Bund der Versicherten: Rentendialog ohne konkrete Ergebnisse

Verbraucherschützer erwarten enttäuschende Modifizierung der privaten Altersvorsorge

PRESSEMITTEILUNG – Henstedt-Ulzburg: Der Bund der Versicherten e. V. (BdV) sieht den gerade abgeschlossenen Rentendialog mit Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles verhalten optimistisch.

„Es ist gut, dass über viele Grenzen hinweg in unaufgeregter Atmosphäre die tiefgreifenden Fragen der Altersvorsorge diskutiert werden konnten“, erklärt Axel Kleinlein, Vorstandssprecher des BdV. Kleinlein nahm als Verbraucherschützer beim Rentendialog teil. Enttäuschend sei jedoch, dass Nahles in einigen Punkten Schritte zu Gunsten der Versicherungswirtschaft andeutete ohne den Verbraucherschutz zu stärken. „Allein ein Ausbau der Zulagenförderung à la Riester verbessert nichts“, kritisiert Kleinlein. Zusätzliche Maßnahmen für den Verbraucherschutz als Gegengewicht zeichnen sich jedoch nicht ab.

Intensiv beteiligte sich der BdV in fünf Sitzungen des Rentendialogs an der Diskussion. „Wir konnten die Ministerin und die Mitdiskutanten in einigen Punkten für die Belange der Verbraucher sensibilisieren“, kommentiert Kleinlein. Der Rentendialog war von vornherein aber nur als beratendes Gremium gedacht. Inwieweit die gewonnenen Erkenntnisse auch Niederschlag im bald erwarteten Gesetzentwurf findet, ist daher fraglich.

Ministerin Nahles deutete für die anstehende Rentenreform unter anderem eine Stärkung der Zulagenförderung für die Riester-Rente an. Der BdV befürchtet daher erneute Milliardengeschenke an die Versicherungswirtschaft – alles auf Kosten der Versicherten und Steuerzahler. Konkrete neue Maßnahmen zur Verbesserung der Vorsorgeprodukte oder zur Stärkung des Verbraucherschutzes wurden im Rentendialog demgegenüber jedoch nur am Rande kommuniziert. Aus Sicht des BdV ist dies für Verbraucher, Sparer und Steuerzahler unbefriedigend: „Es nützt nichts die Leitplanken zu verbessern, wenn die Autobahn voller Schlaglöcher ist“, fasst Kleinlein die Situation zusammen.

In Kooperation mit der <br>INTER Versicherungsgruppe