehlverhalten ausgesprochen, die der Konzern bereits akzeptierte.

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