Allianz Deutschland: Pflegebeauftragter der Bundesregierung plädiert für Pflegekammern

Pflegebeauftragter im Allianz Kundenmagazin „1890“

  • Pflege soll höheren Stellenwert im Gesundheitssystem erhalten
  • Bis zu 16 Euro Stundenlohn für Pflegekräfte gefordert
  • Allianz: Engeres Zusammenspiel von Pflege-Dienstleistern

PRESSEMITTEILUNG – München, 23. Juli 2014: Der Pflegebeauftragte der Bundesregierung, Karl-Josef Laumann, hat sich für eine bessere Bezahlung des Pflegeberufs ausgesprochen.

„Wenn wir qualifizierte Pflege haben wollen, müssen wir die Menschen, die diesen Beruf ausüben, auch fair bezahlen“, sagte der CDU-Politiker im Interview mit Dr. Birgit König, Vorstandsvorsitzende der Allianz Privaten Krankenversicherung (APKV), im Allianz Kundenmagazin „1890“. Er persönlich halte 15, 16 Euro pro Stunde für realistisch.

Laumann betonte, dass Pflege einen höheren Stellenwert im Gesundheitssystem bekommen müsse. Über die aktuelle Reform der Pflegeversicherung werde schon ab 2015 mehr Geld ins System fließen: „Dieses Geld muss für den da sein, der pflegebedürftig ist, das heißt aber auch, es muss bei denen ankommen, die die Arbeit am Pflegebett leisten.“ Um dies zu erreichen, regt Laumann auch eine bessere Organisation der Pflegekräfte untereinander an: „Es gibt Handwerkskammern, Architektenkammern, Ärztekammern. Warum soll es keine Pflegekammern geben?“

Pflegeeinrichtungen würden heute noch nicht als normale Infrastruktureinrichtungen des öffentlichen Lebens begriffen. „Sie stehen noch zu sehr am Rande der
Gesellschaft.“ Krankenhäuser seien hoch akzeptiert. Das nächstgelegene Pflegeheim kenne dagegen kaum jemand von innen. Laumann plädiert deshalb auch dafür, Pflegeeinrichtungen als normalen Teil des öffentlichen Lebens zu begreifen: „Vielleicht sollten wir einen bundesweiten ‚Tag der offenen Tür‘ in Pflegeheimen einführen.“

Auch Birgit König hält es für hilfreich, die Einrichtungen besser zu integrieren. So könnten Pflegende ihre Angehörigen auch leichter für ein paar Tage in stationäre Pflege geben, da beiden das Pflegeheim wohlbekannt wäre. „Das würde viel Angst nehmen“, so König.

Wichtig ist aus Sicht der APKV-Chefin aber nicht nur die Finanzierung, auch die Infrastruktur müsse erweitert werden: „Heute kennen wir im Wesentlichen nur: ganz familiär oder voll bezahlt. Dazwischen ist noch zu wenig.“ Sie schlägt unter anderem ein engeres Zusammenspiel von Pflegeheimen, ambulanter Pflege und Services wie „Essen auf Rädern“ vor. Auf diesem Wege könnten alte Menschen länger in ihren eigenen vier Wänden bleiben, die Pflegeinfrastruktur in ihrer Nähe aber bereits kennenlernen.

Private Vorsorge notwendig

Im Interview sprach sich Pflegebeauftragter Karl-Josef Laumann zudem auch für eine private Absicherung aus: „Ich halte private Vorsorge, also eine Zusatzversicherung zur gesetzlichen Pflegeversicherung, für richtig. Alles, was uns hilft, das Risiko der Pflegebedürftigkeit auch finanziell zu bewältigen, ist vernünftig.“ Man solle sich dabei bewusst sein, dass es kein geringes Risiko ist, pflegebedürftig zu werden, erklärt Birgit König dazu.

Karl-Josef Laumann ist seit Dezember 2013 als Beauftragter der Bundesregierung für die Belange der Patientinnen und Patienten zuständig. Außerdem ist er
Bevollmächtigter für Pflege. Zuvor war er von 2005 bis 2010 Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales und von 2010 bis 2013 Vorsitzender der CDU-Fraktion im Landtag von Nordrhein-Westfalen.

Über das Kundenmagazin „1890“

Das Allianz Kundenmagazin „1890“ wird in einer Auflage von über 400.000 Print- Exemplaren an Kunden, Vertreter und Mitarbeiter verteilt. Als Webmagazin ist es unter 1890.allianz.de zu finden und als Tablet-App (iPad und Android) kostenfrei erhältlich. Eine eigene iPhone-App steht ebenfalls gratis im App-Store zur Verfügung.

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